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"Mit Mut in die Zukunft sehen"
Liebe Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer,
Foto: Hirmer
Der Freistaat Bayern und die Oberpfalz stehen zum Jahreswechsel gut da. Für Verunsicherung bei den Bürgerinnen und Bürgern sorgen die Auswirkungen der Krise im europäischen Währungsraum.
In diesem schwierigen Umfeld setzt der Bezirk Oberpfalz als Dienstleister in den Bereichen Soziales und Gesundheit sowie Kultur und Bildung auf eine umsichtige Finanzplanung und die fachlich kompetente Umsetzung seiner gesetzlich zugewiesenen Aufgaben.
Als überörtlicher Träger der Sozialhilfe gibt der Bezirk Oberpfalz im kommenden Jahr 291 Millionen Euro für Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftige aus, das sind über 94 Prozent des gesamten Verwaltungshaushalts. Um rund sechs Prozent steigen 2012 die Sozialhilfeausgaben im Vergleich zum Vorjahr. Circa 11.500 Leistungsberechtigte in der Oberpfalz stützen sich auf die dem Bezirk Oberpfalz zugewiesene soziale Verantwortung und Kompetenz.
Der Bezirk Oberpfalz ermöglicht über 400 behinderten Kindern im kommenden Jahr den Besuch eines integrativen Kindergartens oder einer Krippe. Mit Schulwegbegleitern, Behindertenfahrtdiensten, ambulant betreutem Wohnen und weiteren Hilfsangeboten unterstützt der Bezirk Oberpfalz Menschen mit Behinderung, die ihr Leben selbstbestimmt inmitten der Gesellschaft führen wollen. Diese Leistungen, die zur Inklusion führen, gibt es nicht zum Nulltarif.
Die Bezirke in Bayern sind allerdings der Auffassung, dass ein Anspruch auf gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung erst dann verwirklicht ist, wenn diese nicht mehr auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sind. Langfristig wäre es notwendig, dass die betroffenen Institutionen diese Teilhabe von sich aus sicherstellen.
Im Bereich Pflege geht der Bezirk Oberpfalz neue Wege: Vertreten durch seine Krankenhäuser hat er gemeinsam mit der Hochschule Regensburg den Studiengang Pflege ins Leben gerufen. Die etwa 160 Auszubildenden der Berufsfachschule für Krankenpflege des Bezirks Oberpfalz können berufsbegleitend an der Hochschule das Studium zum "Bachelor of science" absolvieren. Der Bezirk finanziert eine Stiftungsprofessur und schafft so ein einzigartiges Bildungsangebot im ostbayerischen Raum, um den Pflegeberuf aufzuwerten und weiter zu professionalisieren.
Dass Beschäftigte des Bezirks Oberpfalz schon heute in der Pflege sehr gute Arbeit leisten, bestätigte in diesem Jahr auch der Pflege-TÜV des Medizinischen Diensts der Krankenkassen: Das Pflegeheim der Psychiatrischen Klinik in Wöllershof erhielt für die Qualität seiner Arbeit eine glatte 1,0.
In den kommenden Jahren wird der Bezirk Oberpfalz die psychiatrische Versorgung weiter verbessern: Seit November beziehen Patienten das für circa 20 Millionen Euro errichtete Klinikgebäude für Psychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg.
Am Psychiatriestandort Wöllershof wird im Frühjahr kommenden Jahres der mit 18 Millionen Euro veranschlagte Krankenhausneubau fertig gestellt werden.
Mit den geplanten Neuinvestitionen einer stationären psychiatrischen Klinik in Cham, der Errichtung von Tageskliniken für Erwachsenen- und Kinderpsychiatrie in Amberg sowie einer psychiatrischen Tagesklinik in Weiden setzt der Bezirk Oberpfalz den seit über 15 Jahren verfolgten Ansatz fort, die gesundheitliche Versorgung auch dezentral in bestmöglicher Qualität in der ganzen Oberpfalz zu sichern.
Diese Bauvorhaben haben noch einmal ein Investitionsvolumen von circa 17 Millionen Euro. Der Bezirk Oberpfalz ist somit ein wichtiger Investor auch für die heimische Wirtschaft und Arbeitgeber für über 2700 Bezirksbeschäftigte in der Oberpfalz.
Als Motor des Zweckverbands Sibyllenbad mit einem Anteil von 70 Prozent leistet der Bezirk Oberpfalz seit 1980 seinen Beitrag, im Norden der Oberpfalz mehr Arbeitsplätze zu schaffen.
Aktuell sind im Kurmittelhaus Sibyllenbad 89 Menschen beschäftigt, im Bereich Gastronomie und Hotellerie sind in der Region 200 Arbeitskräfte an das Bad gebunden. Weitere Arbeitsplätze werden folgen, denn nach jahrelangem Bemühen ist es gelungen, einen erfahrenen Hotelbetreiber als Investor für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels zu finden. Zeitgleich soll mit der technischen Modernisierung des Bades begonnen werden.
Auch wenn nur knapp 2 Prozent des Verwaltungshaushalts für den Kulturbereich zur Verfügung stehen, stärkt der Bezirk Oberpfalz mit seinen Kultur- und Bildungseinrichtungen, zwölf unterschiedlichen Förderprogrammen und zahlreichen Zuschüssen das Kulturleben in der Oberpfalz.
Die Denkmalpflege als Pflichtaufgabe ist auch in den nächsten Jahren die finanziell größte "Kulturbaustelle":
Über mehrere Jahre verteilt fördert der Bezirk ab 2012 zum Beispiel die Sanierung der Praemonstratenserabtei Speinshart im Landkreis Neustadt an der Waldnaab und die Restaurierung der Steinernen Brücke in Regensburg.
Der Bezirk Oberpfalz kümmert sich aber nicht nur um das kulturelle Erbe, er fördert auch mit rund 400.000 Euro im nächsten Jahr den Bezirksjugendring und die Jugendbildungsstätte Waldmünchen.
Der Bezirk Oberpfalz wird sich auch weiterhin als Projektpartner in der geplanten "Europaregion Donau-Moldau" an der Seite fünf anderer Grenzregionen aus Österreich und Tschechien einbringen. Die Zusammenarbeit lebt aber von der Verständigung vor Ort: Mit einem Zuschuss unterstützt der Bezirk jeden Oberpfälzer, der bei einer Volkshochschule die tschechische Sprache erlernen will.
Liebe Oberpfälzerinnen und Oberpfälzer,
der Bezirk Oberpfalz ist und bleibt ein zuverlässiger Partner für die Bürgerinnen und Bürger in der Oberpfalz.
Trotz mancher Fragezeichen über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union, bitte ich Sie, mit Optimismus und Mut in die Zukunft zu sehen und diese mit Tatkraft zu gestalten.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Neues Jahr.
Franz Löffler
Bezirkstagspräsident der Oberpfalz
28.12.11
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