"Die Spuren der Hussiten"

NEUMARKT. Im Neumarkter Stadtmuseum ist ab Donnerstag nächster Woche die Ausstellung "Auf den Spuren der Hussiten" zu sehen.

Es handelt sich dabei um eine Deutsch-Tschechische Sonderausstellung der Bovaria e.V. Nabburg und des Husitské Muzeum Tabor. Sie ist in Neumarkt bis 28. September zu sehen.

1415 wurde der tschechische Reformator Jan Hus in Konstanz als Ketzer hingerichtet. Daraufhin entbrannte in Böhmen eine Revolution, in deren Folge die Auseinandersetzungen zwischen Hussiten und kaiserlichen Truppen viele Nachbarländer mit den Schrecken des Krieges überzogen.

Ein Kriegszug brachte die Hussiten 1420 bis vor die Tore Nürnbergs. Dabei kamen sie auch in die Nähe Neumarkts. 1433 gelang es Pfalzgraf Johann I. von Neumarkt in der Schlacht bei Hiltersried schließlich seinen durch Kriegstechnik überlegenen und sieggewöhnten Gegner zu besiegen, was ihm den Beinamen "Hussitengeißel" einbrachte.

Die Forderungen von Jan Hus nach einer Reform der Kirche prägten aber auch den Vorabend der Neuzeit.

Die deutsch-tschechische Wanderausstellung spürt der Hussitenzeit und ihren Auswirkungen auf die Geschichte, die einzelnen Regionen und Kulturtraditionen nach. Exponate, Filme und Animationen bieten informative Einblicke für jeden, der sich für diese Epoche interessiert.

Am Mittwoch, 19. September, beleuchtet Karl Kirch in seinem Vortrag "Der große Schrecken" um 19.30 Uhr im Stadtmuseum die Geschichte der hussitischen Bewegung. Kirch ist Vorstandsmitglied des Vereins Bovaria. Der Verein hat sich die Pflege der nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Böhmen auf den Gebieten Geschichte, Kultur und Religion zur Aufgabe gemacht.
23.08.12
Neumarkt: "Die Spuren der Hussiten"
Telefon Redaktion


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