Teure Zwangspause


Unter besonderen Sicherheitsbedingungen erfolgte die Umverpackung


Manche der Verpackungen wiesen Beschädigungen auf
Regensburg. 20 Tonnen Ferrosilicium, ein Gefahrgut, das schon bei entsprechender Luftfeuchtigkeit giftige Dämpfe abgeben kann, transportierte ein in Rumänien zugelassener Sattelzug, den Beamte des Gefahrguttrupps der Verkehrspolizei Regensburg in den zurückliegenden Tagen kontrollierten.

Folge der genauen Untersuchung war eine zwölftägige Zwangspause.

Auf einem Parkplatz an der Autobahn Nürnberg-Regensburg hatten die Kontrolleure im Gemeindebereich Laaber den Sattelzug bereits Ende Februar angehalten. Hinterm Steuer saß ein 38jähriger Rumäne. Mit seiner Fracht kam er aus Rotterdam und war auf dem Weg nach Bukarest. Auf der Ladefläche des Sattelaufliegers fanden die Beamten 20 überdimensionalen Taschen ähnelnde Kunststoffbehälter, sogenannte "Big Bags".

Jede beinhaltete eine Tonne Ferrosilicium, ein Vorprodukt für die Solarzellenproduktion. Im Aussehen ähnelt es dunklen, kleineren Gesteinsbrocken. Herkunft der Fracht war die innere Mongolei. Im Rotterdamer Hafen hatte der Fahrer seine Fracht abgeholt.

Die Beamten stellten fest, dass mehrere der "Big Bags" beschädigt waren, wobei Gefahrgut austrat oder schon auf der Ladefläche lag. Unter Polizeibegleitung ging es zunächst zu einem Spezialunternehmen in Regensburg, wo für den Fahrer eine längere Zwangspause begann.

Äußerst schwierig und zeitaufwändig waren die Folgemaßnahmen. Neben eben dem in Rumänien ansässigen Unternehmen war auch die Werksfeuerwehr eines Chemieunternehmens im Raum Burghausen eingebunden. Letztendlich erfolgte die Eskortierung dorthin, um die Ladung unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorsichtsmaßnahmen umzupacken und das Fahrzeug zu reinigen. Einen ganzen Arbeitstag, benötigten die 25 Arbeitskräfte, um diese Tätigkeiten auszuführen.

Das dicke Ende folgt für die Verantwortlichen, wie Fahrzeughalter, Verpacker, Verlader und Beförderer, aber natürlich auch den 38-jährigen Lastwagenfahrer hinterher. Allein die Geldbußen für die Angesprochenen belaufen sich zwischen 1500 und 8500 Euro. Hinzu kommen dann noch die Berge- und Reinigungskosten der tangierten Unternehmen.
12.03.08
neumarktonline: Teure Zwangspause
Telefon Redaktion


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