Motiv noch unklar

NEUMARKT. Das Motiv des Mannes, der in Pyrbaum seine kleinen Kinder mit einem Messer attackierte und niedergeschossen wurde, liegt noch immer im Dunkeln.

Auf Nachfrage von neumarktonline gaben Kriminalpolizei, Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft am Montag-Nachmittag nähere Details zu dem aufsehenerregendem Vorfall bekannt. Wie unsere Zeitung mehrfach berichtete, wurde der 32jährige Mann von einem Neumarkter Polizisten mit einem Bauchschuß niedergestreckt, als er den Beamten mit einem gezückten Messer in Angriffshaltung gegenüber trat.

Die Polizisten hatten das Haus in einem Pyrbaumer Ortsteil gestürmt, als sie Hilferufe der Kinder hörten. Der Mann erlitt durch den Bauchschuß schwere Verletzungen. Seine drei und sechs Jahre alten Söhne wurden durch Messerschnitte glücklicherweise nur leicht verletzt.

Nach dem jetzigen Ermittlungsstand war es der 32jährige Familienvater selbst, der am Samstag gegen 21.15 Uhr die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz anrief und dabei mitteilte, dass er eines seiner Kinder mit einem Messer verletzt habe. Näheres war wegen der Aufgeregtheit des Anrufers nicht in Erfahrung zu bringen. Die Einsatzzentrale schickte sofort Streifenfahrzeuge der Polizeiinspektion Neumarkt zum Tatort los.

Etwa gegen 21.25 Uhr ging ein erneuter Notruf ein, in dem eine Anruferin mitteilte, dass der Mann mit einem Messer bewaffnet sei und sich dessen drei und sechs Jahre alten Kinder bei ihm im Haus befänden. Zugleich erfuhr die Polizei, dass sich die Ehefrau und Mutter der beiden Kinder wegen einer Erkrankung im Krankenhaus befindet.

Mehrere Versuche mit dem Familienvater telefonischen Gesprächskontakt aufzunehmen scheiterten.

Polizeibeamte hatten vor Betreten des Hauses mit der Anruferin Kontakt aufgenommen und dabei erfahren, dass sie den 32jährigen Mann mit einem Messer im Haus gesehen habe. Das Schreien der Kinder war nach Angaben der Polizei zu diesem Zeitpunkt bis in den Außenbereich zu hören.

Eine Streifenbesatzung drang deshalb über den Keller in das Zweifamilienhaus ein. Im Erdgeschoss trat der 32jährige Mann mit einem Messer in Angriffshaltung auf die Beamten zu. In dieser Situation gab ein 31jähriger Beamter einen Schuss auf den Angreifer ab, der ihn im Bauchbereich traf und schwer verletzte.

Die beiden drei und sechs Jahre alten Buben wiesen im Hals- und Körperbereich zahlreiche Schnittverletzungen auf, die - wie sich später herausstellen sollte - glücklicherweise nur oberflächlicher Natur waren.

Sowohl der Vater wie auch seine beiden Kinder wurden in getrennte Krankenhäuser verlegt. Sie alle befinden sich noch in stationärer Behandlung. Die nur leicht verletzten Kinder wurden zwischenzeitlich mit der Mutter zusammengeführt.

Unter Leitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermitteln die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg zum Geschehen, das zu dem Schusswaffengebrauch führte, und das Bayerische Landeskriminalamt zum polizeilichen Schusswaffengebrauch.

Das Tatmotiv des Beschuldigten ist bislang nicht geklärt. Die Ermittlungen dauern an, hieß es am Montag. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth prüft in diesem Zusammenhang derzeit auch die Frage, ob Antrag auf Erlass eines Haftbefehls gegen den 32jährigen Mann gestellt werden wird.

Hinsichtlich des polizeilichen Schusswaffengebrauchs hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet. Gegenstand dieses Verfahrens ist die Klärung der Umstände des Schusswaffengebrauchs und deren strafrechtliche Beurteilung. Mit den polizeilichen Ermittlungen ist insoweit das Sachgebiet "Interne Ermittlungen" des Bayerischen Landeskriminalamtes betraut. Die Ermittlungen dauern auch hierzu an.
02.06.14
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