Bundespräsident gratulierte


Prächtige Stimmung im Schloss Bellevue: Der Bundespräsident gratuliert einem Schüler und dem Schulleiter der Weinberger-Schule.
Fotos: Hertie-Stiftung, Sven Lambert
NEUMARKT. Die Neumarkter Schule an der Weinbergerstraße hat den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Platz im Wettbewerb um den "Deutschen Hauptschulpreis" belegt. Am Donnerstag überreichte Bundespräsident Horst Köhler in Schloss Bellevue die Auszeichnung.

Gestiftet und ausgeschrieben wird der Preis von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) im Rahmen der Initiative Hauptschule. Der ersten Preis als Deutschlands beste Schule mit Hauptschulabschluss ging an die Möhnesee-Schule aus Nordrhein-Westfalen. Den zweiten Platz schaffte die Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt .

Lob aus Bayern

NEUMARKT. "Der zweite Bundessieger ermuntert durch sein Beispiel dazu, dass andere Schulen ihm nacheifern", sagte Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider anlässlich der Auszeichnung der Neumarkter Schule.

Bereits am 27. April zeichnete Schneider die Hauptschulen aus Neumarkt, Seubersdorf und München als bayerische Landessieger aus (wir berichteten). Er lobte das "großartige Engagement der Lehrkräfte, Schülerinnen, Schüler und Eltern" mit dem sie Spitzenleistungen erreicht hätten.
Rund 7.000 Hauptschulen und Schulen, die zum Hauptschulabschluss, zur Berufsbildungsreife oder zur Berufsreife führen, waren eingeladen, sich um den Hauptschulpreis 2007 zu bewerben. Über 500 Schulen haben sich an dem mit rund 240.000 Euro dotierten Wettbewerb beteiligt, mehr als 350 Schulen haben eine aussagekräftige Bewerbung eingereicht. Diese Bewerbungen zeichnen ein eindrucksvolles Bild vom Engagement der Hauptschulen: Sie sehen ihre Schüler als "Kunden" und entwickeln individuelle Förderkonzepte für jeden Einzelnen. Sie suchen die Vernetzung mit externen Partnern wie z.B. lokalen Unternehmen und qualifizieren ihre Schüler immer früher und intensiver für den Arbeitsmarkt – oftmals ab dem 5. Schuljahr. Vor allem aber gehen die Schulen kreative Wege und zeigen, dass an Hauptschulen hervorragende pädagogische Arbeit geleistet wird.

Aus den Einsendungen ermittelte eine 14köpfige Jury aus Schule, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zunächst bis zu drei Preisträger pro Bundesland. Aus den 16 Landessiegern wurden durch Vor-Ort-Besuche die drei Bundespreisträger sowie die Ränge vier bis zehn bestimmt. Neben der "Qualität des Unterrichts", der Förderung der "Persönlichkeitsbildung" und dem "Umgang mit Unterschiedlichkeit" standen vor allem die Kriterien "Ausbildungsreife" und "Qualifizierung für den Arbeitsmarkt" im Mittelpunkt der Bewertung. Unter anderem wurden die Vermittlungs- und die Abbrecherquote der Schulen erhoben.

Den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Preis erhielt die Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt: Die Schule verzeichnet trotz großer sozialer Probleme – rund 70 Prozent der Eltern sind allein erziehend und rund 20 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund – große Erfolge, hieß es. Besonders hervorzuheben ist die hohe Vermittlungsquote der Schule: 87 Prozent der Jugendlichen werden in Ausbildungsplätze und weiterführende Schulen vermittelt. Das Erfolgskonzept der Schule basiert auf einem systematischen, zielgruppenorientierten und nachhaltigen Vorgehen im Schulalltag. Neben Coaching, Benimmkursen, Schülerfirmen und Zielorientierungsseminaren dient beispielsweise das Unterrichtsfach "Erwachsen werden" der Persönlichkeitsbildung der Schüler. Die Schule arbeit sehr eng mit Firmen, Vereinen, Kirchen und auch den Eltern zusammen. So organisieren die Eltern z.B. den Mittagsbetrieb und übernehmen die Hausaufgabenbetreuung.

Der Hauptschulpreis wurde von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im Rahmen der Initiative Hauptschule im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Seitdem wird der Preis alle zwei Jahre vom Bundespräsidenten verliehen. Seit 2003 wird der Hauptschulpreis gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung ausgeschrieben. Die Kultusministerien der Länder unterstützen den Wettbewerb.


Gruppenbild mit Bundespräsident und den Siegern des Wettbewerbs
10.05.07
Neumarkt: Bundespräsident gratulierte
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