Zweite Kampfabstimmung ?


Das Neumarkter Turnerheim in alten Zeiten

Doch erhalten ?

NEUMARKT. Gibt es vielleicht überhaupt keinen Streit ?

Durch die nun vorliegenden Sitzungsunterlagen zur Stadtratssitzung am 26.Juli scheint sich inzwischen "eine erstaunliche Wendung" zu ergeben, hieß es zum Abschluß der CSU Presseerklärung am Freitag. Offensichtlich bleibt man nun doch beim alten Beschluss, der eine Sanierung des Kopfbaues vorsieht...

"Die glasklare Haltung der CSU- und der SPD-Fraktion in dieser Frage wird hier sicherlich einen Beitrag geleistet haben", hieß es dazu von der CSU. Man hoffe nun, dass nicht kurzfristig "wieder ein anderer überraschender Beschlussvorschlag" komme.
NEUMARKT. Die Kampfabstimmung vom letzten Jahr um Abriß oder Erhalt des Turnerheimes könnte in der nächsten Woche eine Neuauflage erhalten.

Im Mai 1922 hatte der Stadtrat nach heftigen Debatten mit 21:17 Stimmen entschieden, den westlichen "Kopfbau" des geschichtsträchtigen Baus an der Mariahilfstraße einschließlich Theatersaal stehen zu lassen und den Neubau einer Zweifachturnhalle und einer Tiefgarage mit 80 Stellplätzen anzugliedern (wir berichteten).

Nachdem die damals unterlegene UPW ziemlich genau ein Jahr später CSU und SPD aufforderte, "ihre Nostalgiker einzubremsen und im Sinne einer logischen Wirtschaftlichkeit zu denken und zu handeln" - sprich den Kopfbau noch einmal auf den Prüfstand zu stellen - (wir berichteten) kündigte am Freitag die CSU für die Stadtratssitzung am nächsten Donnerstag heftigen Widerstand an.

Eine Stadt, die in den letzten Kriegstagen fast vollständig zerstört wurde, habe eine besondere Verantwortung im Umgang mit den wenigen Gebäuden mit Historie, die ihr noch verblieben sind, hieß es von CSU-Fraktionsvorsitzendem Helmut Lahner und Stadtrat Werner Thumann bei einem Pressetermin. Wie schon früher sperre sich die CSU aber natürlich nicht gegen eine zeitgemäße Sanierung und eine Ergänzung möglicherweise mit einer neuen Doppelturnhalle.

Die CSU-Politiker erinnerten an die "dramatische Stadtratssitzung" von 2011, wo CSU und SPD mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden Werner Thumann und Stadträtin Ursula Plankermann an der Spitze "so überzeugend argumentierten", dass neben der gesamten CSU- und SPD-Fraktion auch je ein Stadtrat von FLitZ und UPW für einen Erhalt des historischen Kopfbaus und die Ergänzung mit einer modernen Zweifachturnhalle votierten.

Obwohl "das Turnerheim gerettet" schien, würde nun dieser "gültige Beschluss des Stadtrates vom Oberbürgermeister und Stadtbaumeister einfach nicht umgesetzt", obwohl die Theo-Betz-Schule dringenden Bedarf für ihren Schulsport habe, hieß es am Freitag. "Erledigen durch Liegenlassen" scheine das Grundprinzip gerade bei unliebsamen Entscheidungen des Stadtrates zu sein.

Am nächsten Donnerstag soll nun im Stadtrat erneut über den Totalabriss des Turnerheimes abgestimmt werden, obwohl nach Meinung der CSU "inhaltlich keine neuen Argumente vorliegen". Oberbürgermeister Thumann und der Stadtbaumeister versuchten mit einem "durchschaubaren Trick" die Kosten für die Sanierungsvariante mit Erhalt des historischen Kopfbaues künstlich hochzurechnen, indem eine 2,3 Millionen teuere Tiefgarage nur bei der Variante mit Kopfbauerhalt einberechnet wird.

Die sonstigen Kostensteigerungen von rund jeweils zwei Millionen Euro würden aus einem etwas vergrößerten Bauvolumen durch Sicherheitsabstände beispielsweise für den Basketballsport, einen nochmals erhöhten energietechnischen Standard auf Passivhausniveau und generelle Preissteigerungen im Bausektor über den nun schon sehr lange andauernden Planungszeitraum resultieren, hieß es von der CSU. Diese Kostensteigerungen beträfen aber beide Bauvarianten, mit oder ohne Kopfbauerhalt.
20.07.12
Neumarkt: Zweite Kampfabstimmung ?
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