„Flatrate“ für Sonnencreme


Die Bau-Gewerkschaft rät den Arbeitern zu viel Sonnencreme

NEUMARKT. Bauarbeiter, Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer im Landkreis Neumarkt sollen gesund durch den Sommer kommen, heißt es von der Gewerkschaft. Die IG Bau Oberpfalz fordert deshalb „eine Sommer-Flatrate für Wasser und Sonnencreme auf dem Bau“.

Wer unter freiem Himmel arbeitet, habe ein enormes UV-Risiko, hieß es. Gefährlich sei dabei längst nicht nur der akute Sonnenbrand. „Die Haut vergisst nichts. Sie sammelt die Sonnenstunden – Jahr für Jahr: Die ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, sagte Manfred Götz.

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft warnt davor, „die Sonne auf die leichte Schulter zu nehmen“. Götz fordert die Betriebe auf, beim Arbeitsschutz in den Sommermodus zu schalten: „Sonnencreme und Wasser muss es für die, die draußen arbeiten, kostenlos geben“. Es gehe um eine „Flatrate für Sonnenmilch und Wasser – bezahlt vom Chef“.

Was mit der Hand-Desinfektion in der Corona-Pandemie geklappt habe, müsse jetzt auch beim Sonnenschutz am „Open-Air-Arbeitsplatz“ zu schaffen sein: Aus Desinfektionsmittel-Spendern sollten Sonnenmilch-Spender werden. Und die muss es auf allen Baustellen geben. Überall, wo unter praller Sonne gearbeitet wird, sollte es Gratis-Sonnencreme zum Einreiben geben – aus der Tube, aus der Flasche oder am besten eben gleich aus dem Spender. Das sei gut investiertes Geld der Unternehmen in den Arbeitsschutz, sagte Manfred Götz. Vorbild beim Umrüsten der Spender von Hygiene auf Sonnenschutz seien die Niederlande. Dort gebe es in diesem Sommer an öffentlichen Plätzen bereits kostenlose Sonnencreme aus umfunktionierten Desinfektionsspendern.


Die IG Bau Oberpfalz riet allen „Draußen-Jobbern“, auch selbst auf eine Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor zu achten. Gerade wer einen hellen Hauttyp hat, sollte zu einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30, besser aber 50 greifen. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss. „Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle“, sagte der stellvertretende Gewerkschafts-Bezirksvorsitzende.

Die Faustregel beim Wassertrinken sei einfach: An heißen Arbeitstagen alle 15 bis 20 Minuten ein volles Wasserglas – mindestens aber zweieinhalb Liter Flüssigkeit am Tag, so die Empfehlung der IG Bau. Arbeitgeber seien bei Hitzearbeit übrigens dazu verpflichtet, Wasser oder andere alkoholfreie Getränke zur Verfügung zu stellen. Das sei in der Arbeitsstättenverordnung klar geregelt.
11.07.23
Neumarkt: „Flatrate“ für Sonnencreme
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