Spatz vor Kohlmeise


Im Raum Neumarkt nur auf Platz zwei: Kohlmeisen am Futter-
häuschen.
Foto: Karin Glosser

Auf Platz zehn im Landkreis: der Buntspecht
Foto: Z.Tunka
NEUMARKT. Der Spatz ist nach wie vor der meistverbreitete Winter-Vogel im Landkreis Neumarkt. Im übrigen Bayern ist dagegen die Kohlmeise am häufigsten anzutreffen.

Von Freitag bis Sonntag ruft der Landesbund für Vogelschutz wieder zur Zählung auf - und die Neumarkter sollen mitmachen.

Im letzten Jahr zählten 21.352 Teilnehmer 642.043 Vögel an 15.179 Orten – meist in den eigenen Garten oder Balkonen. Aus diesen Zahlen ließen sich aufschlußreiche Erkenntnisse über die Verteilung und der Anzahl der Vögel ziehen, die auch in der kalten Jahreszeit in Bayern bleiben.

Im Landkreis Neumarkt lag der gute alte Spatz klar an erster Stelle, obwohl er im übrigen Bayern bereits von der Kohlmeiste verdrängt wurde.

Hier die Häufigkeit der im Landkreis Neumarkt entdeckten Vögel im letzten Winter:
  1. Haussperling(Spatz) 1471
  2. Kohlmeise 1203
  3. Feldsperling 1108
  4. Blaumeise 686
  5. Amsel 612
  6. Grünfink 596
  7. Buchfink 353
  8. Goldammer 239
  9. Eichelhäher 164
  10. Buntspecht 155
  11. Erlenzeisig 152
  12. Gimpel 148
  13. Elster 142
  14. Kleiber 119
  15. Rotkehlchen 115
  16. Schwanzmeise 99
  17. Bergfink 60
  18. Kernbeisser 59
  19. Tannenmeise 56
  20. Sumpfmeise 43
  21. Rabenkrähe 38
  22. Türkentaube 34
  23. Haubenmeise 29
  24. Weidenmeise 22
  25. Dohle 21
  26. Ringeltaube 13
  27. Graureiher 13
  28. Grünspecht 12
  29. Habicht 11
  30. Mäusebussard 10
Vom 6. bis 8. Januar findet nun zum siebten Mal in Bayern die "Stunde der Wintervögel" statt. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) ruft Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und für eine gemeinsame Auswertung zu melden.

Besonders interessant werden in diesem Jahr die Auswirkungen des milden Winters sein. So fragen derzeit zahlreiche Naturfreunde beim LBV an, warum deutlich weniger Vögel an die Futterhäuschen kommen.

Der LBV erhofft sich durch die "Stunde der Wintervögel" Ergebnisse darüber, ob die Futterstellen nur weniger genutzt werden, weil der Tisch in der Natur noch reich gedeckt ist, oder ob es tatsächlich weniger Vögel gibt, beispielsweise aufgrund des Amselsterbens vom Spätsommer. Außerdem scheinen bisher kaum Wintergäste aus dem Norden und Osten Europas wie Seidenschwanz oder Bergfink bei uns eingetroffen zu sein. Andererseits könnte sich die Anzahl "traditioneller" Zugvögel, die sich den Zug in den Süden sparen, deutlich erhöhen. Denn das milde Wetter erleichtert ihnen die Überwinterung.

Die vergangenen Zählungen zeigten einen deutlichen Trend, dass Zugvögel wie Star und Hausrotschwanz zunehmend in Bayern bleiben - sehr wahrscheinlich eine Auswirkung des Klimawandels. Ein deutliches Zeichen war die erstmalige Beobachtung von Kranichen im winterlichen Bayern 2009.

Weitere neue Erkenntnisse über schleichende Veränderungen in der Vogelwelt ist auch die Stadt-Land-Verteilung des Buntspechts. Er ist inzwischen in den Innenstädten nahezu so häufig anzutreffen wie in Waldgebieten.

Wegen des starken Rückgangs des Spatzen, der erst durch die "Stunde der Wintervögel" auffiel, startete der LBV in München ein Schutzprogramm zu seiner Rettung.

Und so wird gezählt: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Art die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 7. und 8. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-115-7-115) oder einfach im Internet (www.stunde-der-wintervoegel.de) gemeldet werden. Einsendeschluss ist der 16. Januar 2012. Unter den Teilnehmern werden zahlreiche Preise verlost.

Mit 21.500 Teilnehmern und rund 650.000 gemeldeten Vögeln im letzten Jahr ist die "Stunde der Wintervögel" die größte naturkundliche Mitmachaktion in Bayern. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist für die Teilnahme nicht erforderlich. Je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.

Außerhalb Bayerns wird die Aktion zum zweiten Mal vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) durchgeführt, in Österreich von Bird-Life.
03.01.12
Neumarkt: Spatz vor Kohlmeise
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