Kneipenbühne Oberweiling

Die Sau lachte...

NEUMARKT. Über ein volles Haus in Oberweiling freut sich nicht nur der Veranstalter (weil er alles richtig gemacht hat), es freuen sich auch die Künstler (über die ihnen zustehende Resonanz) und nicht zuletzt das Publikum (über die Stimmung und die gute Laune, die von der Bühne aus verteilt wird).

Mit "Sauglocknläutn" haben die Oberweilinger Macher genau die Richtigen für ihren Start in die neue Saison eingeladen: In der vollen Kneipenbühne spielten Peter Röckl (Gitarre, Gesang), Ritsch Ermeier (Akkordeon, Gesang) und Walter Zinkl (Bass, Gesang) ihr übrigens komplett neues Programm "Do lacht die Sau" und betrieben gleichzeitig auf liebenswerte Weise ein wenig Wahlkampf; dabei kamen - um es gleich vorweg zu sagen - Beckstein und Huber nicht so besonders gut weg.

Volksmusik für Geist und Herz haben sich die drei auf ihre Krachledernen geschrieben - dabei nehmen sie gemäß ihres Namens kein Blatt vor den Mund, denn das altbairische Wort "Sauglocknläutn" steht für "Mit nichts hinterm Berg halten, gerade heraus sein."

So sind die Themen vorwiegend politischer Natur und nicht so banal und dröge, wie man es von der Musikantenstadl-Volksmusik her kennt. In einem Gstanzl des wunderbaren Trios heißt es denn auch sinngemäß "Drum spielen wir auch oft vor halbvollen Sälen", was man aber in Hinsicht auf den wunderbaren zwei- bis dreistimmigen Gesang, die hohe musikalische Qualität und die ungemein frischen und frechen Texte gar nicht so recht glauben mag.

Das Oberweilinger Publikum jedenfalls war begeistert – und eines ist klar: so sollte Volksmusik sein. Die Biermöslblosn haben es einst vorgemacht, Sauglocknläutn bewegen sich mittlerweile fast auf Augenhöhe mit den Well-Brüdern.

14.09.08

Irischer Flair in Owei

NEUMARKT. Die Kneipenbühne Oberweiling beendete am Samstag ihre Saison mit Irish Folk aus der Neumarkter Gegend.

Vor vollem Haus brachte das um zwei exzellente Gastmusiker erweiterte Quartett Teetotallers seinen Fans die irische Seele nahe. Gut gelaunt und mit viel Feuer wurden da – oft mit mehrstimmigem Gesang - altbekannte Gassenhauer interpretiert und fetzige Tänze wie Jigs und Reels dargeboten.

Das ganze Projekt steht und fällt mit dem musikalischen Tausendsassa Uwe Zapala, der nicht nur das irische Flair in der Stimme hat, sondern auch stilgerecht die Bodhran (Handtrommel) bedient und vor allem als charismatischer Conferencier mit großem Hintergrundwissen das aufmerksam lauschende Publikum bei der Stange hält.

Seit ihrem Oberweiling-Debüt im vergangenen Jahr erschien die Gruppe weiter gereift und entließ das Publikum gut gelaunt und mit einem prächtigen "Whiskey in the Jar" - einer traurigen Love-and-Crime-Geschichte - in die wohlverdiente Sommerpause.

Die neue Saison der Kneipenbühne beginnt Mitte September.

11.05.08

Alkoholfreie Balladen

NEUMARKT. Die Kneipenbühne Oberweiling beendet am Samstag mit den Teetotallers die Saison.

Die fünf in Neumarkt lebenden Musiker haben ihr Herz der irischen Musik verschrieben. Jigs, Reels und Balladen, lustige, traurige und tragische Lieder mit kleinen Geschichten und Anekdoten versehen, umschmeicheln die Gehörgänge, rütteln auf und unterhalten. Pure handgemachte Musik, genau wie der Whiskey, den die Musiker so lieben.

Alkohol als Sentimentalitätsträger kommt jedoch für die Teetotallers nicht in Frage – denn wie heißt es so schön: Bevor der "Ire” in seiner Sentimentalität "ertrinkt” fängt er an zu singen - manchmal gibt es sogar beides.

...übrigens, Teetotallers bedeutet Abstinenzler - Wasser gehört eben nicht in den Whiskey!

08.05.08

Bissiger Reggae

NEUMARKT. Genau ein halbes Jahr nach ihrem Debüt in der Kneipenbühne gastierten die "Gauwailers" zum zweiten Mal in Oberweiling - im großen Ganzen mit dem selben Repertoire, aber ungemein gereift.

Ihr bissiger bayerischer Reggae mit zornigem sozialkritischem Touch wird nun auch musikalisch adäquat umgesetzt. So trifft die Gauwailers-Musik den Nerv der Zeit, wirkt ehrlich und echt. Hervorzuheben ist besonders das Perpetuum Mobile aus Henning Frank (Schlagzeug) und Martin Fischer (Bass) – die beiden grooven, was das Zeug hält. Stefan Kreuzers erdige Solos, Julian Botzenharts zuverlässiges Keyboard und Miche Süllners Rhythmusgitarre und sein Gesang inklusive seiner charmanten Ansagen runden das Bild.

Die Band hat durchaus Chancen, überregionale Bedeutung zu gewinnen.

05.05.08

...vor einem Jahr: Geld für Straße Esel-Rennen soll Besucher locken Woffenbacher Straße gesperrt Ins „geteilte Dorf“

ISSN 1614-2853 21. Jahrgang