Deutlich weniger Schüler


Schulanfänger bei der Begrüßung durch OB Thomas Thumann
Foto:Archiv
NEUMARKT. Die Gesamtschülerzahl an den Volksschulen der Oberpfalz ging um über vier Prozent zurück. In Pilsach wurde die bisherige Mittelschule aufgelöst.

Die Gesamtzahl der 353 Volksschulen in der Oberpfalz, davon 15 in privater Trägerschaft, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 11 Schulen erhöht, hieß´es am Montag in einer Pressemitteilung der Regierung. Ursache für diese Erhöhung ist die durch die Errichtung von neuen Mittelschulen notwendige Teilung bisheriger gemeinsamer Grund- und Hauptschulen in selbstständige Grundschulen und Mittelschulen.

Die bisherigen Grund- und Hauptschulen Kastl und Schmidmühlen im Landkreis Amberg-Sulzbach werden zu reinen Grundschulen. Sie führten im letzten Schuljahr nur mehr eine 9. Klasse.

Die bisherige Mittelschule Pilsach wurde auf Antrag des Sachaufwandsträgers aufgelöst.

Den neuen Status als Mittelschule führen seit 1. August die Max-Reger-Mittelschule in Weiden, die Mittelschulen Nittenau, Bruck, Nabburg, Schwarzenfeld, Pfreimd, Wernberg-Köblitz, Wackersdorf, Dachelhofen und die Kreuzberg-Mittelschule in Schwandorf (alle Landkreis Schwandorf), die Mittelschulen Pirk und Weiherhammer (Landkreis Neustadt a.d.Waldnaab) und die Mittelschule Donaustauf (Landkreis Regensburg). Damit haben 97 Prozent aller staatlichen Hauptschulen in der Oberpfalz innerhalb von zwei Jahren die Bezeichnung Mittelschule erhalten.

Nur mehr bei den drei Hauptschulen Schmidgaden (Landkreis Schwandorf), Aufhausen-Sünching und Wenzenbach (beide Landkreis Regensburg) wollen sich die Sachaufswandsträger oder einzelne Gemeinden in den Schulverbänden keinem Mittelschulverbund anschließen. Deshalb mussten im neuen Schuljahr in Aufhausen-Sünching und in Wenzenbach jeweils 2 Klassen wegen Unterschreitung der Mindestschülerzahlen anderen Schulen zugewiesen werden.

Im Zuge der Errichtung der neuen Mittelschulen im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab, Regensburg und Schwandorf entstanden damit auch zwölf neue selbstständige Grundschulen mit neuem Namen, eigens zu wählenden Elternbeiräten und eigenen Lehrerkonferenzen. Lediglich die Verwaltungssekretariate und die bisherigen Schulleitungen bleiben die gleichen. Diese Rektoren und deren Stellvertreter leiten ab sofort zwei selbstständige Schulen gemeinsam, eine Grundschule und eine Mittelschule.

Die Schullandschaft der Oberpfälzer Volksschulen gliedert sich damit im neuen Schuljahr so: 243 Grundschulen, 104 Mittelschulen, zwei Hauptschulen, vier (gemeinsame) Grund- und Hauptschulen (davon drei in privater Trägerschaft).

Die größten Volksschulen der Oberpfalz sind die Mittelschule Neutraubling (Landkreis Regensburg) mit 601 Schülern in 30 Klassen und die Grundschule Neutraubling mit 531 Schülern in 23 Klassen. Die kleinste staatliche Grundschule liegt in Trausnitz (Landkreis Schwandorf) mit 28 Kindern in zwei Klassen.

Die Gesamtschülerzahl an den Volksschulen der Oberpfalz ging gegenüber dem Vorjahr um 2.454 Schüler (4,1 Prozent) auf jetzt 57.884 Schüler zurück. Die Zahl der Schulanfänger beträgt 8.859 und damit um 50 (0,6 Prozent) Erstklässler mehr als im Vorjahr. Die Grundschulen besuchen 2011/12 insgesamt 37.109 Schüler (Rückgang 1.636 Schüler = 4,2 Prozent), die Mittelschulen/Hauptschulen 20.775 Schüler (Rückgang: 818 Schüler = 3,8 Prozent).

Die Oberpfalz hat damit erstmals den stärksten Schülerrückgang aller Regierungsbezirke, knapp gefolgt von Unterfranken und Oberfranken. Bayernweit beträgt der Rückgang im Bereich der Volksschulen etwa 2,77 Prozent, in Oberbayern dagegen nur ein Prozent.

Die größten Schülerrückgänge im Regierungsbezirk ergeben sich in den Landkreisen Neustadt/Waldnaab (6,2 Prozent), Amberg-Sulzbach (5,3 Prozent) und in der Stadt Weiden (5,3 Prozent), die niedrigsten Quoten sind in der Stadt Regensburg (1,2 Prozent) und im Landkreis Regensburg (2,8 Prozent) zu verzeichnen.

An den staatlichen Grundschulen wurden insgesamt 105 jahrgangskombinierte Klassen gebildet, in denen Schüler der 1./2., 2./3. oder der 3./4. Jahrgangsstufe miteinander unterrichtet werden. An den privaten Volksschulen existieren 23 jahrgangskombinierte Klassen.

