Durch Bisse schwer verletzt

NEUMARKT. Ein Schäferhund-Mischling hat in Postbauer-Heng eine 87jährige Frau und einen Polizisten schwer verletzt.

Ein weiterer Polizist gab zwei Schüsse auf den Hund ab und verletzte ihn dabei so stark, daß er später beim Tierarzt eingeschläfert wurde. Auch dieser Polizist erlitt Biß-Verletzungen.

Die Besitzerin des Hundes gab sich beim Eintreffen der Polizei als Zeugin aus, die mit der ganzen Sache nichts zu tun hat.

Am Samstag gegen 17 Uhr wurde neben einem BRK-Fahrzeug auch die Polizei nach Postbauer-Heng gerufen, da eine 87jährige Frau von einem streunenden Hund angefallen worden sei. Ein mittelgroßer Schäferhund-Mix soll der Fußgängerin schwere Bisswunden an beiden Armen und am Bein beigebracht haben. Das Tier war beim Eintreffen der Polizei verschwunden.

Die verletzte Frau wurde vor Ort versorgt und ins Klinikum Neumarkt gebracht, wo sie auch heute noch stationär liegt.

Die Polizisten konnte vor Ort neben der verletzten Seniorin auch eine 44jährige Frau antreffen, die angab, dass ein streunender Hund, der sich zwischenzeitlich in Richtung Diskothek "Trend" entfernt hatte, die Fußgängerin angegriffen habe. Die Zeugin selbst verneinte, den Hund zu kennen.

Den beiden anwesenden Polizeibeamten fiel jedoch auf, dass die Jacke der Zeugin mit Hundehaaren übersät war und deshalb fragten sie nach, ob sie einen Hund besitzen würde. Auch diese Frage verneinte die Frau und wies lediglich darauf hin, dass sie derzeit einen kleinen Nachbarshund in Pflege hätte.

Die Polizeibeamten ließen aber nicht locker und forderten die Zeugin auf, ihnen diesen Hund zu zeigen, damit festgestellt werden konnte, ob es sich hier um das gesuchte Tier handelt. Die Beamten gingen deshalb zum Grundstück der Zeugin und deren anwesenden Lebensgefährten und wurden aufgefordert, noch kurze Zeit zu warten, da der anwesende Hund "gesichert" werden sollte.

Nach dem Zuruf des Lebensgefährten der Zeugin betraten die Beamten das Grundstück und als sie sich etwa zehn Meter auf dem Grundstück befanden rannte ein mittelgroßer, schwarzer Schäferhund-Mix auf einen der Beamten zu, griff ihn an der linken Körperseite an und verbiß sich am linken Ellenbogengelenk. Der Beamte versuchte den Hund abzuschütteln und zog sich dabei schwere Verletzungen am linken Ellbogen zu.

Der zweite Polizeibeamte versuchte durch das Ausstrecken seiner linken Hand den Hund vom angegriffenen Kollegen wegzulocken und auf sich zu ziehen. Das Tier verbiss sich auch bei diesem Beamten in der linken Hand, woraufhin der Polizeibeamte mit der Schusswaffe zwei Körpertreffer setzen konnte.

Damit zog sich der Hund endlich zurück. Er musste am Abend bei einer tierärztlichen Versorgung eingeschläfert werden.

Der erste angefallene Polizeibeamte erlitt erhebliche Verletzungen im linken Ellenbogenbereich und wird immer noch im Krankenhaus stationär behandelt. Der zweite Polizeibeamte konnte nach einer ambulanten Versorgung im Krankenhaus wieder entlassen werden. Beide Polizeibeamte sind dienstunfähig erkrankt.

Bei der Recherche stellte sich heraus, dass bereits im April 2011 ein 40jähriger Mountainbike-Fahrer zwei Hunden begegnete, die zwar Leinen umgelegt hatten, jedoch von ihrer Besitzerin nicht festgehalten wurden. Die beiden Hunde griffen ihn an und bissen ihn mehrmals in die Beine. Die Hundehalterin griff damals offensichtlich nicht ein.

Bei dem Vorfall handelte es sich um einen der Hunde, der auch die ältere Dame und die beiden Polizeibeamten angegriffen hat.

In den Vormittagsstunden des Sonntages wurde das Anwesen der Hundehalterin durch zwei Diensthundeführer der Polizei, dem zuständigen Veterinär des Landkreises Neumarkt, dem Bürgermeister sowie Polizeibeamten der Polizeiinspektion Neumarkt aufgesucht, um die Gefährlichkeit der vorhandenen Tiere festzustellen.

Der zweite Schäferhund-Mix legte in Anwesenheit des Veterinärs eine Gehorsamsprüfung ab und konnte deshalb nach Auflagen des Bürgermeisters wie Leinenzwang, erhöhte Einzäunung und Anbringung eines Schildes bei der Hundehalterin bleiben. Der zweite kleinere Hund war lediglich von der Nachbarschaft in Obhut gegeben worden und von diesem ging keine Gefahr aus.

Die Polizei bittet Personen, die von streunenden Schäferhund-Mischlingen im Bereich Postbauer-Heng, insbesondere im Großraum um die Diskothek "Trend" angegangen worden sind oder gar verletzt wurden, sich zu melden.

Die Sicherheitsbehörde wird außerdem in absehbarer Zeit prüfen, ob der 44jährigen Frau auf Dauer die Haltung eines Hundes gestattet werden kann.
12.10.11
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Telefon Redaktion


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