Flugsandgebiete schützen

NEUMARKT. Der Landschaftspflegeverband möchte für die großflächigen Flugsandgebiete südlich und südöstlich von Neumarkt einen Sandbiotopverbund schaffen.

Die Gebiete stellen bayernweit eine geologische und ökologische Besonderheit dar, hieß es am Freitag bei der Begrüßung eines neuen Öko-Sponsors. Die lichten Sandkiefernwälder, die Zwergstrauchheiden mit Heidekraut und die offenen Sandmagerrasen seien für den Artenschutz sehr wertvolle Flächen mit einer einzigartigen, auf diese kargen Lebensräume spezialisierten Tier- und Pflanzenvielfalt.

Der Landschaftspflegeverband kümmere sich seit vielen Jahren um die Pflege einzelner sehr hochwertiger Flächen zum Erhalt dieser ganz besonderen Tier- und Pflanzenwelt. Die Flächen sind jedoch meist zersplittert und isoliert. Beim angestrebten Aufbau eines Sandbiotopverbunds spielen daher die ehemaligen Sandgruben mit ihren ausgedehnten Arealen eine ganz entscheidende Rolle. Dort, wo die Sandgruben nicht verfüllt sind, sowie in rekultivierten Sandgruben mit sehr unterschiedlichen Standortverhältnissen, bieten sich sehr interessante Möglichkeiten, über gezielte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen Sandlebensräume zu erhalten, neu zu gestalten und miteinander zu vernetzen.

Um dieses Entwicklungspotential genauer zu bewerten, wurden im vergangenen Jahr im Rahmen des Sandverbundprojekts in allen aufgelassenen Sandgruben im Projektgebiet die Artengruppen der Pflanzen, Tagfalter und Heuschrecken untersucht. Dabei konnte eine große Artenvielfalt mit vielen typischen "Sandbewohnern", darunter viele Rote-Liste Arten (Bestand gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht), nachgewiesen werden.

Herausragende Beispiele sind der Nachweis von Blauflügeliger Sandschrecke, Heidegrashüpfer, Wegerich-Scheckenfalter oder Heide-Ehrenpreis, Sandstrohblume und Silbergras. Alle diese Pflanzen- und Tierarten sind auf lockere Sandbereiche, offene Heideflächen, Sandmagerrasen oder lichte Kiefern- und Eichenwälder angewiesen.

Dieses vielfältige Mosaik an Lebensräumen in den aufgelassenen Sandgruben zu erhalten und durch gezielte Pflegemaßnahmen wiederherzustellen sei eine wichtige und sehr reizvolle Aufgabe für den Arten- und Biotopschutz sowie für ein attraktives Landschaftsbild im Sandbiotopverbund "Neumarkter Sanddünen", hieß es.

Der neue Ökosponsor Werner Klebl von der Baufirma Klebl zeigt sich für diese Ideen der ökologischen Weiterentwicklung seiner aufgelassenen Sandgrubenareale sehr aufgeschlossen und will hier eng mit dem Landschaftspflegeverband zusammenarbeiten. Dies freute am Freitag den Vorstandsvorsitzende des Landschaftspflegeverbands, Landrat Albert Löhner und Geschäftsführer Werner Thumann.
23.11.12
Neumarkt: Flugsandgebiete schützen
Telefon Redaktion


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