Kneipenbühne Oberweiling

"Wenn nicht jetzt..."


"Les Derhosn"
NEUMARKT. Am Samstag spielen die "Les Derhosn, The Sound Of Kabarett" - alias Martin Lidl und Michi Marchner - in der Kneipenbühne Oberweiling und präsentieren in einer Vorpremiere ihr neues Programm "Wenn nicht jetzt, wer dann?".

Von einem Abend mit diesem Duo (das übrigens des Öfteren mit Helmut Schleich unterwegs ist und mühelos Stadthallen füllt) kann man mit musikkabarettistischer Unterhaltung auf höchstem Niveau rechnen. Die Mutiinstrumentalisten, Humoristen und Bühnenprofis erwarten von ihrem Publikum Anwesenheit (am liebsten mit Partner, Partnerin oder beiden nebst Freundeskreis), geöffnete Ohren, Augen und Herzen sowie die absolute Bereitschaft sich unterhalten und belustigen zu lassen. Zuwiderhandeln wurde in der Vergangenheit schon öfters auf sehr unterhaltsame Weise (für das Restpublikum) geahndet.

"Wenn wir gut zusammenarbeiten, trennen wir uns nach etwa 2,5 traumhaften Stunden (inklusiv Pause) beglückt und auf alle Fälle klüger als zuvor, ohne nennenswerte Blessuren… und kehren zurück in unseren grauen Alltag, aus dem wir durch gemeinsam Erlebtes so wundersam entrissen worden sind."

Les Derhosn haben dafür 20 Jahre Erfahrung gesammelt. Sie erzählen Geschichten und behandeln Themen aus dem Alltag, die so frisch sind, dass man das Blut noch schmecken kann. Les Derhosn spielen mit Gitarren, Bässen, Tasten, Trommeln, Stimmen, Gefühlen und Charme meistens Eigenkompositionen quer durch die Stilrichtungen und das ganz oft auch noch lustig.
07.11.08

"Kreativwüstling" zu Gast


"Codumdal"
NEUMARKT. Der Neutöner Bela Bartok hat vor ungefähr hundert Jahren aufgrund seiner Liebe zur Balkan-Folklore und seiner großen Sammlerleidenschaft einen unvergleichlichen Kompositionsstil entwickelt. Tom Waits, Godfather der Melancholie, hat mit seinem düsteren diabolischen Witz der Geschichte der Popmusik eine neue Richtung gewiesen.

Ein (noch) unbekanntes Quartett namens Codumdal – musikalisch angesiedelt zwischen Bartok und Waits - debütierte am Samstag in der immer internationaler werdenden Kneipenbühne in Oberweiling und zog alle Register zwischen osteuropäischer Folklore und Avantgarde.

Federführend war dabei ein slowakischer Kreativwüstling namens Tomas Zizka (den Namen sollte man sich merken!) der auf einem skurril und wild gewachsenem Stück Holz (kurz: einer klingenden Wurzel) eine Klangvielfalt produzierte, die jeder Beschreibung spottet.

Nun waren wohl die wenigsten der zahlreichen Zuhörer der Sprachen mächtig, in denen Zizka sang. Die Gestik selbst jedoch des Perkussionisten erzählte oft die dazugehörige Geschichte. Und man gewann nicht selten den Eindruck, die jeweilige Story sei wild improvisiert: Das leicht lädierte Mikrofonstativ inspirierte beispielsweise den Wurzelmann dazu, eine Kormorangeschichte zu erfinden, zu singen und mittels zweier Schlagzeugsticks darzustellen. Letztere fungierten als gebrochene Flügel, die konsequenterweise während des Songs regelrecht zerfetzt wurden. In diesem Song erinnerte Zizka zudem stark an die Gerard Depardieus Klavierstück im Spielfilm Green Card.

