neumarktonline: Schwer beschädigt

Schwer beschädigt

Regensburg. Bei einem Schiffsunglück und einem Feuer wurde am Donnerstag die Protzenweiherbrücke an der Schleuse in Regensburg schwer beschädigt (wir berichteten bereits am Vormittag mit einer Eil-Meldung)

Um 10.10 Uhr fuhr in Regensburg auf dem Schleusenkanal der Donau ein niederländisches Großmotorgüterschiff zu Tal (in westlicher Richtung). Als das Schiff aus der Schleuse hinaus fuhr, unter der Protzenweiherbrücke hindurch, wurde durch den Kranausleger des Schiffes eine unter der Brücke hindurchführende Gasleitung beschädigt. Die Gasleitung geriet dadurch in Brand. Die Brücke und das Schleusengebäude wurden dadurch schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Die Berufsfeuerwehr Regensburg war wenige Minuten nach dem Geschehen am Unfallort und hatte den Brand nach etwa 30 Minuten unter Kontrolle. Die Gaszufuhr wurde von REWAG-Fachleuten sofort abgesperrt.

Die Unglücksstelle wurde von Polizei- und Rettungskräften großräumig abgesperrt und die Bevölkerung wurde über Rundfunkdurchsagen dazu veranlasst, wegen der großen Rauchentwicklung die Fenster zu schließen.

Auf dem Schiff befanden sich fünf Personen, die jedoch nicht zu Schaden kamen. Der im Schleusengebäude befindliche Schleusenwärter erlitt einen Schock und wurde vor Ort ambulant behandelt.

Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat in Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg vor Ort die Ermittlungen aufgenommen.

Neben der Berufsfeuerwehr Regensburg befand sich ein Großaufgebot an Rettungskräften sowie Vertretern der Stadt Regensburg, dem Wasser- und Schifffahrtsamt Regensburg und dem städtischen Gasversorger REWAG vor Ort. Auch Oberbürgermeister Hans Schaidinger eilte an die Unfallstelle um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen. "Wir können von Glück sprechen, dass es nicht zu Personenschäden kam", zeigte sich Schaidinger erleichtert.

Die Besatzungsmitglieder des niederländischen Schiffes werden derzeit von der Kriminalpolizei vernommen u. vorsorglich wird ein Alkoholtest beim Schiffsführer durchgeführt. Das Schiff wurde sichergestellt und ein Sachverständiger der Untersuchungsstelle für Schiffsunfälle in Mainz angefordert.

Durch den Brand wurde die Protzenweiherbrücke so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie leicht einknickte. Das Bauwerk wurde dadurch irreparabel beschädigt, hieß es. Die Brücke befindet sich im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Wasser- u. Schifffahrtsamt Regensburg, da es sich bei der Donau um eine Bundeswasserstraße handelt. Die Schifffahrt ist bis auf weiteres gesperrt.

Die Protzenweiherbrücke ist inzwischen natürlich für den gesamten Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt. Die Regensburger Verkehrsbetriebe erarbeiten derzeit einen Umleitungsplan für den öffentlichen Personennahverkehr. Der südlich des Schleusenkanals gelegene Regensburger Stadtteil Stadtamhof kann nur noch über die Oberpfalzbrücke erreicht werden.

13.03.08