Kneipenbühne Oberweiling

"Hypnotische Rhythmen"


Das "Stefan Grasse Trio"
NEUMARKT. Tango, Bossa, Son, Valse musette und Flamenco - wer kann der Magie dieser grandiosen Musikstile widerstehen?

Im Mittelpunkt steht die Poesie und der Klangreichtum der ibero-amerikanischen Gitarre. Mit Charme und leidenschaftlicher Hingabe erweckt das Stefan Grasse Trio die sinnlichen Melodien und hypnotischen Rhythmen zum Leben. Frisch und nuancenreich erklingen die Bossa Novas der Sandstrände Copacabana und Ipanema, die Tangos der Bars von Buenos Aires, die Boleros der Altstadt Havannas, die Valse Musettes der Pariser Cafés und andalusisch inspirierte Flamencorhythmen.

Selten bekommt man so intensiv diese Musik zwischen Wehmut und Lebensfreude, von beiden Seiten des Atlantiks dargeboten. Wie eine leichte Meeresbrise an einem warmen, mediterranen Sommerabend umspielt diese Musik ihre Sinne und weckt lächelnd Sehnsüchte, Fernweh, aber auch Lebensfreude.

Stefan Grasse gab über 1200 Konzerte in vielen Ländern Europas, den USA, China und Australien. Von der Kritik wurde er als "präziser und technisch brillanter" Musiker, "Saiten-Paganini" und "Meistergitarrist" gefeiert. Seine aktuelle CD "Adios Nonino" erschien beim international renommierten Vertrieb Galileo MC.

An seiner Seite stehen zwei weitere profilierte Solisten: Sandor Toth, der als Schlagzeuger bereits Stars wie Maria Joao und Mario Laghina begleitete, und der von der Yehudi Menuhin-Stiftung "Live Music Now" geförderte Tobias Kalisch am Kontrabass. Sie erhielten verschiedenste Kulturpreise und tourten bereits durch die meisten Länder Europas.

Am kommenden Samstag ab etwa 20.30 Uhrin der Kneipenbühne Oberweiling. Kein Kartenvorverkauf, nur Abendkasse.
29.01.09

"Multiple Joys"


Sigi Finkel
NEUMARKT. Eine Loop Station ist ein elektronisches Werkzeug, mit dem man eine soeben gespielte Melodie punktgenau speichern und im selben Moment abspielen kann - einmal oder so oft und in wie viel Stimmen man will. Bedienen kann man das Gerät nur richtig, wenn man ganz genau weiß, was zu tun ist, technisch wie kompositorisch. Sigi Finkel hat dieses Know-how.

Am Samstag präsentierte der international renommierte Wiener Saxophonist seine neue CD in der Kneipenbühne und startete in Oberweiling eine Deutschlandtournee. "Multiple Joys" heißt das Werk, und dieses Wortspiel hat es in sich. Vielfältige Freuden/Wahlmöglichkeiten bieten sich einem Könner, wenn er mit sich selbst im Duo, im Trio, im Ensemble spielt. Wer jetzt aber denkt "Na ja, so eine Loop Station ist ein nettes Spielzeug – nach ein paar Übungen wird’s langweilig", der hat Sigi Finkel nicht erlebt. Innerhalb der musikalischen Darstellung eines Flamingo-Schwarms einerseits und des klassischen Blues mit drei Saxophonen andererseits zieht der liebenswürdige Künstler alle Register und ist mit vielen stilistischen Wassern gewaschen – einfach phänomenal, wie es einem einzelnen Musiker gelingt, den ganzen Abend lang mit komplizierten Klängen und Strukturen die Spannung zu halten!

Zwar ist die Begleitung teilweise vorproduziert, jedoch mag man dem auf Hochtouren arbeitenden Virtuosen gerne eine kleine Kreativpause gönnen, denn so gestaltete Intermezzi sind der Spannung keineswegs abträglich. Dass der konzentrierte Finkel trotzdem noch locker und zudem ein Witzbold sein kann, zeigen seine Ansagen: "Das nächste Stück ist ein irisches Hirtenlied aus dem 17. Jahrhundert - von mir selbst geschrieben".

