Stadtbusse wurden gestoppt


Räumdienste waren im ganzen Landkreis im Einsatz.
Fotos:Archiv

Kaum eine Verschnaufspause für Lastautos und Fahrer
NEUMARKT. Schulkinder blieben zu Hause, Stadtbusse in der Garage. Der Winter hatte am Freitag-Vormittag und in der Nacht zuvor Neumarkt fest im Griff.

Aus Angst vor den Dachlasten wurden schließlich sogar Hallen geschlossen. Und auch die Mülltonnen blieben am Freitag stehen.

Stadtbusse und Bahnen, die ab nächster Woche mit neuen Fahrplänen starten wollen und dafür schon einige Aktionen vorbereitet haben, wurden vom kalendarisch noch gar nicht begonnenen Winter so kalt erwischt wie die Bürger.

Die Stadtbusse stellten am Vormittag kurzerhand den Betrieb ein, als an ein Durchkommen nicht mehr zu denken war. Und die Pendler, die es zum Bahnhof schafften, mußten mit erheblichen Verspätungen wegen durch Schneeverwehungen verursachte Weichenstörungen im ganzen Großraum Nürnberg rechnen. Kleiner Trost: auch in Nürnberg ging im Berufsverkehr nicht mehr viel vorwärts.

Die Chaos-Nacht hatte mit dem bislang schwersten Verkehrsunfall des Winters begonnen: bei Berching starb ein 17jähriges Mädchen beim Zusammenprall zwischen einem Sportwagen und einem Lastauto (wir berichteten).

Am Morgen und am Vormittag überschlugen sich dann die Ereignisse: Wegen der heftigen Schneefälle glaube man nicht an ein gefahrloses Durchkommen der Schulbusse und sagte deswegen an allen Schulen des Landkreises den Unterricht ab (wir berichteten). Gleichzeitig trafen von der Autobahn am laufenden Band neue Behinderungen wegen querstehender Lastwagen ein (wir berichteten).

Wer auf die Bahn ("Wir fahren immer...") ausweichen wollte, hatte ebenfalls schlechte Karten. Und kurz nach 7 Uhr teilten die Stadtwerke mit, daß man die Stadtbusse in der Garage lassen will, weil kein Durchkommen möglich ist (wir berichteten). Aus dem Rathaus beeilte man sich dabei mit mehreren Pressemitteilungen immer wieder auf die riesigen Schneemengen hinzuweisen, die "in so kurzer Zeit" gefallen seien, wie sich in Neumarkt angeblich "niemand daran erinnern kann".

Dabei taten die Räumdienste wirklich alles, was möglich war: seit 3 Uhr morgens waren sie teils in Doppelschichten pausenlos im Einsatz. Am Vormittag wurden von der Stadt sogar noch externe Firmen hinzugezogen, um den Schnee aus der Innenstadt abtransportieren zu können.

Der Autoverkehr in der Stadt lief unterdessen weitgehend problemlos - wo denn die Autos durchkamen, blieb alles "langsam und unfallfrei", wie ein Polizeisprecher sagte.

Gegen Mittag waren Stadt und Landkreis aus dem Gröbsten heraus: neumarktonline konnte vermelden, daß die Stadtbusse wieder fuhren (wir berichteten), und auch aus dem Rathaus hieß es, daß nun nach den Hauptstraßen auch die kleineren Strecken von den Räumdiensten in Angriff genommen wurden. Im Laufe des Tages werde auch begonnen, den Schnee aus der Stadt abzutransportieren.

Aus Sicherheitsgründen sperrte das Landratsamt ab Freitag-Mittag das Neumarkter Hallenbad und die Turnhalle des Gluck-Gymnasiums zu (wir berichteten). Man wolle angesichts der gewaltigen Schneelasten auf dem Dach keine Risiko eingehen, hieß es.

Und auch der Müll blieb stehen: weil die Lastautos nicht mehr durchkamen, will man die für Freitag vorgesehenen Mülltonnen erst am Samstag leeren (wir berichteten) - wenn da die Witterung mitmacht, hieß es.

Kurioserweise führten die schweren Schneefälle der letzten Tage auch dazu, daß eine gesperrte Straße wieder für den Verkehr geöffnet wird: Die Arbeiten an der Staatsstraße von Lauterhofen in Richtung Sulzbach-Rosenberg wurden verschoben (wir berichteten)
10.12.10
Neumarkt: Stadtbusse wurden gestoppt
Telefon Redaktion


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