Der Spatz führt auch heuer

Weiterhin Dauer-Sieger im Landkreis Neumarkt: der Spatz
Foto: Dieter Hopf/LBV-Bildarchiv
NEUMARKT. Hausspatz und Star sind nach ersten Ergebnissen weiterhin die häufigsten Gartenvögel im Landkreis. Um Platz drei wird noch gekämpft.
Hier hat vorerst der Feldsperling der Amsel den Rang abgelaufen. Da aber noch weitere Ergebnisse im Zuge der Stunde der Gartenvögel eintreffen kann sich das auch noch ändern.
Bisher haben bei der traditionellen Vogelzählung im Landkreis Neumarkt 91 Teilnehmer 2184 Vögel in 75 Gärten gezählt und gemeldet. Bayernweit zählten Naturschützer bis Montag-Morgen trotz des durchwachsenen Wetters am Wochenende knapp 8000 Teilnehmer für den bayerischen Naturschutzverband LBV über 170.000 Vögel in mehr als 6000 Gärten und Parks.
Erste Auswertungen der bürgerwissenschaftlichen Aktion, die heuer zum 19. Mal stattfand, zeigen, dass Mauersegler, Mehl- und Rauchschwalben sowie der Kuckuck in diesem Jahr seltener als in den vergangenen Jahren beobachtet wurden. Grund zur Sorge ist das laut der LBV-Ornithologin Angelika Nelson nicht unbedingt: "Schwalben und Mauersegler fangen ihre Beute in der Luft. Weil bei Regen aber weniger Insekten unterwegs sind, nutzen auch die Luftjäger die Zeit, um Energie zu sparen und sind seltener am Himmel zu sehen." Auch der Kuckuck ruft am liebsten an sonnigen, windstillen Tagen und wird so akustisch erkannt. Vermutlich blieb sein charakteristischer Gesang am Wochenende vielerorts aus, weshalb er nach aktuellem Stand weiter hinten als in den Vorjahren landet.
Wer am Wochenende mitgezählt hat und seine Beobachtungen noch melden möchte, hat dafür noch bis zum 22. Mai Zeit.
Etwa 28 Vögel meldeten die Teilnehmenden im Durchschnitt pro Garten und damit wieder etwas weniger als in den Vorjahren - im Landkreis Neumarkt waren es bisher 29,12. Neben einigen Highlight-Sichtungen, wie Wiedehopf, Rohrdommel oder Schleiereule konnten sich Vogelfreunde besonders an den altbekannten Gästen in ihren Gärten erfreuen: Der Haussperling führt die Liste der häufigsten Gartenvögel 2023, wie in den vergangenen Jahren, mit einem deutlichen Vorsprung an. Hinter ihm liefern sich bayernweit Amsel (2.) und Star (3.) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dicht auf den Fersen sind ihnen Kohlmeise (4.) und Feldsperling (5.). Diese vier Vogelarten liegen nur jeweils wenige hundert Individuen auseinander.
Die Blaumeise hält ihr Niveau vom Vorjahr und flattert auf Rang 6. Ihren Stammplatz sichert sich bereits das zwölfte Jahr in Folge die Elster (7.) Der Grünfink reiht sich noch vor Mehlschwalbe (9.) und Mauersegler (10.) auf Rang 8 ein. Für die beiden letzteren Arten ist der Trend in diesem Jahr, wohl wetterbedingt, deutlich negativ. "Besonders in Nürnberg und München konnten die Menschen den Mauersegler, einen dort typischen Stadtvogel, dennoch recht häufig beobachten", so die LBV-Biologin Angelika Nelson.
Wenn es darum geht, welcher Vogel die meisten Gärten besucht, hat auch in diesem Jahr ganz klar die Amsel den Schnabel vorne: Auch wenn sie nach absoluten Zahlen aktuell auf Rang 2 landet, konnte sie am Wochenende in 92 Prozent der Gärten beobachtet werden. Den vorläufigen Gewinner – den Haussperling – entdeckten die Teilnehmenden nur in 68 Prozent der Gärten, dafür aber in größeren Scharen.
Der Naturschutzverband hatte zu der Aktion in diesem Jahr besonders auch mit Hinblick auf die positiven Auswirkungen der Vogelbeobachtungen auf das menschliche Wohlbefinden aufgerufen. "Viele Menschen berichten uns von ihren Naturerlebnissen während ihrer Zählstunde und teilen mit, wie viel Spaß es ihnen macht, bei der Aktion eine Stunde lang bewusst Vögel vor der Haustür zu beobachten. Das bestätigt, dass Vogelbeobachtung eine Auszeit vom oft hektischen Alltag bietet, den Menschen gut tut, und man dabei auch noch etwas über die gefiederten Gäste im eigenen Garten lernt", sagte die LBV-Biologin Angelika Nelson.
Das sind die vorläufigen Zahlen aus 2023 im Vergleich zu den kompletten Zahlen aus dem Vorjahr:
15.05.23
Neumarkt: Der Spatz führt auch heuer