Vor Ort studieren

NEUMARKT. Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt Neumarkter Kooperationen mit der Noris bei Hochschule und Kinderheilkunde.

Derzeit könne man – so Bürgermeister Helmut Himmler bei der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in Neumarkt - an zwei Beispielen unmittelbar sehen, wie wichtig für die Entwicklung des Landkreises die Kooperationen mit dem Ballungsraum Nürnberg seien und welche Versäumnisse es diesbezüglich in der Vergangenheit gegeben habe.

Der Neumarkter Stadtrat Günther Stagat berichtete, dass die SPD-Stadtratsfraktion große Zukunftschancen in der Außenstelle der Georg-Simon-Ohm-Hochschule sehe und daher sei man auch zu erheblichen Investitionen der Stadt bereit, obwohl Hochschulen eine Aufgabe des Freistaats Bayern seien.

Die Eigeninitiative sowie die Eigenleistung der Stadt seien die einzige realistische Chance, zu einem Hochschulstandort in Kooperation mit der Nürnberger Schule zu kommen. Helmut Himmler würdigte das "großartige Engagement" des Stadtrats und von Oberbürgermeister Thomas Thumann in Sachen Hochschulstandort Neumarkt und meinte, dies sei nicht nur für die Stadt, sondern für den ganzen Landkreis eine Zukunftsentscheidung ersten Ranges. In Zukunft werde zumindest ein Teil der Hochschüler vor Ort studieren können, die regionale Wirtschaft werde von den Kooperationen mit der Hochschule profitieren und auch der Imagegewinn für Stadt und Landkreis Neumarkt sei enorm.

Kreisrat Josef Mayer meinte, dass nunmehr "das Versagen der örtlichen CSU" bei der Gründungswelle von Fachhochschulen in Bayern vor 20 Jahren zumindest teilweise korrigiert werden könne – allerdings um den Preis einer erheblichen finanziellen Beteiligung der Stadt Neumarkt. Der Parsberger Kreisrat Erwin Jung stellte klar, dass sich der Landkreis wegen nicht gegebener Zuständigkeit nicht an den anfallenden Investitionen beteiligen dürfe. Darüber hinaus habe das sogenannte Eichenau-Urteil im Jahr 1992 den Landkreisen sehr enge Grenzen für ihre freiwilligen Leistungen gezogen, da letztlich die Gemeinden die Wohltaten der Landkreise über die Kreisumlage finanzieren müssen.

Auch ein anderes Ziel der Regionalpolitik, über das – so die Bemerkungen von Erna Späth und Barbara Schierl - "seit Jahrzehnten ergebnislos palavert" werde, könne jetzt über eine Kooperation mit dem Klinikum Süd der Stadt Nürnberg erfolgreich gelöst werden. Das Süd-Klinikum werde zehn Betten der Kinderheilkunde nach Neumarkt auslagern. Die Kinderstation am Klinikum Neumarkt werde im Stiftungsgebäude des Klinikums an der Nürnberger Straße, das bereits im Bau ist, entstehen und voraussichtlich im Herbst 2013 den Betrieb aufnehmen.

Die SPD-Kreistagsfraktion hält auch klar an der Betriebsform des Klinikums als Kommunalunternehmen fest, hieß es. Andre Radszun und Stefan Großhauser stellten klar, dass Art und Umfang medizinischer Leistungen im Landkreis immer auch von der lokalen Politik definiert und verantwortet werden müssen. Daher werde die SPD den Weg in die Privatisierung der Häuser in Neumarkt und Parsberg niemals befürworten.
19.09.12
Neumarkt: Vor Ort studieren
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