Kneipenbühne Oberweiling

"Drama, Baby, Drama!"


Werner Gerl
NEUMARKT. Kabarett-Premiere in der Kneipenbühne Oberweiling: "Drama, Baby, Drama!", forderte Bruce Darnell von seinen blässlichen Hüpfdohlen, die dem Traum vom mageren aber millionenfetten mobilen Fleisch-und-Blut-Bügel nachhingen.

In seiner nach ihm benannten Show, die nach wenigen Wochen den verdienten Weg ins Nirwana des Showbiz antrat, exerzierte der US-Import vor, wie man aus Individuen Larven macht, aus Menschen leblose Designprodukte. "Bavarias next Topmodel" hat nichts mit der Lächelkrampfhenne Heidi K. und dem zugegebenermaßen smarten Bruce zu tun. Es geht nicht um die Einförmigkeit der Reklame-Schönheit, sondern um die Vielfalt des Individuellen.

Auf den Laufsteg kommen Typen und Persönlichkeiten, Sonderlinge und Exoten, Querköpfe und Quadratschädel made in Bavaria. Bei dem Streifzug durch die weißblaue Fauna brauchen manche wie der 15-Maßen-Schorsch die ganze Breite des Catwalks. Er philosophiert über die Bedeutung von Traditionen und Werten und betont, er habe alle Werte von seinem Vater übernommen, zumindest die Leberwerte. Er streitet sich mit einem bajuwarischen Prachtburschen, der ein Fitnessstudio für Männer aufmachen will, weil alle Frauen nur seinen Körper wollen, und anderen Originalen um die Model-Krone.

Das Publikum darf nämlich entscheiden, welche Typen schlussendlich das Top-Model werden. Im ersten Teil kommen dafür Männer auf die Bühne, im zweiten Frauen. Die ultimative Schönheitskönigin "Miss Kartoffel" geht dabei als klare Favoritin ins Rennen. Am Ende kürt man ein bayerisches Traumduo, das als Preis eine Weltreise nach Fischbachau bekommt.

"Kabarett, Baby, Kabarett!" gibt es am Samstag in der Kneipenbühne Oberweiling, wo der Münchner Kabarettist Werner Gerl mit seinem neuen Programm "Bavarias next Topmodel" zum ersten Mal vor Publikum präsentiert.
15.01.09

Premieren in Owei

NEUMARKT. Am Samstag debütieren Rainer Seiferth und seine "8 Hz" in der Kneipenbühne Oberweiling.

Die Veranstaltung steht im Rahmen einer CD-Präsentation und ist der Ausgangspunkt für die Deutschlandtournee des spanisch-deutschen Quartetts. "Guadiela" heißt die Scheibe, die Seiferth 2008 zusammen mit einigen der am meisten profilierten Musiker Spaniens einspielte.

Nachdem der aus Nürnberg stammende, klassisch ausgebildete Gitarrist einige Jahre lang mit dem Jazz-Duo "Colorshop", den Afro-Franken "Olduwai" und dem Afro-Jazz-Projekt "Bush Taxi" auf süddeutschen Bühnen unterwegs war und Musik für Theater und Film komponierte, zog er 2005 nach Spanien. Sein derzeitiges Ensemble setzt sich zusammen aus wohlbekannten Namen der Madrider Musiklandschaft und hat sich in kurzer Zeit in den Clubs und Theatern der Stadt etabliert.

Die Musik des Gitarristen schöpft aus verschiedensten Quellen - die Improvisation und der Spielraum des Jazz, reiche Harmonik, Anleihen aus der europäischen Klassik und eine große Portion mediterraner Groove ergeben eine Art "Worldjazz", der im Ansatz zu vergleichen ist mit der Musik von Ralph Towner & Oregon, Ferenc Snetberger oder Anouar Brahem. Instrumentalmusik, die ohne Worte Geschichten erzählt, die verständlich ist ohne in Klischees abzudriften - mit viel Geschmack, aber ohne Geschmacksverstärker.

Die Tourbesetzung besteht aus Marco Herreros (Madrid) - Bass, Rainer Seiferth (Madrid) - klassische Gitarre, Peter Kuhnsch (Leipzig) - arabische und lateinamerikanische Percussion und Dieter Weberpals (Nürnberg) - Querflöte (Argile, Andrea Wolper, Sigi Finkel,etc).

