Neues Geschäftsfeld


Die Firma Max Bögl traf sich zur Betriebsversammlung in der großen Jurahalle


Im Hauptsitz Sengenthal wurden 55 Mitarbeiter für 25 Jahre
Betriebszugehörigkeit und neun Mitarbeiter für 40 Jahre
Betriebszugehörigkeit geehrt
NEUMARKT. Max Bögl will sich "auf dem Weg zum führenden Technologie- und Dienstleistungsunternehmen" im Zuge der Energiewende mit der Windkraft ein neues Geschäftsfeld mit hohem Marktpotenzial erschließen.

Mit dem hybriden Windkraftturm aus Beton und Stahl wolle man die erneuerbaren Energien neben dem Hochbau und der Infrastruktur zum dritten großen Standbein des Unternehmens machen, so Gesellschafter Johann Bögl auf der Betriebsversammlung in Neumarkt. Gefertigt werden die bis zu 150 Meter hohen Türme für leistungsstarke Windenergieanlagen im Multi-Megawatt-Bereich an Produktionsstätten in Sengenthal und ab 2013 im schleswig-holsteinischen Osterrönfeld am Nord-Ostsee-Kanal für den Export nach Skandinavien und Übersee.

Insgesamt werde die Firmengruppe dazu allein in Schleswig Holstein rund 40 Millionen Euro in diese neue Fertigung investieren. Mit der größten Einzelinvestition der Firmengeschichte schaffe man rund 250 neue Arbeitsplätze. Mittelfristiges Ziel sei es, an beiden Standorten bis zu 400 Windkrafttürme im Jahr herzustellen. Dazu habe man Rahmenverträge mit zahlreichen namhaften Windkraftanlagenherstellern geschlossen. "Noch heuer werden wir 150 Türme fertigen und montieren, damit sind unsere Kapazitäten für das Jahr 2012 ausgebucht", versuchte Johann Bögl mit seiner Rede die Mitarbeiter der Firmengruppe in der voll besetzten großen Jurahalle zu begeistern.

Auch im Facility-Management, dem Betrieb und der Vermarktung von Bauwerken im Hochbau, sowie mit neuen Vertragsmodellen wie dem Funktionsbauvertrag im Verkehrswegebau beschreite die Firmengruppe neue Wege, so Johann Braun, Sprecher des Firmenrates. Spektakuläre Bauaufgaben in vielen Ländern der Welt, richtungsweisende Produkte und Technologien und die hohe Wertschöpfungstiefe im eigenen Unternehmen seien Erfolgsfaktoren für eine "stete Weiterentwicklung gegen alle Trends und Krisen".

"Dem firmenübergreifenden Zusammenspiel aller Geschäftsbereiche und Fachabteilungen, starken Partnern und vor allem der hohen Motivation und Leidenschaft des eigenen, hoch qualifizierten Fachpersonals ist es zu verdanken, dass wir mit rund 1,6 Milliarden Euro Jahresumsatz in 2011 eine Steigerung von rund 15 Prozent verzeichnen konnten", so Johann Braun. In der effektiven Mischung aus Jung und Alt, aus im Unternehmen ausgebildeten Nachwuchskräften unter Führung langjähriger, erfahrener Mitarbeiter sehe auch Gesamtbetriebsratsvorsitzender Ernst Kanzler die richtige Strategie, "um weltweit in der Champions League des Bauens auf Top-Niveau mitzuspielen".

Betriebszugehörigkeiten von mehr als 40 Jahren und ein Ausbildungszuwachs von über zehn Prozent auf derzeit 267 Auszubildende bei Max Bögl seien ein deutliches Signal, dass die Baubranche hierzulande attraktive Arbeitsplätze biete – und lange nicht so schlecht sei wie ihr Ruf, hieß es.

Lob für eine "herausragende Ausbildungspolitik", das soziale Engagement und die strategische Ausrichtung der Firmengruppe gab es auch von IG Bau-Bundesvorstand Dietmar Schäfers. Dennoch mahnte er, die derzeit positiv vorherrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht als Selbstläufer zu betrachten. Zwar zeige sich die Baubranche angesichts der anstehenden Herausforderungen, welche die Energiewende mit dem Ausbau der regenerativer Energien, dem Rückbau von Atomkraftwerken und der energetischen Gebäudesanierung mit sich bringt, wieder erholt. Dennoch bedürfe es seitens der Politik verlässlicher Investitionsmittel für die nächsten Jahre, um diese Aufgaben zu meistern. Im Sinne der sozialen Gerechtigkeit wies Dietmar Schäfers die Regierungspläne zur Rente mit 67 zurück und forderte die Einführung eines Altersübergangsgeldes sowie die Zahlung von Ausgleichsbeträgen bei Krankheit und schlechter Witterung.

Grußworte kamen bei der Versammlung von Sengenthals Bürgermeister Werner Brandenburger, Oberbürgermeister Thomas Thumann, Landrat Albert Löhner und MdL Albert Füracker. Am Beispiel des erfolgreichen Bürgerentscheids für Neumarkts größtes Einzelprojekt der Stadtgeschichte, den "Neuen Markt", betonte Thumann die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Firmengruppe und versprach darüber hinaus für 2012 Investitionen in neue Bauprojekte in Höhe von 40 Millionen Euro.
13.02.12
Neumarkt: Neues Geschäftsfeld
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