Nun würde man aber dem Quartett in keiner Weise gerecht, würde man nur von Zizka schwärmen. Schließlich gehört Agnes Kutas, ungarische Initiatorin des Projekts, zu den ganz wenigen Geigerinnen, die während eines virtuosen Spiels auch noch gefühlvoll und eindringlich singen können. Agnes meist selbst komponierte Musik wirkte wie "Rauch auf Spuren von Rauch" (Andre Heller), stets inspiriert von der Folklore ihrer Heimat und dennoch innovativ (Und irgendwie bietet sich eine Assoziation mit Laurie Anderson an). Dann ist da noch der Serbe Dragan Stojcevski, der auf seinem Akkordeon mit schwer durchschaubaren Balkangrooves brillierte und der sensible Tscheche Jan Holecek, der auf Klarinetten und einer Bassblockflöte geschmackvolle Akzente setzte.

Das Konzert von Codumdal jedenfalls war so prall wie das Leben selbst: Weltmusik, die alle Grenzen sprengt.
02.11.08

Internationale Besetzung


"Codumdal"

NEUMARKT. Am Samstag spielt "Codumdal" in der Kneipenbühne in Oberweiling.

So heißt das 2007 gegründete Quartett um die Ungarin Agnes Kutas. Auf dem Programm stehen eigene Melodien, eigene Poesie, beeinflusst von ungarischer und slowakischer Folklore und Volksmusik aus dem Balkan.

Die Besetzung ist international: Tomas Zizka aus der Slowakei singt und spielt klingende Wurzel – ein unerhört vielfarbiges Instrument -, Dragan Stojcevski aus Serbien singt und spielt Akkordeon, Jan Holecek aus Tschechien spielt Bassklarinette und Klarinette. Agnes Kutas schließlich singt und spielt Violine. Ihre wandlungsfähige - manchmal zärtlich, manchmal kämpferisch klingende - Stimme ergänzt auf wunderbare Weise ihr virtuoses Geigenspiel: kraftvoll und stilsicher singt sie a capella und auch zur Violine.

"Home made" lautet übrigens der Titel der unlängst erschienenen CD - auf ungarisch: "Codumdal".
28.10.08

Musikalische Juwelen


"Blue Lunatics"

NEUMARKT. Franz Hajak und Helmer Körber, seit vielen Jahren als unzertrennliches Perpetuum Mobile in Sachen Blues und American Folkrock unterwegs, haben unter einem neuen Namen neue Musiker um sich geschart.

Die "Blue Lunatics" debütierten am Samstag in der Kneipenbühne und zauberten ein musikalisches Juwel ums andere aus ihrem Schatzkästlein. So bestimmten Ohrwürmer den Abend, von "Big Yellow Taxi" (Joni Mitchell), "Fire And Rain" (James Taylor) über "Take A Walk On The Wild Side" (Lou Reed) und "Ophelia" (The Band) bis zu S. Bayleys "The Very Thing that Makes You Rich" - Ry Cooder machte diesen Song einst bekannt.

Die beiden "Neuen" Tobias Schöpker am Tenorsax und Volker Baldermann an der Sologitarre setzten so manches Glanzlicht auf solch abwechslungsreiche Präsentation, bei der auch der Blues nicht zu kurz kam. So durfte das zahlreiche Publikum etwa Robert Johnsons "Stones In My Passway" und Ellas McDaniels "Who Do You Love" in komplett neuen Arrangements hören.

Der manchmal aufblitzende Sessioncharakter war der Sache durchaus nicht abträglich und man konnte sich hin und wieder an Alexis Korner und Ray Warleigh (Altsaxophon) erinnert fühlen; als schließlich Helmer Körber in der Zugabe zeigte, was er wirklich am Bass kann, kam einem als Vergleich gar Colin Hodgkinson in den Sinn.

Hajak, der bemerkte, dass ältere Männer zur Larmoyanz neigen und der das in lockerer Selbstironie durchaus auf sich bezog, zelebrierte zu guter Letzt als Sahnehäubchen ein Karibik-Medley, dass sich von "Angelina" über "La Paloma" bis nach "Kingston Town" erstreckte – und er bewies damit eine musikalische Spannweite, aufgrund der man ihm nicht einmal eine Schnulze übelnehmen kann. Viel Applaus für ein Mammutkonzert, das sich bis weit nach Mitternacht hinzog.
26.10.08


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21. Jahrgang