Vergewaltigung erfunden

Wernberg-Köblitz. Als frei erfunden stellte sich die Schilderung einer tschechischen Prostituierten dar, die gegenüber der Polizei angab, entführt und vergewaltigt worden zu sein.

Am Donnerstagmorgen gegen 5 Uhr teilte die Angestellte einer Tankstelle in Wernberg-Köblitz der Polizeiinspektion Nabburg mit, dass sich eine Frau bei ihr befinde, die aus der Tschechischen Republik nach Deutschland entführt worden sei.

Gegenüber den Beamten der Kripo Amberg, die die Ermittlungen übernahmen, gab die 28jährige Frau an, dass sie am Mittwoch gegen 18 Uhr in Most in der Tschechischen Republik von einem deutschen Staatsangehörigen auf offener Straße angesprochen worden sei. Anschließend habe sie der Mann in sein Fahrzeug gezerrt, sei mit ihr nach Deutschland gefahren und habe sie sexuell missbraucht. Nach einer längeren Autofahrt habe er sie dann in der Nähe der Tankstelle aussteigen lassen und sei dann weitergefahren.

Da die Frau umfangreiche und detaillierte Angaben zum Tathergang machte gelang es den Beamten, den von ihr beschriebenen Mann zu ermitteln. Der 40jährige Deutsche räumte in seiner Vernehmung ein, die Prostituierte in Most angesprochen und mit ihr vereinbart zu haben, gemeinsam nach Deutschland zu fahren. Es sei ein bestimmter Betrag für ihre "Dienstleistungen" vereinbart worden und letztlich auch zum einvernehmlichen Geschlechtsverkehr gekommen. Wegen des Rücktransportes gab es allerdings Unstimmigkeiten, weshalb er die Frau in den frühen Morgenstunden bei Wernberg-Köblitz aussteigen ließ.

Nach mehrstündiger und intensiver Vernehmung räumte die 28jährige Frau ein, Entführung unde Vergewaltigung frei erfunden zu haben. Da sie kaum Barmittel bei sich hatte und nicht gewusst habe, wie sie nach Hause kommen solle, habe sie gehofft, dass die Polizei oder eine andere Organisation sie wegen ihrer Angaben zurück in die Tschechische Republik transportieren würde.

Gegen die Frau wurde ein Verfahren wegen falscher Verdächtigung eingeleitet. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Amberg wurde die Frau nach Benennung eines Zustellungsbevollmächtigen aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen und von Polizeibeamten zum Grenzübergang Cheb/Asch gebracht.
24.02.12
neumarktonline: Vergewaltigung erfunden
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