Durch den großen Schülerrückgang sank die Zahl der Klassen auf 2.728, das sind 94 weniger als im Vorjahr. Die Klassen verteilen sich so: Grundschule 1.706 (Rückgang um 61 Klassen) und Mittelschule/Hauptschule 1.022 (Rückgang um 33 Klassen).

Die Mindestschülerzahl pro Klasse beträgt entsprechend den Vorgaben des Kultusministeriums in der Grundschule 13, in der Hauptschule 15. Bei Mittelschulen in Verbünden kann diese Mindestzahl auch unterschritten werden. Die zulässige Schülerhöchstzahl liegt in der 1. Jahrgangsstufe bei 28, in der 2. und 3. Jahrgangsstufe bei 29, bei allen anderen Jahrgangsstufen bei 30 Schülern. In der Oberpfalz gibt es nur 23 Klassen (= 0,9 Prozent) mit 30 Schülern, aber auch 163 Klassen (= 6 Prozent) mit bis zu 15 Schülern. In 37 Prozent aller Volksschulklassen sitzen nur 16 bis 20, in 45 Prozent 21 bis 25 Schüler.

Um Klassen mit einem Schüleranteil von mehr als 50 Prozent Migrationshintergrund zu entlasten, wurde dort vom Kultusministerium die Schülerhöchstzahl auf 25 begrenzt und zusätzliche Lehrerstunden zur Verfügung gestellt.

Die durchschnittliche Schülerzahl in einer Grundschulklasse beträgt 21,75 Schüler, in einer Mittelschul-/Hauptschulklasse 20,33 Schüler.

Mittelschulen und Schulverbünde

Der Bayerische Landtag schuf 2010 durch eine Gesetzesänderung die Möglichkeit, dass bisherige Hauptschulen auf Antrag der Sachaufwandsträger den Status und die Bezeichnung Mittelschule erhalten, wenn sie alleine oder zusammen mit anderen Schulen in einem Schulverbund ein umfassendes qualifiziertes Bildungsangebot dauerhaft gewährleisten können. Damit gibt es in der Oberpfalz 34 Mittelschulverbünde, neun davon landkreis- oder bezirksübergreifend, und 6 Mittelschulen, die keinen Verbund angehören.

Übertritte an andere Schularten

Zum neuen Schuljahr treten in der Oberpfalz insgesamt 64,4 Prozent aller Grundschüler aus der 4. Jahrgangsstufe an Gymnasien (34,6 Prozent) und an Realschulen (29,7 Prozent) über. 35,6 Prozent der Viertklässler setzen ihre Schullaufbahn an der Mittelschule oder Hauptschule fort. Somit übernehmen die Mittelschulen/Hauptschulen nach wie vor den größten, wenn auch gegenüber den Vorjahren abnehmenden Schüleranteil aus der 4. Jahrgangsstufe.

Die höchste Übertrittsquote nach der 4. Jahrgangsstufe hat der Landkreis Regensburg (71,8 Prozent) zu verzeichnen, die niedrigste der Landkreis Tirschenreuth (54,7 Prozent). Im Vorjahr betrug die Quote aller Übertritte an Gymnasien und Realschulen am Ende der Grundschule 64,3 Prozent.

In den Landkreisen Cham, Neumarkt, Schwandorf und Tirschenreuth treten inzwischen mehr Grundschüler an Realschulen über als an Gymnasien. Aus den Mittelschulen treten zum neuen Schuljahr insgesamt 6,3 Prozent der Schüler der 6. Jahrgangsstufe an eine Wirtschaftsschule über.

Die Übertrittsquote nach der 5. Jahrgangsstufe der Mittelschule an Realschulen/Gymnasien kann erst im September ermittelt werden, da die endgültige Anmeldung an diesen Schularten heuer erstmals erst in der 1. Ferienwoche erfolgte.

M-Klassen an Hauptschulen

Im neuen Schuljahr besuchen in der Oberpfalz 4.780 Schüler insgesamt 232 Mittlere-Reife-Klassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10. 1018 Schüler (26,9 Prozent) aus den bisherigen 6. Klassen der Mittelschulen/Hauptschulen im Regierungsbezirk wechseln in den Mittlere-Reife-Zug der Mittelschulen und besuchen 53 M7-Klassen. 1.412 Hauptschüler in 66 Abschlussklassen (M 10) bereiten sich auf den Mittleren Schulabschluss vor.

Ganztagsangebote

Im Schuljahr 2011/12 sind an 35 Mittelschulen oder Hauptschulen und 27 Grundschulen in der Oberpfalz 188 Ganztagsklassen (Vorjahr: 153) eingerichtet. Diese bieten eine ganztägige, rhythmisierte schulische Betreuung an, in der Phasen des Lernens, Übens, der Entspannung und Freizeit abwechseln.

Neben den bestehenden und teilweise erweiterten Angeboten an den bisherigen Standorten genehmigte das Kultusministerium neu die Grundschulen Hohes Kreuz und Am Napoleonstein in Regensburg sowie die Mittelschulen in Velburg und Freystadt (wir berichteten)

Daneben besteht an einer Reihe von Schulen ein offenes Ganztagesangebot mit Hausaufgabenbetreuung, speziellen Fördermaßnahmen und Freizeitaktivitäten am Nachmittag.
05.09.11
Neumarkt: Deutlich weniger Schüler
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