Klassenzimmer im Wald


An den Blättern sollt Ihr sie erkennen: lustig Blätterangeln im Wald bei Neumarkt

NEUMARKT. Wälder kann man nutzen und gleichzeitig schützen - das erfahren 880 Kinder bei den Waldjugendspielen in einem Wald bei Neumarkt.

44 Schulklassen werden seit Dienstag über die Vernetztheit, aber auch die Verletzlichkeit dieses Ökosystems informiert.

Wird zum Beispiel ein Altbaum genutzt, entsteht daraus eine Lücke für die Naturverjüngung. Außerdem gilt es nicht mehr zu nutzen, als nachwächst.

Dieser Grundansatz ist heute aktueller denn je. Zugleich ist der Wald ein gutes Bespiel, an dem ein schonender Umgang und Nutzung aller natürlichen Ressourcen vermittelt werden kann. Aus diesem Grund ist der Wald ein Schwerpunktthema im Sachkundeunterricht der 3. Klassen.

Dabei geht es auch um die vielfältigen Funktionen des Waldes, wie die Erzeugung des nachwachsenden natürlichen Rohstoffes Holz, den Wald als Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen, seine Schutzwirkung für Boden, Wasser und Klima und nicht zuletzt als Erholungsmöglichkeit für die Menschen.

Um den Schülern zusätzlich zum Unterricht den Wald hautnah zu vermitteln, gehen in dieser Jahrgangsstufe Förster mit den Kindern in den Wald. Dazu bietet die Bayerische Forstverwaltung die Waldjugendspiele an. Seit 45 Jahren sind sie für Ostbayern ein wichtiger Beitrag zur Waldpädagogik der Bayerischen Forstverwaltung. Für den Landkreis Neumarkt werden sie von Dienstag bis Donnerstag wieder als Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Stadt Neumarkt durchgeführt.

Wegen der großen Nachfrage der Schulen finden die Spiele wieder an drei Tagen statt. 44 Schulklassen mit rund 880 Schülern nehmen an den Waldjugendspielen teil. Die Stadt Neumarkt stellt wieder ihren Wald für die Spiele zur Verfügung und hilft beim Aufbau des Parcours. Außerdem wirken auch Förster der Bayerischen Staatsforsten mit.

Die Kinder sollen im Rahmen der „Waldjugendspiele“ spielerisch über das „grünes Drittel“, den heimischen Wald, aufgeklärt werden und die Vernetztheit, aber auch die Verletzlichkeit dieses Ökosystems verstehen lernen sowie an die Grundzüge einer naturnahen Forstwirtschaft herangeführt werden. „Nur was man kennt, das schätzt man, und nur was man schätzt, das schützt man auch“. Unter diesem Motto steht die Idee der Waldjugendspiele.

Bei den Waldjugendspielen begleitet jeweils ein Förster eine Schulklasse durch den mehrstündigen Parcours. Von dem Fachmann erfahren die Kinder, wie Bäume wachsen, welchen Nutzen die Menschen vom Wald haben, welches Holz geerntet werden kann und wie Tiere und Pflanzen im Wald leben. Spiele zu diesen Themen lockern den Spaziergang auf.

Bei den Spielen wird auch angesprochen, wie der Wald durch die Klimaerwärmung gefährdet wird und wie Mischwälder den Wald widerstandsfähig machen. Die Waldjugendspiele sind eine Aktion der Bayerischen Forstverwaltung, die nun von den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fortgeführt wird. An 16 Spielorten zwischen Tirschenreuth, Passau und Neumarkt nehmen Schüler der dritten Jahrgangsstufe teil. Seit Laufzeit der Waldjugendspiele in Ostbayern wird heuer das 500 000. Kind erwartet.
06.05.14
Neumarkt: Klassenzimmer im Wald
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