"Unabhängig bleiben"

Foto:Pfleiderer
NEUMARKT. Pfleiderer werde sich gegen eine feindliche Übernahme wehren, sagte Unternehmens-Chef Overdiek am Donnerstag. Einer Komplettübernahme stehe man kritisch gegenüber. "Finanzstarke Anteilseigner" seien aber willkommen, hieß es bei einem Pressegespräch.

Wie ausführlich berichtet hatte das Neumarkter Unternehmen am Mittwoch bestätigt, daß es Gespräche mit Investoren gegeben habe und einer dieser Investoren sogar eine "Übernahme" des Konzern erwäge. Bei einer internationalen Telefonkonferenz in englischer Sprache wiederholte dies Vorstandsvorsitzender Hans Overdiek am Donnerstag noch einmal. Die überraschende Trennung von Finanzvorstand Derrick Noe (wir berichteten) stehe damit in Zusammenhang. Es habe "unüberbrückbare Differenzen" gegeben.

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NEUMARKT. Am Donnerstagabend meldete die "Süddeutsche Zeitung", daß der US-Investor One Equity Partners möglicherweise eine "feindliche Übernahme" des Pfleiderer-Konzerns vorbereite.

Die Amerikaner hätten bereits in unbekanntem Umfang damit begonnen, auf dem freien Markt Pfleiderer-Aktien aufzukaufen:

One Equity Partners dementierte noch am Donnerstagabend Pläne einer feindlichen Übernahme. (Bericht hier)
Overdiek stehe dem Einstieg weiterer Finanzinvestoren positiv gegenüber, sagte er. Der Vorstand der Pfleiderer AG würde einen neuen Kern-Aktionär neben der Pfleiderer-Familie begrüßen, wenn dieser die bisherige Unternehmensstrategie unterstütze.

Eine "Komplettübernahme" sehe er allerdings "kritisch", sagte Overdiek. Man ziehe die Unabhängigkeit von Pfleiderer vor - zumal auch die Familie Pfleider signalisiert habe, daß sie ihren Anteil am Unternehmen (gut zehn Prozent) nicht verkaufen wolle.

Bei einer "feindlichen Übernahme" kündigte Overdiek sogar seinen Rücktritt als Unternehmens-Chef an. Das Management werde sich aber gegen einen solchen Versuch zuvor energisch zur Wehr setzten.

Die Spekulationen um eine Pfleiderer-Übernahme sorgte an der Börse für einen Höhenflug der Pfleiderer-Aktie. Unmittelbar nach der Telefonkonferenz rutschte sie allerdings gegen den Trend um 6,75 Prozent auf 12,84 Euro ab. Das Tageshoch lag bei 14,75 Euro. Die Aussagen Overdieks hätten die "Übernahmefantasie gedämpft", wird ein Händler zitiert.

In der Pressekonferenz bestätigte Overdiek die Unternehmensziele für 2008. Danach strebt das Unternehmen einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro und eine EBITDA-Marge von mindestens 15 Prozent an. Daran habe sich nichts geändert.
17.01.08
Neumarkt: "Unabhängig bleiben"
Telefon Redaktion


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