Technik kann Reisen einsparen


Chefarzt Dr. René Handschu sprach live mit seinen Kollegen in Brasilien

NEUMARKT. Um an internationalen Konferenzen teilzunehmen, braucht man nicht zwingend seinen Schreibtisch in Neumarkt zu verlassen.

Jetzt referierte Chefarzt Dr. René Handschu live in einem Hörsaal in Brasilien - und blieb dabei in seinem Büro im Neumarkter Klinikum.

Was im Forum "Neumarkter Meinungen" auch schon mal reisewütigen Neumarkter Bürgermeistern an Stelle von lange dauernden Afrika-Trips ans Herz gelegt wurde, ist in der Wirtschaft und auch in der Medizin im Zeitalter von Skype und anderen Bild-Telefonkonferenzen längst an der Tagesordnung.

So könne Telemedizin durch Nutzung schneller Kommunikationsmedien die Medizin verbessern und die Gesundheitsversorgung weltweit verändern, hieß es aus dem Neumarkter Klinikum und stellte dies kürzlich direkt unter Beweis: Mit einem Vortrag aus seinem Arztzimmer im Klinikum referierte Priv. Doz. Dr. René Handschu live auf einer Konferenz in Brasilien.

Im Büro des Chefarztes der Neumarkter Neurologie zog schon die Dämmerung ein, als die Zuhörer in Sao Paulo aus der Mittagspause in den Hörsaal zurückkehrten. Dr. Handschu berichtete dort gemeinsam mit Erlangener Kollegen vor Ort durch eine Breitband-Internetverbindung direkt via Videokonferenz auf der "International Conference on Telehealth" über die Erfahrungen aus dem STENO-Netzwerk und anderen Telemedizin-Projekten in der Metropolregion.

Dank der Vorbereitung durch das Zentrum Teleneurologie am Universitätsklinikum Erlangen und der EDV des Klinikum Neumarkt konnte die Verbindung schnell und sicher aufgebaut werden. So konnte Dr. Handschu in seinem Neumarkter Schreibtischstuhl sitzend über 20 Minuten nicht nur die Ergebnisse der Projekte vorstellen, sondern auch gleich problemlose Fernkommunikation über mehr als 9.000 Kilometer demonstrieren.

Nach der störungsfreien Live-Präsentation konnten die Zuhörer in Brasilien - Ärzte, Therapeuten und Techniker überwiegend aus Europa, Südamerika und USA - dem am Bildschirm präsenten Referenten Fragen stellen. "Alles war klar und deutlich zu hören, ich konnte das Auditorium im Videobild gut erkennen" lobte Dr. Handschu die Übertragung, "ein ganz normaler Vortrag, nur dass ich mir den langen Flug gespart habe und in der Klinik erreichbar war."

Das Klinikum Neumarkt ist im Rahmen des Schlaganfallnetzwerks mit Telemedizin in Nordbayern (STENO) bereits seit 2008 per Videobild und Tonübertragung mit den Schlaganfallzentren der Region verbunden. Auch für Tumorkonferenzen und im Traumazentrum wird Telemedizin eingesetzt, um bestmögliche medizinische Qualität zu sichern.

Dank einer Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege wird nun im Klinikum ein neues Projekt begonnen, um Telemedizin intern in der Neurologischen Klinik zu nutzen und die Technik hier in Neumarkt weiterzuentwickeln.


Die Teilnehmer der Konferenz konnten direkt Fragen an den Neumarkter Mediziner stellen
16.04.14
Neumarkt: Technik kann Reisen einsparen
Telefon Redaktion


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