Das Programm der Kneipenbühne steht im Januar überhaupt unter dem Motto der Premieren:
Am 17. 1. startet der Münchner Kabarettist Werner Gerl sein neues Programm "Bavarias next Topmodel" und schon eine Woche später präsentiert der international renommierte Saxophonist Sigi Finkel aus Wien seine Solo-CD "scenes & places" zum ersten Mal der Öffentlichkeit: Oberweiling ist auch hier der Ausgangspunkt einer ausgedehnten Deutschland-Österreicht-Tour. Das Stefan Grasse Trio schließlich stellt am 31. 1. seine neue CD "Adiós Nonino" - Stefan Grasse plays Astor Piazzolla vor. Ein Muss für alle Tangofans!
10.01.09

Musikalisches Feuerwerk


"Natural Blues"
NEUMARKT. "Natural Blues" ist ein traditionelles akustisches Quintett, das sich auf die Suche nach der Herkunft der heutigen populären Musik gemacht hat und dabei zwangsläufig im Blues, Country-Blues und den Roots des Rock And Roll fündig wurde.

Genau diese Musikstile sind es auch, denen sich die Musiker hauptsächlich verschrieben haben. Alle fünf sind von zwar verwandten aber doch unterschiedlichen Musikstilen geprägt. Bei "Natural Blues" leben sie ihre Vorlieben für handgemachte, ursprüngliche und authentische amerikanische Musik aus.

Ein "Natural Blues"-Konzert begeistert die Zuhörer mit einem Gang durch die Geschichte der letzten hundert Jahre amerikanischer Folk- und Popmusik: Blues, Country, Hillbilly, Rock'n'Roll und Soul von Mississippi John Hurt über Elvis Presley bis zu Neil Young und Bruce Springsteen stehen auf dem Programm der Vollblutmusiker Hans Deml (Rhythmusgitarre, Gesang), Heiner Winkeler (Sologitarre, Slide), Scotty Schober (Kontrabass, Gesang), Charlie Stoiber (Akkordeon, Piano, Orgel) und Mich Weigert (Schlagzeug).

Jedes Stück der gewöhnlich über drei Stunden dauernden Mammutkonzerte ist ein sorgfältig ausgewählter Ohrenschmaus. Absolute Höhepunkte der Sets sind Klassiker wie "Blue Moon" von Elvis Presley und "Man Of Constant Sorrow" aus dem Coen-Film "Oh Brother Where Art Thou". Herausragend sind dabei ohne Zweifel der Solo- und Harmoniegesang von Hans Deml und Scotty Schober. Aber auch für das Auge wird etwas getan, etwa wenn Scotty Schober in Bill-Haley-And-The-Comets-Manier sein Instrument besteigt und sich frei balancierend Perkussions-Duelle mit Mich Weigert liefert oder Charlie Stoiber seine Squeezebox herzzerreißend erzittern lässt .

Kurz: die Kneipenbühne beendet ihr überaus erfolgreiches, farbenfrohes und abwechslungsreiches Jahr (32 Konzerte auf stets hohem Niveau) am Samstag mit dem Weihnachtsprogramm von "Natural Blues", einem Feuerwerk US-amerikanischer Musikkultur.
20.12.08

Reels und Jigs


Joan Croker
NEUMARKT. Die Band Greenfield aus dem Großraum Nürnberg/Erlangen hat sich der traditionellen irischen Musik verschrieben.

Am Samstag tritt das Sextett (seit 1982 zum zwölften Mal) in der Kneipenbühne Oberweiling in neuer Besetzung auf: neben den altbekannten Kräften ist der Flötist Yann Ecorchard zum ersten Mal dabei – man darf sich natürlich auch auf die Sängerin Joan Croker freuen, die erst unlängst in einem Solokonzert ihr Kneipenbühnen-Publikum begeistern konnte (wir berichteten).

Wer einmal den Zauber der Grünen Insel erlebt hat, diese Mischung aus wilder Lebensfreude und tiefer Melancholie, den lässt er nicht mehr los. Reels, Jigs, Hornpipes und Polkas sind die traditionellen Tänze, die heute noch genauso jung sind wie vor hundert Jahren. Daneben spielt die Band auch Lieder von Liebe und Heimweh, von alltäglichen und ungewöhnlichen Begebenheiten.

Aus dem reichen Fundus der irischen Musik pickt sich Greenfield bewusst die zu unrecht unbekannten Stücke heraus. Der Kontakt zum Publikum gehört bei Greenfield genauso dazu wie die Möglichkeit, dass Tanzbein zu schwingen, wenn es in den Füßen juckt. Sechs Saiteninstrumente, Fiddle, Akkordeon, Bodhran, verschiedene Flöten und die Keltische Harfe prägen den Sound von Greenfield.
11.12.08


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21. Jahrgang