Wasserpreis soll sinken


Das Wasserwerk Berg III vor der Sanierung
NEUMARKT. Die Gemeinde Berg investiert gewaltige Summen in die Wasserversorgung und will trotzdem die Verbrauchsgebühren senken.

Die Gemeinde Berg investiert stetig in die Modernisierung der Wasserversorgung und hat in vier Bauabschnitten die kompletten Anlagen in Oberölsbach, Unterölsbach, Gnadenberg, Hausheim, Kettenbach und Kadenzhofen erneuert. Darüber hinaus wurden sämtliche Quellen und Hochbehälter generalsaniert oder regeneriert - bis hin zu komplexen EDV-gestützten Fernwirkanlagen.

Nach der Sanierung, energetischen Optimierung und Erweiterung des Bauhofs an der Waller Straße haben nunmehr die Arbeiten am Wasserwerk Berg begonnen, das mit einem Finanzvolumen von 1,4 Millionen Euro völlig entkernt und neu gebaut wird.

In einem Jahr – so Bürgermeister Helmut Himmler – werde der Komplex Bauhof/zentrales Wasserwerk fertig sein und dann habe die Kommune in diesem Bereich völlig neue, moderne und damit zukunftsfähige Einrichtungen.

Außerdem wird gegen zeitweise auftretender Trübungen des Trinkwassers im Hochbehälter für die Brunnen III und IV bei Häuselstein die Ultrafiltrationsanlage mit einem Kostenansatz von 440.000 Euro neu gebaut und damit die Wasserqualität verbessert werden.

Diese Investitionen werden nach Aussagen des Bürgermeisters langfristig über Verbrauchsgebühren im Rahmen der kalkulatorischen Kosten finanziert.

Trotz dieser Investitionen kann die Kommune für den Kalkulationszeitraum 2013 bis 2016 die Verbrauchsgebühr von derzeit 1,32 Euro pro Kubikmeter Trinkwasser auf 1,26 Euro pro Kubikmeter senken, hieß es. Dem Gemeinderat werde die neu erstellte Kalkulation am kommenden Donnerstag vorgelegt.

Trotz gestiegener Personal- und Betriebskosten hat der Regiebetrieb der Gemeinde Berg im Bereich der Trinkwasserversorgung von 2008 bis 2012 einen Überschuss in Höhe von nahezu 90.000 Euro erwirtschaftet. "Diese Überdeckungwerden wir jetzt in Form einer Gebührensenkung an die Bürger zurückgeben", so der Bürgermeister.

Der Herstellungsaufwand der Wasserversorgungseinrichtung der Gemeinde Berg liegt bei 17,6 Millionen Euro. 2973 bebaute bzw. bebaubare Grundstücke sind an die Einrichtung angeschlossen.

Der Bürgermeister wies aber auf absehbare Steigerungen der Anschlussbeiträge in der Zukunft hin: die Bürger sollten "mit Jubel zurückhaltend sein, wenn der Freistaat Bayern glänzende Haushaltszahlen verkündet".

Der Staat habe sich nämlich völlig aus der Mitfinanzierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zurückgezogen - mit fatalen Folgen die die Eigentümer von bebauten und bebaubaren Grundstücken gerade in ländlichen Gebieten, wo wegen der großen Leitungslängen und relativ wenigen Anschlüssen die Kosten höher seien als in den Städten.

Die Wasserversorgung der Gemeinde Berg mit einen Kostenvolumen von 17,6 Millionen Euro sei mit 7,36 Millionen Euro – 41,77 Prozent der Kosten – vom Freistaat Bayern über Zuwendungen gefördert worden.

Bei künftigen Investitionen müssen die ausbleibenden staatlichen Zuwendungen durch die Bürger aufgebracht werden mit der zwangsläufigen Folge, dass Beiträge und Gebühren für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im ländlichen Bereich deutlich steigen werden.

Dies würde einen enormen Kaufkraftverlust in den ländlichen Gebieten Bayerns bedeuten. Daher fordern die Kommunen in Bayern die Wiederaufnahme der staatlichen Förderung für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Landgemeinden im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger.
13.07.12
Neumarkt: Wasserpreis soll sinken
Telefon Redaktion


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