"Politisch anerkannt"

NEUMARKT. Nach Meinung von MdB Alois Karl ist die Notwendigkeit von zwei Gleichstromtrassen nach Bayern "jetzt auch politisch anerkannt".

Damit war er mit seinem Gesprächspartner einig, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Die Bürgerinititiven und anderen Gegner von "Monstertrassen" bezweifeln genau dies und werteten die "Einigung" zwischen Ministerpräsident Horst Seehofer und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel als "Einknicken" Seehofers (wir berichteten).

Karl wertete die "Einigung" als politische Bestätigung, "was zahlreiche Netzexperten immer wieder betont hätten: Die Energiewende sei ohne zusätzliche Leitungen nach Bayern nicht möglich, ohne die Versorgungssicherheit massiv zu gefährden".


Jochen Homann erläuterte in dem Gespräch mit Alois Karl, dass zunächst eine technische Prüfung der "politisch gewollten" Verschiebung des Anknüpfungspunktes in Richtung Landshut erfolge. Auf dieser Basis werde dann der Netzentwicklungsplan angepasst und sei eine entsprechende Gesetzesänderung erforderlich. Darauf aufbauend würden dann die Netzbetreiber die Planungen erarbeiten und der Bundesnetzagentur zur Genehmigung vorlegen. „Wir werden diese Pläne sehr sorgfältig und ergebnisoffen prüfen. Deshalb können wir uns aktuell nicht bezüglich eines konkreten Trassenverlaufs oder weiterer Ausgestaltungen festlegen“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur.

Wenn man von einen in Richtung Landshut verschobenen Endpunkt der Gleichstromtrasse ausgehe, dann könne eine neue Trasse deutlich von den bisherigen Trassenvorschlägen abweichen. Allerdings werde in diesem Fall sicher mehr als eine Ausbauvariante zu prüfen sein.

Auch bei einem Vorrang der Erdverkabelung sei noch einiges an Aufgaben abzuarbeiten. Die Bundesnetzagentur brauche für die Genehmigung eine klare gesetzliche Grundlage. Daraus müsse unter anderen hervorgehen, was zu tun ist, wenn Erdverkabelung nicht möglich oder nicht sinnvoll sei. Zugleich müsse für diese Fälle klar gestellt werden, "dass es keinen Anspruch auf Erdverkabelung gebe".

Als Gesprächsergebnis fasste Alois Karl zusammen, dass die "Notwendigkeit von zwei Gleichstromtrassen nach Bayern" jetzt "auch politisch anerkannt" sei. Erst nach der Festlegung der gesetzlichen Vorgaben sei es sinnvoll, über konkrete Verläufe und Ausgestaltungen zu diskutieren, weil erst dann belastbare Planungen erarbeitet werden könnten. Derzeit setze man darauf, bis in den Herbst ein gutes Stück voran zu kommen.
07.07.15
Neumarkt: "Politisch anerkannt"
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