Klimaschutz angemahnt


Auch viele junge Leute waren den „People for Future“ gefolgt
Foto: Greiner
NEUMARKT. Das „Aktionsbündnis für konsequente Klimaschutz-Politik“ hat zur Kundgebung vor das Neumarkter Rathaus geladen - und viele waren gekommen.

In seiner Einführung mahnte Robert Rupprecht eine glaubwürdige Umsetzung der Klimaziele an. Es könne zum Beispiel nicht angehen, dass eine PV-Anlage auf dem Bürgerhaus in Pölling als angeblich „unwirtschaftlich“ vom Stadtrat abgelehnt werde.

Als Unterstützer der Kundgebung von „People for Future“ nannte er den Bund Naturschutz, ADFC, Freundeskreis Stadtpark Neumarkt, LBV, BI 299 Stauf/Woffenbach, BI Döllwang gegen die Juraleitung, Imker, katholisches Bildungswerk, OGV Neumarkt, Grüne, Flitz, Linke, ÖDP und SPD.

Zunächst stellte der Geschäftsführer der Lammsbrauerei, Johannes Ehrnsperger, die „Grundzüge der Gemeinwohl-Ökonomie“ vor. Er sieht in dieser Bewegung eine Chance, ein „gutes Leben für alle Lebewesen und für den Planeten“ zu erreichen. Dazu müssten Unternehmen auf die alleinige Vermehrung von Geldkapital verzichten und stattdessen die Unternehmensgewinne zum Beispiel in die Stärkung der Einkommen und Alterssicherung der Beschäftigten investieren. In der Wirtschaft müßten künftig Menschenwürde, Menschenrechte und ökologische Nachhaltigkeit verantwortungsvoll umgesetzt werden.


Nachdem Maria Eder ein Lied von Bettina Wegener mit Gitarrenbegleitung vorgetragen hatte, sprach Margot Schiller für die Bürgerinitiative gegen den Ausbau der B 299 in Woffenbach. Sie prangerte den Verlust von landwirtschaftlich genutzten Flächen an, die Erhöhung des Lärmpegels wegen schnellerer Geschwindigkeiten und den damit verbundenen vermehrten CO2-Ausstoß. „Dieser Ausbau ist nicht notwendig, klimaschädlich und Verschwendung von Steuergeldern!“

Der zweite Vorsitzende vom „Freundeskreis Stadtpark Neumarkt“, Michael Haslbeck, zeigte sein Bedauern darüber, dass die Stadtverwaltung offenbar nicht gewillt ist, die Anregungen seines Vereins in irgendeiner Weise zu berücksichtigen. Um zu verhindern, dass eventuell doch noch der „erste Plan mit den 100 Baumfällungen“ umgesetzt werden soll, wird der Verein ein zweites Bürgerbegehren starten, bei dem die Bürger wählen sollen zwischen Steintreppen, Baumfällungen und Sonnensegeln auf der einen Seite und den Plänen des Vereins mit Streuobstwiese, Naschgarten, Urban Gardening und beschatteten Spiel- und Sportmöglichkeiten für alle Generationen auf der anderen Seite.

Dass der Ersatzneubau der Juraleitung P53 nicht nur auf die betroffenen Gemeinden Auswirkungen hat, stellte schließlich Birgit Aurbach von der BI Döllwang klar. Die mittlerweile 34 Bürgerinitiativen mit etwa 6000 Mitgliedern setzen sich vehement für die dezentrale Energiewende mit Erneuerbaren Energien ein. Nur so könne der ungehemmte europäische Stromhandel auch mit Atomstrom verhindert werden. Weil die Milliarden für den Ausbau der Übertragungsnetze von den kleinen Stromkunden bezahlt werden müssen, um die Gewinne der Konzerne zu steigern, stellte sie wieder den Bezug zur Gemeinwohl-Ökonomie her und forderte: „Energie in Bürgerhand!“

Nach den Redebeiträgen zog ein bunter Demonstrationszug vom Rathaus zum Oberen Tor und wieder zurück. Akustisch unterstützt wurden die etwa 150 Klimaschützer von einer Trommelgruppe und passenden Parolen.
18.07.21
Neumarkt: Klimaschutz angemahnt
Telefon Redaktion


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