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Notfalls Kampfabstimmung
Zum Anstoßen - wie auf unserem Archiv-Foto - ist es vielleicht
noch zu früh: Aber MdEP Albert Deß (rechts) weiß Kreisvor-
sitzenden Albert Füracker (links stehend) und Bezirksvorsitzende
Ministerin Emilia Müller (links sitzend) hinter sich.
Foto:Archiv/Erich Zwick
Nach "deutlichen Worten in vielen Gesprächen" und einem Brief an Parteivorsitzenden Seehofer (wir berichteten) hat CSU-Kreisvorsitzender Albert Füracker auch bei der CSU–Bezirks-Vorstandssitzung in Regenstauf dafür gekämpft, dass die geplante Europaliste der CSU "noch einmal überdacht werden muss", heißt es in einer Pressemitteilung am Montag.
Bereits am Sonntag hatte sich die Staatsministerin und Bezirksvorsitzende Emilia Müller auf Anfrage von neumarktonline in einer landesweit beachteten Stellungnahme dafür ausgesprochen, daß der Oberpfälzer Europaabgeordnete nicht wegen der Kandidatur von Strauß-Tochter Monika Hohlmeier mit dem Wackel-Listenplatz 8 abgespeist werden kann (wir berichteten). Sie forderte Platz 5 auf der CSU-Europaliste für Deß.
"Es kann niemand von uns erwarten, dass wir klaglos akzeptieren werden, dass die Oberpfalz und damit Albert Deß erst auf Platz 8 der CSU Europaliste gesetzt wird", begründete Füracker seinen Vorstoß im Bezirksvorstand. "Die Oberpfalz hatte bei der letzten Europawahl Platz 5 und kann nun keinesfalls mit Platz 8 zufrieden sein", so Füracker weiter.
Speziell im Landkreis Neumarkt hatte die CSU bei der letzten Europawahl das bayernweit beste Ergebnis eingefahren. Darüber hinaus sei Albert Deß einer der fleißigsten Europaabgeordneten und vertritt als bislang einziger Oberpfälzer Abgeordneter die Interessen der Oberpfalz im Europaparlament. "Die Oberpfalz und die Landwirte in ganz Bayern erwarten von der CSU ein klares positives Signal. Gerade die Belange der Landwirtschaft spielen im künftigen Europaparlament eine noch größere Rolle. Diese Wichtigkeit muss auch bei der Europaliste der CSU zum Ausdruck gebracht werden", so Albert Füracker weiter.
Freudscher Tippfehler
NEUMARKT. Für Aufregung sorgte am Montag die Pressemitteilung des CSU-Kreisverbandes - genauer die Überschrift. "CSU Kreisverband Neumarkt akzeptiert Platz 5 für MdEP Albert Deß auf der Europaliste nicht", hieß es dort.Der Kreisverband ist mit Listenplatz 5 nicht zufrieden sondern will auf die Forderung von Ministerin Müller (eben nach Platz fünf...) noch eins draufsetzen ?
Der ungläubige Anruf bei der Kreis-CSU brachte aber dann Gewissheit. Natürlich müsse es heißen "akzeptiert Platz 8 nicht". Wenige Minuten später war dann auch schon die berichtigte Version per Email eingetroffen.
Ob es sich um einen "Freudschen" Tippfehler handelte wollte man bei der CSU übrigens nicht kommentieren. "Belassen wir es bei Tippfehler", hieß es.
Im Ernstfall muss sich die Oberpfalz und Albert Deß vorbehalten, "in eine Kampfabstimmung um den bisherigen Platz der Oberpfalz und der Landwirtschaft, das heißt Platz 5, zu gehen".
Fürackers Antrag wurde vom Bezirksvorstand einstimmig beschlossen. "Ich erwarte nun", so Füracker abschließend, "dass dieser Beschluss auch offensiv von der Führungsspitze des CSU Bezirksverbandes umgesetzt wird". Der CSU Kreisverband Neumarkt werde weiterhin mit allen erlaubten Mitteln für eine erfolgreiche Nominierung von Albert Deß kämpfen.
12.01.09
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