An einem Tisch


BBV-Präsident Franz Kustner und BBV-Milch-Präsident Günther
Felßner
NEUMARKT. Die bayerischen Verbraucher müßten noch mehr als bisher davon überzeugt werden, bayerische Milch zu kaufen, hieß es bei einer Diskussion zwischen Molkereien und Milcherzeugergemeinschaften. Gleichzeitig wird aber auch auf andere Absatzgebiete geschielt

Auf Einladung von BBV-Präsident Franz Kustner trafen sich kürzlich die Vertreter der in der Oberpfalz tätigen Molkereien mit den Vorsitzenden der Milcherzeugergemeinschaften und den Kreisbäuerinnen und Kreisobmännern. Der Geschäftsführer des VMB Dr. Hans-Jürgen Seufferlein hielt eingangs ein Impulsreferat zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Milchmarkt. Er sagte, dass der weltweite Anstieg der Milchproduktion bei unverminderter Nachfrage zu vorübergehenden Marktbelastungen geführt habe. Es gebe aber deutliche Hinweise auf eine wesentliche Stabilisierung der Marktlage.

Die anschließende Diskussion wurde moderiert vom neuen BBV-Milchpräsidenten Günther Felßner, der allen anwesenden Molkereivertretern und den Vertretern der Milcherzeugergemeinschaften Gelegenheit gab, sich in kurzen Statements vorzustellen, die eigene Markteinschätzung darzulegen sowie Wünsche an die Marktpartner zu äußern.

Von den Vertretern der Milcherzeugergemeinschaften wurde dabei sehr deutlich auf die hohe Kostenbelastung in den landwirtschaftlichen Betrieben hingewiesen. Diese höheren Kosten müssten sich unbedingt in höheren Milchpreisen niederschlagen.

In der Diskussion mit den Molkereivertretern hieß es, dass Mengenreduzierungen allein in Deutschland oder Bayern bei ohnehin zunehmenden Importen kaum Verbesserungen bei den Milchauszahlungspreise erwarten ließen. Der heimische Verbraucher müsse noch mehr als bisher davon überzeugt werden, bayerische Produkte zu kaufen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass bei den Listungsgesprächen mit dem Lebensmittelhandel ausländische Wettbewerber nicht zum Zuge kommen.

Angesichts steigender Bevölkerungszahlen und positiver Wirtschaftsentwicklungen in vielen Regionen der Erde sei es darüber hinaus sehr wichtig, die hochwertigen bayerischen Milchprodukte auch auf den internationalen Wachstumsmärkten erfolgreich am Markt zu platzieren. Die Vertreter des BBV forderten eine bessere Zusammenarbeit zur Erschließung dieser Exportmärkte. Dies könne wesentlich dazu beitragen, die heimischen Märkte zu entlasten und Marktstörungen entgegenzuwirken.

Darüber hinaus müssen die europäischen Marktsicherungsinstrumente unbedingt erhalten und bei ungünstigen Marktlagen frühzeitig in Gang gesetzt werden. Präsident Kustner erinnerte hierzu auch an die erfolgreich durchgeführte Butteraufkaufaktion.

Gemeinsam wurde festgestellt, dass der intensive Informationsaustausch zwischen Bauern und Molkereien enorm wichtig ist. Dadurch könnten wirtschaftliche Zusammenhänge und die betriebliche Situation der Marktteilnehmer erkannt und die sich am freien Markt bietenden Chancen miteinander besser genutzt werden. Schließlich könne nur bei langfristig guten Milchpreisen die heimische Milchproduktion und damit auch die Rohstoffsicherung für die Molkereien gewährleistet werden, hieß es.
15.07.12
Neumarkt: An einem Tisch
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