Sex-Gangster wollte sterben

NEUMARKT. Der 49jährige Bernhard Peter S., der im letzten Jahr eine Neumarkterin entführt und mißbraucht hat, wollte in seiner Gefängniszelle sterben.

Am Mittwoch-Mittag bestätigte die Leiterin der Nürnberger Justizvollzugsanstalt, Renate Schöffer-Sigl, entsprechende Informationen von neumarktonline (wir berichteten). Der mutmaßliche Sex-Verbrecher hat einen Abschiedsbrief hinterlassen, als er in der Nacht zum Montag offenbar eine Überdosis von Antidepressiva-Tabletten schluckte.

Der Mann wurde am Montag-Morgen gegen 6 Uhr in seiner Zelle gefunden, wo er neben Erbrochenem lag. Der Notarzt veranlaßte eine sofortige Einlieferung in ein Krankenhaus. Dort versetzte man den lebensgefährlich verletzten Mann in ein künstliches Koma.

Bernhard Peter S. wird zur Last gelegt, mindestens drei Frauen vergewaltigt zu haben, darunter im Oktober letzten Jahres auch eine junge Neumarkterin, die er vor dem Neumarkter Klinikum entführt hat (wir berichteten vielfach). Er fuhr zusammen mit der Frau in deren Wagen bis nach Norddeutschland und verging sich dabei an seinem Opfer.

Der jungen Frau galang schließlich die Flucht, als sie in Schleswig-Holstein auf offener Straße einen Zusammenbruch vortäuschte und die alarmierten Sanitäter Bernhard Peter S. mit Polizei drohten, wenn sie die Frau nicht mitnehmen durften.

Kurze Zeit später wurde der Täter in Thüringen gefaßt, als er vor einer Klinik möglicherweise auf ein weiteres Opfer lauerte. Das Auto der Neumarkterin hatte er noch bei sich.

Wie JVA-Leiterin Schöffer-Sigl im Gespräch mit neumarktonline sagte, war der Mann in einer Einzelzelle untergebracht, die auch nachts regelmäßig überprüft wurde. Trotzdem konnte man nicht vermeiden, daß Bernhard Peter S. seine verordneten Antidepressiva-Tabletten offenbar gehortet und dann in einer Überdosis auf einmal geschluckt hat.

In seinem Abschiedsbrief habe der Mann geschrieben, daß er seine Taten bedauere. An die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt gerichtet schrieb er, sie sollten sich "keine Vorwürfe" wegen seines Suizids machen. Er habe sich sein "endgültiges Ende sehr stark" gewünscht und es hätte nicht verhindert werden können.

Der Zustand des Mannes im Krankenhaus sei derzeit stabil, hieß es. Ob noch Lebensgefahr besteht, konnte oder wollte man nicht sagen.
16.11.11
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Telefon Redaktion


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