"Lebensretterin" geehrt

"Lebensretterin" Christina Haas erhielt von ihrem Chef einen
Blumenstrauß und die Urkunde der DKMS überreicht
NEUMARKT. Mit einer Stammzellen-Spende hat eine 23jährige Mitarbeiterin einer Neumarkter Firma einem an Blutkrebs erkrankten Amerikaner das Leben gerettet.
Die bei "Bionorica" arbeitende Christina Haas war einem Aufruf im Raum Bamberg gefolgt, bei dem ein passender Stammzellspender für einen neunjährigen Jungen gesucht wurde. Auch wenn ihre Stammzellen für den kleinen Patienten nicht passten, so hat sie als registrierte Stammzellspenderin die Möglichkeit, anderen Erkrankten, die nur durch eine Fremdspende eine neue Chance auf Leben erhalten können, zu helfen.
Und genau so kam es. Die Gewebemerkmale von Christina Haas passten in einem weltweiten Suchlauf zu denen eines 62jährigen Amerikaners. Dem Empfänger geht es nach der Übertragung der Stammzellen bereits wesentlich besser. "Das Schicksal des neunjährigen Jungen hat mich bewegt, deshalb habe ich mich registriert. Dass ich jetzt letztlich einem anderen Menschen helfen konnte, der sonst keine Chance gehabt hätte, ist eine genau so schöne Nachricht für mich", so Christina Haas.
Mit über 2,9 Millionen registrierten Spendern ist die DKMS die größte Stammzellspenderdatei weltweit. Doch nach Angaben der Organisation findet allein in Deutschland noch immer jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. "Unsere Herausforderung ist, dass die Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Spender und Patient fast einem Lottogewinn gleicht", hieß es. Man habe zwar viele registrierte Spender, aber bei über 7000 derzeit bekannten Gewebemerkmalen liege die Wahrscheinlichkeit, den "genetischen Zwilling" zu finden, bei eins zu mehreren Millionen.
Die "Bionorica"-Mitarbeiter wurden inzwischen über die lebensrettende Tat von Christina Haas informiert und gleichzeitig dazu aufgerufen, sich als Spender registrieren zu lassen. Das Neumarkter Unternehmen hat die DKMS eingeladen, direkt im Unternehmen eine Schnelltypisierung gemeinsam mit dem Betriebsarzt anzubieten und rechnet mit reger Beteiligung der Belegschaft. Der Vorstandsvorsitzende Prof. Popp hat bereits angekündigt, dass die anfallenden Kosten von jeweils
50 Euro pro Neuaufnahme in die Deutsche Knochenmarkspenderkartei von seinem Unternehmen finanziert werden.
29.05.13
Neumarkt: "Lebensretterin" geehrt