Fünf Tote im Süden


Viele schlimme Unfälle zählte die Polizei auf - auch wenn die
Gesamtzahl rückläufig ist.
NEUMARKT. Auch im Süden des Landkreises gab es im letzten Jahr weniger Unfälle - aber tragischerweise deutlich mehr Unfalltote.

Wenngleich viele Bereiche der Verkehrsunfallstatistik der Parsberger Polizei erfreuliche Tendenzen aufweisen, kann man mit der Gesamtunfallsituation des Jahres 2011 nicht zufrieden sein, erklärte jetzt Dienststellenleiter Erster Polizeihauptkommissar Peter Gotteswinter bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen. Die steigenden Zahlen an Unfällen mit verletzten und getöteten Personen würden der Polizei Sorgen bereiten.

Schon bei der Vorstellung der Zahlen im Bereich der Neumarkter Polizeiinspektion (Bericht hier) wie auch bei den von neumarktonline präsentierten Landkreis-Gesamtzahlen (Bericht hier) zeigte sich der Trend, daß es weniger Unfälle gibt, aber mehr Unfälle mit schweren Folgen.

Bei insgesamt 838 (Vorjahr: 891 = - 5,94 Prozent), Verkehrsunfällen wurden bei 95 (90) Schadensfällen im Ergebnis 124 (115 = + 7,82 Prozent) Personen verletzt, davon 33 (30) schwer sowie tragischerweise 5 (1) Unfallbeteiligte getötet. Der Jahresverlauf zeigte sich dabei sehr unterschiedlich: bis in den Sommer hinein ereigneten sich kaum schwere Verkehrsunfälle, was sich dann ab August ohne nachvollziehbaren Grund drastisch änderte.

Der Dienstbereich der Parsberger Polizei mit seinen sieben Gemeinden weist dabei keinen eingrenzbaren Unfallschwerpunkt auf. Bei der eingehenden Betrachtung insbesondere der Unfälle mit tödlichem Ausgang zeige sich, dass bis auf ein Unfallgeschehen das jeweils persönliche Fehlverhalten des selbst ums Leben gekommenen Fahrzeugführers, aber auch eine Verkettung von unglücklichen Umständen, Ursachen waren. Bei insgesamt 28 Motorrad-Unfällen wurden zwar 26 Personen verletzt, erfreulicherweise aber niemand tödlich.

Neben den Unfallursachen "Fehler beim Abbiegen" in 75 (74) Fällen, "Nichtbeachten der Vorfahrt" in 51 (48) Fällen, "falsche Straßenbenutzung" in 50 (34) Fällen zeigt sich die "nicht angepasste Geschwindigkeit" in 57 (74) Fällen trotz erkennbaren Rückgangs weiterhin als eine der zentralen Fehlverhaltensweisen der Fahrzeugführer, insbesondere bei den Unfällen mit schwerwiegenden Folgen.

Dieser rücksichtslose Fahrstil sei nicht nur bei der Altersgruppe der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre), sondern mindestens gleichwertig in der Altersgruppe von 25 bis 44 Jahren festzustellen, hieß es. Die Gruppe der Senioren zeige sich gerade hier doch sehr unauffällig und falle schwerpunktmäßig eher bei Vorfahrtsverletzung und Abbiegefehlern auf.

Positiv im Sinne der Verkehrssicherheit präsentieren sich Entwicklungen in den Bereichen Die Anzahl der Verkehrsstraftaten allgemein wie Nötigung und Beleidigung im Straßenverkehr reduzierte sich auf 27 Fälle (34 = - 21 Prozent).

Im Vergleich die Gesamtunfallzahlen (mit Kleinunfällen) in den einzelnen PI-Gemeinden. In Klammern sind die Zahlen der folgenschweren Unfälle (mit Personenschäden oder schwerwiegenden Sachschäden oder gravierenden Verkehrsverstößen) vermerkt:

Gemeinde 2011 2010 2009
Parsberg 229 (53) 272 (72) 250 (70)
Dietfurt 90 (36) 133 (40) 103 (35)
Velburg 138 (39) 133 (32) 154 (48)
Seubersdorf 100 (25) 110 (40) 101 (13)
Hohenfels 102 (33) 86 (29) 103 (24)
Lupburg 42 (10) 54 (14) 45 (14)
Breitenbrunn 106 (17) 81 (8) 96 (15)


Jeder Verletzte oder Getötete im Unfallgeschehen ist einer zu viel, sagte Polizei-Chef Peter Gotteswinter. Um den Ursachen zu begegnen, setzte die örtliche Polizeidienststelle eine Reihe von Überwachungsmaßnahmen um: Diese Verkehrskontrollen, die in der Gesamtschau zum Beispiel bei den Rückgängen bei Alkohol- und Geschwindigkeitsunfallzahlen durchaus ihre Wirkung zeigten, werden von intensiv fortgeführt, wenngleich verkehrstechnische Zusatzaufgaben wie eine Vielzahl von Schwertransportbegleitungen (2011: 193, 2010: 109) den Zeitrahmen hierfür einengen. Verstärkt werden auch die im laufenden Dienstbetrieb immer wieder zugewiesenen Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei in diese Kontrollaktionen einbezogen.
15.03.12
Neumarkt: Fünf Tote im Süden
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