Auf Sansula (einer modernen Variante der Kalimba, des Daumenklaviers), Saxophonen und afrikanischen Flöten fabrizierte Sigi Finkel einen phantastisch klanglichen und musikalischen Reichtum. Für die Zugabe wünschten sich darum die Zuhörer Kalimba, Flöte und "das große Saxophon" (Bariton), und Finkel, der sich darauf einließ ("schau mer mal, ob mer was zammbringen"), spielte ein hochmelodisches, harmonisch und klanglich reiches Meisterstückchen – schade, dass das nicht in einer Aufnahme dokumentiert werden konnte.
25.01.09

Start in Oberweiling


Sigi Finkel
NEUMARKT. Es ist für die Kneipenbühne eine große Ehre - so die Veranstalter -, dass der Wiener Saxophonist Sigi Finkel (österreichischer Jazzmusiker des Jahres 2000) am Samstag seine Deutschlandtournee ausgerechnet in Oberweiling beginnt, um seine CD zu präsentieren.

Nach ausgedehnter Beschäftigung mit afrikanischer und arabischer Musik, mit Jazz, Flamenco und Fusion betritt Sigi Finkel mit seiner brandaktuellen Scheibe "Multiple Joys" Neuland. Er geht das Wagnis ein, sich einem Soloprogramm zu stellen. Und das alles nur mit einem Saxophon? Nein, mit Hilfe diverser Effektgeräte werden aus einer Stimme zwei, drei, vier; entstehen komplexe Gebilde aus verschiedenen Saxophonen, die sich gegenseitig umspielen, Flötenchören, die gemessen daher schreiten, Kalimbas, die tänzelnde Rhythmen kreieren und von Stimmen gekrönt werden.

Die Musik entzieht sich jeder Kategorie – ist weder Jazz noch Worldmusik – ist eine Musik, die den Menschen unmittelbar anspricht, die Phantasie anregt, mal zum Träumen einlädt, dann wieder mit Grooves einheizt. Ein faszinierender Prozess, der die Zuhörer zur Entstehung von Musik mitnimmt und unmittelbar teilhaben lässt.
23.01.09

Topmodel gekürt


Werner Gerl in Oberweiling
NEUMARKT. "Ein Kabarettist hat etwas zu sagen und macht es auf lustige Weise - Ein Comedian hat nichts zu sagen und macht es auf lustige Weise." Nach dieser Definition des Titanic-Mitarbeiters und Krimiautors Werner Gerl ist er selbst eindeutig ein Kabarettist. Aber was für einer!

Intelligent und wortgewandt schlüpft er mit minimalem Aufwand in die verschiedensten Rollen, erweist sich als ein wahres "menschliches Chamäleon". Gestik, Mimik und verschiedene Dialekte beherrscht er perfekt und tritt als Kraftprotz, Miss Kartoffel, Säufer, Bürgermeister, spinnerte Esoterikerin, Schönheitschirurg, Pfarrer, türkisch/bayerische Bäuerin, Unternehmer und Politiker in Erscheinung, bindet sein Publikum in seine Geschichten ein und haut den Zuhörern Wortspiele um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist.

Beispiele gefällig? "Was macht der Biobauer, wenn seine Frau a rechte Giftspritz’n ist!" Oder etwas Robert-Gernhard-Verdächtiges: "Bei dieser Reise mit dem Airbag auf die Pyjamas fliegt man sogar in den Weltraum: All inklusive..." Und seine Kreation, das Leberkäs-Sushi, sollte man sich wirklich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen.

Politisches Kabarett hat er sich abgeschminkt, da er unzählige Huber- und Beckstein-Sketche nach der letzten bayerischen Wahl plötzlich alle vergessen kann. Eigentlich schade; aber dann doch wieder nicht, denn Gerl entscheidet sich für Zeitloseres, stellt Querschädel, Dumpfbeutel und Naivlinge dar, greift mitten in die offene Kläranlage bayerischer Befindlichkeiten und ist damit auf dem goldrichtigen Dampfer.

Seinem begeisterten Publikum in der vollen Kneipenbühne ließ Gerl am Samstag bei der Premiere seines brandaktuellen neuen Programms "Bavaria’s Next Topmodel" die Qual der Wahl: "Susi: nun musst du dich entscheiden. Wer soll dein Herzblatt sein?" Und so wurde eine der zehn Gerlrollen, ein unternehmerischer Kotzbrocken und Hummerfahrer, zum Oberweiling-Topmodel gekürt.
18.01.09


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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang