Schwere Ernteausfälle


Die Kartoffelernte fiel heuer auch im Raum Neumarkt mager aus
Fotos: Archiv

Im frühen Herbst ist die Hauptanlieferungszeit.
NEUMARKT. Das diesjährige Wetter hat in Bayern und auch im Landkreis Neumarkt die Erntesituation bei Kartoffeln stark beeinflusst.

Was sich schon Mitte des Jahres abzeichnete, kann nun mit konkreten Zahlen belegt werden. Die kartoffelverarbeitende Firma "Burgis" aus Neumarkt bestätigt einen Ernteausfall bei seinen Vertragslandwirten von 45 Prozent.

Trotz des schlechtesten Ernteergebnisses in der über 40jährigen Geschichte des Familienunternehmens könne durch vorausschauende Planung und Rohwarenmanagement die Produktion von qualitativ unverändert hohen Kartoffelprodukten weiterlaufen, hieß es in einer Stellungnahme am Montag.

Burgis verarbeitet ausschließlich Kartoffeln von regionalen Landwirten, mit denen seit über 25 Jahren eine "faire Partnerschaft" besteht.

Bereits im Juli zeichnete sich ab, was jetzt Realität ist: der zu lang andauernde Winter, das Hochwasser und anschließend trockene Hitze setzten den Kartoffeln zu. Deutschlandweit liegt die Kartoffelernte weit hinter den Erwartungen zurück – Bayern hat es am härtesten getroffen. "45 Prozent weniger Kartoffeln als zu Jahresbeginn mit unseren Erzeugergemeinschaften vereinbart stehen uns für die Produktion von Kartoffelspezialitäten wie Kloßteig oder geformte Knödel zur Verfügung", sagte Timo Burger von der Burgis-Geschäftsführung.

Das Familienunternehmen arbeitet seit Jahren eng mit den regionalen Erzeugergemeinschaften Neumarkt und Stulln zusammen. Zum Jahresbeginn wurden Vereinbarungen über 11.500 Tonnen Kartoffeln pro Erzeugergemeinschaft geschlossen, die wegen der Wetterlage nicht eingehalten werden können.

"Gerade in wettertechnisch schwierigen Jahren ist es umso wichtiger, einen guten Kontakt zu den Landwirten zu haben und sich über die verbleibenden Möglichkeiten auszutauschen", sagte Burger. Bereits im Juli haben man die Situation prognostiziert und mit den Landwirten vereinbart, dass sie Mindermengen bis zum 15. August melden. So könne man bei Burgis die kommende Saison und die Produktionswochen wirtschaftlich sinnvoll planen. "Wir betreiben seit vielen Jahren ein intensives Rohstoffmanagement und arbeiten mit unseren Landwirten teilweise in der zweiten Generation, also über 25 Jahre, vertrauensvoll zusammen. Jahrelange Erfahrung und das entsprechende Know-how ermöglichen uns, mit viel Respekt, aber ohne Panik in das letzte Jahresquartal zu gehen", so Burger, der das Familienunternehmen in der dritten Generation zusammen mit seiner Cousine Christina Dietmayr leitet.

Die Kartoffel ist ein Naturprodukt und von den Launen des Wetters abhängig – schon im Vorjahr musste man bei Burgis Ernteeinbußen hinnehmen. Trotzdem werde man auch in Zukunft keine Ware aus dem Ausland verarbeiten. "Die Firma Burgis steht seit über 40 Jahren für feinste Kartoffelspezialitäten aus der Heimat", sagte Burger. Seit 2012 tragen Burgis-Produkte das Gütesiegel "Geprüfte Qualität – Bayern" des Bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten".

Natürlich wirke sich die knappe Ernte und die damit verbundene knappe Rohwarensituation auch auf die Preisgestaltung im Lebensmitteleinzelhandel aus, hieß es. Es sei davon auszugehen, dass die Preise weiter steigen werden.
30.09.13
Neumarkt: Schwere Ernteausfälle
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