70 Vogelarten gezählt


Waldbesitzer und interessierte Bürger nahmen an der Waldführung teil

NEUMARKT. Waldnutzung und Naturschutz, sind diese scheinbar widersprechenden Ziele vereinbar? Das war das Thema einer Waldführung bei St. Helena.

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte dazu im "Aktionsjahr Waldnaturschutz 2015" eingeladen. Revierförster Jürgen Wohlfarth und der Waldbesitzer und Eulenspezialist des Landesbundes für Vogelschutz, Georg Schrafl, zeigten den interessierten Waldbesuchern, welche Aspekte sich in einem bewirtschafteten Wald dazu finden lassen.


Schrafl hat 70 verschiedene heimische Vogelarten in dem Waldgebiet bei St. Helena nachgewiesen. Neben häufigen Arten wie dem Rotkehlchen und dem Zaunkönig finden sich auch seltenere Arten wie die Waldschnepfe. Sie war bei ihrem Balzflug zu sehen und hören. Vier verschiedene heimische Eulenarten, nämlich Uhu, Rauhfusskauz, Waldohreule und Waldkauz, leben in diesem Waldteil. Sie finden genügend Baumhöhlen zum Brüten und Nahrung.

Verschiedene Baumarten wie Fichte, Kiefer, Tanne, Buche und Eiche bieten den verschiedenen waldtypischen Tieren und Pflanzen einen vielfältigen Lebensraum, hieß es. Immer wieder fand sich Totholz und Biotopbäume, die Lebensgrundlage für viele Käfer und Pilze, die auf Totholz spezialisiert sind. Waldameisen-Nester zeigen, dass auch diese Arten genügend Nahrung wie andere Insekten finden.

Eine frische Hiebsfläche ist natürlich eine Störung im Wald. Doch das kommt auf einer Fläche bei der Durchforstung nur rund alle fünf bis zehn Jahre vor. Dazwischen können sich Tiere und Pflanzen ungestört entwickeln. Erst nach 100 Jahren werden die reifen Bäume eingeschlagen. Nach dem Hieb entwickelt sich auf der Hiebsfläche eine neue Lebensgemeinschaft. Lichtliebende Pflanzen und viele Falterarten finden für einige Jahre neuen Lebensraum. Außerdem können dann Mischbaumarten aktiv eingebracht werden.

Auch wenn immer wieder im längeren Abstand Holz eingeschlagen wird, so gefährdet das die vorhandenen Arten nicht, hieß es. Vielmehr profitierten Mischbaumarten und die daran gekoppelten Arten ebenso wie lichtliebende Tiere und Pflanzen, wenn die Waldbesitzer Bäume ernten und Mischbaumarten begünstigen oder sogar dazu pflanzen.
03.05.15
Neumarkt: 70 Vogelarten gezählt
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