Anzeigen
"Punktlandung" beim Haushalt
NEUMARKT. Zum wiederholten Mal ist dem Bezirk Oberpfalz eine "Punktlandung beim Haushalt" gelungen, hieß es am Dienstag aus Regensburg.Auch im Jahr 2013 war der Haushalt ausgeglichen; durch die gute Haushaltsführung konnte sogar unvorhergesehen knapp eine Million Euro in die Allgemeine Rücklage fließen. Diese liegt damit wieder über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestrücklage. Bezirkstagspräsident Franz Löffler dankte am Dienstag der Verwaltung in der Sitzung des Bezirksausschusses des Bezirkstags der Oberpfalz für diese "keineswegs selbstverständliche schwarze Null", die trotz hoher Sozialausgaben erreicht wurde.
Auf der Tagesordnung stand auch eine Neuregelung auf europäischer Ebene im Bildungswesen, die die bezirkseigene Fachakademie für Raum- und Objektdesign in Cham in ein Dilemma bringt. Dort bilden sich viele Schreinermeister im Bereich Design weiter. Gefördert wurde bisher diese Fortbildung mit Mitteln des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) – ebenso wie auch die Meisterausbildung. Die durchschnittliche Förderung lag bei rund 755 Euro pro Monat: 495 Euro wurden als KfW-Darlehen ausgereicht und 260 Euro als staatlicher Zuschuss.
Der neue "Europäische Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (EQR)" schafft nun ein neues System der Vergleichbarkeit von nationalen und internationalen Berufsqualifikationen. Danach steht ein Meisterabschluss auf der gleichen Qualifikationsebene wie ein Fachschulabschluss. Gefördert wird aber nur eine Ausbildung, somit entweder die Meisterausbildung oder der Fachschulbesuch. Von der neuen Regelung betroffen sind im aktuellen Schuljahr 16 von insgesamt 23 Studierenden in Cham.
Schulleiter Reinald Baier sieht in dieser Neuregelung "existentielle Auswirkungen" auf die Bildungseinrichtung, da die meisten Studierenden bereits für ihre Meisterprüfung eine finanzielle Förderung erhielten und sich eine weitere Ausbildung ohne Förderung nicht leisten können. Auch die Zahl der Studierenden mit Abitur und Gesellenbrief könnten sinken, da ihr Erststudium in Cham zwar gefördert wird, ein daran anschließendes Hochschulstudium wiederum nicht.
Langfristig könne nicht nur eine Senkung des Niveaus der Fachakademie, sondern gar die Schließung der Schule nicht ausgeschlossen werden, sollten sich die Schülerzahlen durch den Wegfall der Förderung reduzieren. Die Bezirksräte beschlossen daher, dass der Bezirk Oberpfalz die bisher von staatlicher Seite zur Verfügung gestellte Ausbildungsförderung zunächst für das Ausbildungsjahr 2014/2015 übernimmt und jedem betroffenen Studierenden maximal 270 Euro pro Monat zur Verfügung stellt.
Allerdings verdeutlichte Bezirkstagspräsident Franz Löffler, dass der Bezirk nicht auf Dauer als Förderstelle tätig werden könne. Mit einer Resolution an die maßgeblichen Stellen werde der Bezirkstag der Oberpfalz die notwendigen Änderungen einfordern, versprach Löffler.
Ferner bewilligten die Bezirksräte in der Sitzung am Dienstag einige Zuschüsse: 4100 Euro gehen an den Fischereiverband Oberpfalz für Maßnahmen zur Erhaltung gefährdeter Fischarten, 1000 Euro erhält der Verband Bayerischer Rassegeflügelzüchter – Bezirksverband Oberpfalz insbesondere für seine Jugendarbeit und zur Bewahrung des Kulturguts. Die beiden Bergwachtabschnitte Bayerwald und Frankenjura des Bayerischen Roten Kreuzes erhalten jeweils 500 Euro für Naturschutzmaßnahmen und mit 4547 Euro wird das Modellprojekt "Schulkompass Bayern" der Umweltstation des Landesbunds für Vogelschutz in Regenstauf gefördert.
29.04.14
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
