Serieneinbrecher überführt


Ein aufgeflexter Tresor in einem Supermarkt in Schwarzenfeld
Foto:Polizei
NEUMARKT. Der spektakuläre Einbruch am Nikolaustag des letzten Jahres, als in einem Parsberger Supermarkt ein Tresor aufgeflext wurde, ist geklärt. Die Tat konnte jetzt zwei 37 und 40 Jahre alten Serien-Einbrechers zugeordnet werden, die bereits im Februar festgenommen wurden.

Allein in Parsberg hatten die beiden kosvarischen Staatsangehörigen in dem Supermarkt in der Hohenfelser Straße Bargeld im "erheblichen fünfstelligen Bereich" erbeutet und dazu noch rund 10.000 Euro Sachschaden angerichtet (wir berichteten). Die Täter hatten mehrere Stahltüren aufgehebelt, um dann nach gewohnter Manier den Tresor aufzuflexen.

Wie es in einer gemeinsames Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Amberg und des Polizeipräsidiums Oberpfalz heißt, beschäftigte das Einbrecher-Duo - möglicherweise hin und wieder durch einen "dritten Mann" verstärkt - von Ende 2009 bis Anfang 2010 die Kriminalpolizeiinspektionen Regensburg, Amberg und Landshut.

Durch die Festnahme eines 37jährigen kosovarischen Staatsangehörigen aus dem Landkreis Kelheim und seines 40jährigen Mittäters aus Regensburg mit ebenfalls kosovarischer Staatsangehörigkeit im Februar endeten die Einbrüche, bei denen jeweils die Tresore gewaltsam geöffnet worden waren.

Schon nach den ersten Taten war dank der Vernetzung der kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit erkennbar, dass es sich hier um eine Serie handelt. In Absprache mit den tangierten Staatsanwaltschaften übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg, mit Beteiligung von je einem Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen Amberg und Landshut, in einer Arbeitsgruppe die zentrale Ermittlungsarbeit.

Begonnen hatte die Serie, der 32 Taten zugeordnet werden, am 29.Oktober 2009 in Neustadt/Donau. Ein Discounter in der Regensburger Straße in Amberg war am 7.Februar das letzte Objekt, zu dem sich das Duo gewaltsam Zugang verschafft hatte, um, wie bei den vorherigen Taten auch, gewaltsam den Tresor zu knacken und an das Bargeld gelangte.

Da dürfte das Duo ob der vorangegangenen "Erfolge" nicht schlecht gestaunt haben, als in den frühen Morgenstunden die Handschellen bei den beiden Männern klickten. Einer der beiden hatte gerade noch Zeit, den mitgeführten Geißfuß in einem Schneehaufen verschwinden zu lassen. Während der 37jährige Mann keinerlei Angaben zu den ihm zur Last gelegten Taten machte, war der 40jährige Mittäter zumindest so kooperativ, die zuletzt verübte Tat einzugestehen.

Somit lag das Hauptaugenmerk der Folgeermittlungen bei der Auswertung der an den jeweiligen Tatorten gesicherten Spuren, wozu das Bayerische Landeskriminalamt und das Institut für Rechtsmedizin der Universität Erlangen insgesamt 123 Untersuchungen durchführten und Gutachten erstellten. Deren Dimensionierung zeigen die Kosten von rund 50.000 Euro auf, einhergehend mit dem mehrere Monate währenden Zeitaufwand.

13 der eingangs erwähnten 32 Einbrüche konnte man bis dato dem Duo, das bei mancher der Taten noch Begleiter gehabt haben dürfte, definitiv nachweisen. Dabei verursachten sie einen Diebstahlsschaden, der bei annähernd 200.000 Euro liegt. Hinzu kommt der Sachschaden an Gebäuden und Einrichtungen von 65.000 Euro.

Mit Ausnahme von Regensburg gingen die Tatverdächtigen immer zweimal innerhalb kürzester Zeit die jeweiligen Supermärkte an. So in Amberg, Schwarzenfeld, Roding, Parsberg, Irlerstein, Abensberg und Neustadt/Donau. Die dabei erbeuteten Geldbeträge lagen meist zwischen 15.000 und 20.000 Euro. Aber auch größere Mengen Zigaretten fanden sich unter der Beute der Männer.

Die erste der dem Duo angelasteten 13 Taten ereignete sich am 15.November 2009in den späten Abendstunden. Ein Einkaufsmarkt in der Birkenstraße in Abensberg war dabei das Ziel. Über ein Fenster drangen die Täter in die Räumlichkeiten ein um dort einen Tresor gewaltsam zu öffnen. Zwei Wochen später, in der Nacht von 28. auf 29.November 2009, war der gleiche Einkaufsmarkt das erneute Ziel, wobei sie rund 18.000 Euro entwendeten.

Einen mittleren fünfstelligen Betrag erbeuteten die Täter in den frühen Morgenstunden des 6.Dezember 2009 in der Hohenfelser Straße in Parsberg. Vorher war es notwendig, mehrere Stahltüren aufzuhebeln, um dann ebenfalls den Tresor aufzuflexen und das vorgefundene Bargeld zu entwenden.

Damit trat wohl die "Weihnachtsruhe" ein, denn die nächste Tat ereignete sich erst in der Nacht von 14. auf 15.Januar, wobei sie in einen Verbrauchermarkt in der Regensburger Straße in Amberg einbrachen. Eben jenen Markt, in dem die Serie am 7.Februar auch enden sollte. Am Wochenende vom 16. bis 18.Januar agierten sie in Schwarzenfeld in der Straße "Am Gleis", wobei hier die Beute mit annähernd 5.000 Euro vergleichbar gering war.

In Regensburg in der Holzgartenstraße versuchten die Tatverdächtigen, die bei dieser Tat zu dritt gewesen sein dürften, am 22.Januar gegen 2 Uhr einzubrechen. Beim Eintreffen eines Sicherheitsdienstes flüchteten die Männer in unbekannte Richtungen. Offensichtlich war ihnen damit das Interesse an dem Objekt in Regensburg gründlich genommen worden.

Die folgenden Örtlichkeiten, wie in Roding in der Further Straße oder in Ihrlerstein in der Hauptstraße, gingen die Tatverdächtigen dann wieder zweimal an mit einer Gesamtbeute von rund 45.000 Euro.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Amberg erließ der Haftrichter am Amtsgericht Amberg am 8.Februar Haftbefehl gegen das Täterduo. Gegen den 37jährigen Mann wurde mit Beschluss des Amtsgerichts Amberg im April die Untersuchungshaft unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Sein Kompagnon ist nach wie vor in einer Justizvollzugsanstalt untergebracht.
01.10.10
Neumarkt: Serieneinbrecher überführt
Telefon Redaktion


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