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Leserbriefe

„Anzeige statt Kommunikation“

Zu unserem Bericht „Faschings-Demo im Wald“, neumarktonline vom 12.2.2021.

Aufschüttung des Hohlwegs bei Winnberg – dort wo Dachs und Fuchs ihre letzte Zuflucht haben sollen in Zukunft statt beschaulichen Holzrücketraktoren Monstermaschinen ihr Unwesen treiben

Wieder einmal soll ein Stück Natur der weiteren Industrialisierung der Land – und Forstwirtschaft zum Opfer fallen. Es ist nicht zu glauben, dass wir Menschen nicht begreifen wollen, dass wir unsere Mitgeschöpfe ausrotten und uns selbst jede Lebensgrundlage entziehen.

Die Ursachen für das große globale und regionale Artensterben und für den Klimawandel lassen sie sich auf einen Nenner bringen. Wir leben in einer Zeit der global organisierten Gier und verwandeln die vielfältige Welt in eine große einheitliche Fabrik. In eine Agrar-Fabrik, eine Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik, in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden. Wir zerstören die Erde für dummen Überkonsum.

Hier direkt vor unserer Haustür in Sengenthal, sollen wieder einmal uralte Bäume umgeschlagen, Felsen gesprengt, soll statt einem wundervollen uralten Hohlweg eine Autobahn in den Wald gesetzt werden, nur um effektiver zu sein und möglichst große Maschinen für die Forstarbeit einsetzen zu können, wo doch so viel Sorgfalt nötig wäre, um zu bewahren, was das Leben noch lebenswert macht.

Ich habe geglaubt, ein Förster sei ein Mensch, der Natur bewahren wolle, jemand der bei der Naturschutzbehörde arbeitet, ein Mensch, dem die Umwelt am Herzen liegt, und dass an solchen Arbeitsplätzen des öffentlichen Dienstes Menschen beschäftigt sein müssten, denen der Dialog mit den Bürgern wichtig und wesentlich wäre.

Allerdings musste ich hier persönlich andere Erfahrungen machen: am 11.02.2021 hatte ich mich entschlossen meiner Bestürzung über angebrachte Fäll – und Sprengmarkierungen am Winnberger Hohlweg Ausdruck zu verleihen und alles zu geben, um zu verhindern, dass wieder ein Stück Heimat unwiederbringlich zerstört wird. Also machte ich mich auf den Weg zum Ortstermin, in dem Förster, Bauern, Naturschutzbehörde ihre Pläne erörtern würden. Als Waldgeist, im stummen Ausdruck meiner Sorge, stellte ich mich an einen markierten Baum und ließ die Natur auf mich wirken. In der Hoffnung, damit Herzen zu erreichen und Erbarmen.

Stattdessen erlebte ich Feigheit und Niedertracht: anstelle der Verantwortlichen erschien die Polizei, missbraucht ein Versammlungsverbot durchzusetzen, wobei kein Mensch zu einer solchen aufgerufen hatte! Abstand, Hygiene, Maske, im Freien, alle Corona Vorgaben habe ich 100 % eingehalten!

In welcher Welt leben wir, wo Staatsbedienstete sich unerreichbar zeigen für den Schmerz, den die Zerstörung von Heimat in mir auslöst, wo ich einen Platzverweis erhalte, wenn es mich weinen macht, dass unsere letzten Paradiese sterben.

Monika Fischer, Parsberg, 14.2.2021
Telefon Redaktion


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