Keine Monster-Trasse im Landkreis

NEUMARKT. Keine Monster-Strom-Trasse durch den Landkreis Neumarkt ? Die Bürgerinitiativen in der Region können sich nicht richtig freuen.

Der Berger Bürgermeister und erklärte Trassen-Gegner Helmut Himmler sagte nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse in der Berliner Koalitionsrunde: "Der Weg vom Ministerpräsidenten zur Lachnummer ist nicht weit".

Die Süd-Ost-Passage soll kommen und nunmehr – so eines der Ergebnis der Koalitionsrunde - entlang des sogenannten Ostbayernringes von Oberfranken und durch den Osten der Oberpfalz nach Landshut geführt werden. Damit könnten die Trassen-Gegner im Landkreis Neumarkt und im Nürnberger Land eigentlich aufatmen.


Die jüngsten Berliner Entscheidungen werden aber nichts an der Frage einer wirklichen und dezentralen Energiewende ändern, erklärte Helmut himmler. Der Korridor D sei hinsichtlich der Bedarfsnotwendigkeit nicht belegt. Daher würden die Konflikte weitergehen und jetzt insbesondere in der Regionen Landshut, Schwandorf, Weiden vehement ausbrechen - "und das völlig zurecht", erklärte der Berger Bürgermeister. Gestern habe "die Strom- und Finanzlobby gewonnen - wie gewohnt".

Das Spiel sei aber nicht aus. Den privaten Stromkunden könne eine saftige Rechnung drohen, denn sie müssen die Gewinne der Netzbetreiber, der finanzierenden Banken und Versicherungen sowie der Stromkonzerne mitsamt deren Aktionären bezahlen - und die können nach Himmlers Einschätzung gewaltig sein.

Daher hat die Stomtrassenthematik nach Einschätzung des Berger Bürgermeisters sehr viel mit den Interessen aller Bürger zu tun - und eben nicht nur der Menschen in den von den Trassen bedrohten Dörfern. Die Unterstützung der Bürgerinitiativen gehe nunmehr nach Ostbayern und dort werden sicher viele neue Initiativen gegründet. Es sei durchaus möglich, dass in zwei Wochen oder vier Monaten neue Vorschläge präsentiert werden mit vielleicht alten, bekannten Trassenverläufen.

Man sei über die "Politprosa aus Berlin oder München auch keineswegs verwundert", hieß es. Seehofer sei der große Verlierer im Stromtrassenkonflikt, denn seine "vollmundigen Ankündigungen" mit der Zielsetzung "2-X Trassen" führe nun zum "Ergebnis 2-0". "Damit sei er gedemütigt aus dem Kanzleramt geschlichen". Himmler: „Der bayerische Löwe hat laut gebrüllt und wollte kraftvoll springen – ist aber als niedliches, schnurrendes Kätzchen im Schoße der Kanzlerin und des Bundeswirtschaftsministers gelandet!“

Auch der Sprecher der Bürgerinitiative "Trassenwahn 17.01", Ulrich Hampel, zeigte sich am Donnerstag "entsetzt" über die Berliner Einigung: "Seehofer ist eingeknickt!". Der Sprecher der rund 12.000 Mitglieder starken Bürgeriniatitive kündigte an, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Seehofer sagte am Donnerstag "sämtliche Monstertrassen" seien in Bayern "vom Tisch". Das sei "ein Riesenerfolg“.
02.07.15
Neumarkt: Keine Monster-Trasse im Landkreis
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