„PV-Anlage doch möglicht“


Die Sozialdemokraten glauben an die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage auf dem Pöllinger Bürgerhaus
Foto: Burkhardt
NEUMARKT. Könnte eine „Bürger-Energiegenossenschaft“ doch noch für eine Photovoltaikanlage auf den Dachflächen des Pöllinger Bürgerhauses sorgen?

„Auch für PV-Anlagen“

NEUMARKT. „Ich bin auch für PV-Anlagen“, erklärte OB Thumann in einer Stellungnahme zum SPD-Vorstoß - allerdings nicht jetzt am Pöllinger Bürgerhaus. Wir veröffentlichen die Mitteilung hier.
Das schlägt die Neumarkter SPD vor, nachdem ihr Antrag in der letzten Stadtratssitzung gescheitert ist. Die Sozialdemokraten bezweifeln die - recht negativ ausgefallene - Wirtschaftlichkeits-Berechnung der Stadt.

Während der bayerische Ministerpräsident schon vor einem Jahr eine Pflicht für Photovoltaik-Anlagen auf alle Neubauten - nicht nur die der öffentlichen Hand - angekündigt hat und Politiker vor laufenden Kameras durch Überschwemmungs-Gebiete in verschiedenen Teilen Deutschlands stapfen sieht man in der „nachhaltigen“ Stadt Neumarkt offenbar überhaupt keinen Handlungsbedarf: ein entsprechender Antrag der SPD wurde mit Mehrheit - aber gegen immerhin 13 Stimmen - abgelehnt (wir berichteten).

Der Grund für die Ablehnung von CSU und UPW - aber auch von Oberbürgermeister Thomas Thumann - war vor allem die Wirtschaftlichkeits-Berechnung, die im Stadtrat vorgetragen wurde - und äußert schlecht ausfiel. Doch auch die komplette Finanzierung des Projekts könnte ins Schleudern geraten, weil eine solche PV-Anlage dem Bewilligungsbescheid widerspreche, wurde in der Sitzung die Regierung zitiert.


Der Neumarkter Ortsverein der SPD bestreitet die Unwirtschaftlichkeit jedoch und hält es für unverantwortlich, die Dachflächen dieses kommunalen Gebäudes nun ungenutzt zu lassen. „Wir schlagen daher vor, die Dachflächen zur Photovoltaiknutzung zu verpachten, wenn die Stadt nicht selbst in eine Anlage investieren möchte“, heißt es am Freitag in einer Presse-Erklärung.

Die Neumarkter Stadtverwaltung setze sich sehr für Nachhaltigkeit ein, wo immer sich öffentliche Aufmerksamkeit erzielen lasse, hieß es. Aktuell befragt die Stadtverwaltung ihre Bürger, wie sich Neumarkt an den Klimawandel anpassen soll. OB Thumann posiere für diese Aktion sogar mit einem überdimensionalen Fieberthermometer vor dem Rathaus.

Auf Betreiben der Stadt Neumarkt entstand erst kürzlich das regionale Netzwerk NENA, das die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Bauen und Sanieren in der Metropolregion Nürnberg stärker in den Fokus rücken will.

Im „krassen Gegensatz dazu“ stehe die „Blockadehaltung“ von Oberbürgermeisters Thumann sowie der Fraktionen von UPW und CSU im Neumarkter Stadtrat zum Antrag der SPD, die Dachflächen des Pöllinger Bürgerhauses für eine Photovoltaikanlage zu nutzen.

Die SPD sei überzeugt, dass eine Photovoltaikanlage auch auf den Dachflächen des Pöllinger Bürgerhauses wirtschaftlich realisiert werden könne. Da der Stadtrat nun entschieden hat, dass die Stadt nicht selbst in eine Photovoltaikanlage investiert, schlägt man vor, die Neumarkter Bürger zu beteiligen und die Dachflächen des Pöllinger Bürgerhauses für eine symbolische Pacht von einem Euro beispielsweise an eine „Bürger-Energiegenossenschaft im Landkreis Neumarkt“ zu verpachten, die dann dort eine Photovoltaikanlage installiert und betreibt - „oder alternativ an die Stadtwerke“.

Wer Dachflächen kommunaler Gebäude ungenutzt in der Sonne brachliegen lasse „blockiert die Energiewende“, hieß es von der SPD. „Ein solches Handeln wäre unverantwortlich gegenüber unseren Kindern, Enkeln und künftigen Generationen und würde der in der Neumarkter Nachhaltigkeitsstrategie definierten Vorbildfunktion der Stadt Neumarkt nicht gerecht werden“.
23.07.21
Neumarkt: „PV-Anlage doch möglicht“
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