"Trasse zerstört Energiewende"

NEUMARKT. Auch in Gnadenberg wird der Widerstand gegen die Stromtrasse immer größer. Die Mitgliederzahl der Bürgerinitiative steigt.

Zahlreiche Gnadenberger folgten der Einladung der aktiven Mitglieder der Bürgerinitiative Schwarzachtal und nahmen an der Informationsveranstaltung zur geplanten Hochspannungsgleichstromtrasse im historischen Saal der Gaststätte zum Kloster teil. Der Widerstand gegen dieses Großprojekt ist auch in Gnadenberg groß, dies stellten die Mitglieder der Partei- und Vereinsübergreifenden BI fest.

Peter Heller begrüßte in Vertretung von Bernd Schühlein die anwesenden und stellte die aktiven Mitglieder und Sprecher der Bürgerinitiative Schwarzachtal vor.

Hannes Stepper zeigte anhand von maßstabsgetreuen Fotomontagen die brutale Wirkung der Trasse auf das Landschaftsbild der Heimat. Viele Bürger entlang der Trasse organisieren sich in Bürgerinitiativen und er stellt die Vermutung in den Raum, dass man sich trotz der Beteuerungen des Ministerpräsidenten die Trasse zu verhindern, auf eine lange Auseinandersetzung einstellen müssen. "Wir müssen dran bleiben", so Stepper, "um uns weiter von sachkundigen und unabhängigen Wissenschaftlern informieren lassen". Er forderte die Teilnehmer auf, an der Informationsveranstaltung am 15. April in Freystadt teilzunehmen.

Ruppert Wurm stellte dem Publikum ebenfalls die Dimension der Masten als Teil seines Vortrags vor, die sich eben nicht wie bekannte Hochspannungstrassen irgendwie in die Landschaft einpassen sondern allein durch ihre Dimension überall im Gemeindebereich sichtbar sein werden.

Der Zweck dieser Leitung, so Wurm, diene einzig und alleine dazu, Braunkohlestrom aus den mittel- und ostdeutschen Revieren ins Zentrum Bayerns zu transportieren. Warum man als Verbraucher dann dafür den vierfachen Strompreis im Sinne der Energiewende zahlen soll, sei nicht einzusehen.

Im Übrigen zeigte sich das Publikum "verwundert" darüber, daß man in der Altgemeinde den Autobahnlärm, die viel befahrene Staatsstraße und die Präsenz der Windkraftanlagen ertragen müsse, während in Oberbayern kaum Aktivitäten zur regenerativen Energiegewinnung auffallen.

Das Credo des letzten Vortrags durch Simon Lehmeyer lautete: "Die Trasse zerstört den Grundgedanken der Energiewende". Nicht der Stromtransport über weite Strecken, sondern Insellösungen mit Speicheralternativen wie Pumpspeicherkraftwerken, elektrolytische Wasserspaltung mit Syntheseanlagen zur Kohlenwasserstoffgewinnung, notfalls Gas und Dampfkraftwerke- seien politisch zu fördern, "aber keine Gelddruckmaschinen für die Konzerne" wie bei der geplanten Trasse.

Sorgen bereiten auch – so die Diskussionsbeiträge einiger Bürger – die bisher ungeklärten gesundheitlichen Auswirkungen durch Ionisierung von Feinstaub, der ja gerade in der nähe der Autobahn in nicht gerade zu vernachlässigenden Mengen in der Luft sei. Diese Frage blieb ungeklärt, da Veröffentlichungen dazu nicht wissenschaftlich fundiert erscheinen.

Der Bürgerinitiative traten spontan weitere Bürger bei. Das spornt an für die Zukunft, sagte Stepper zum Ende die Veranstaltung.
14.04.14
Neumarkt: "Trasse zerstört Energiewende"
Telefon Redaktion


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