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Durchwachsene Apfelernte
In vergangenen Jahren gab es heimische Äpfel...
...soweit das Auge reichte
Im Oktober finden wieder der Streuobstmarkt im Süden und die Neumarkter Obstbörse vor dem Landratsamt statt.
Die Apfelbäume in der Region tragen zum Teil sehr gut, hieß es. Auffallend sei auch dieses Jahr ein früherer Reifetermin bei allen Obstarten, der noch auf das außergewöhnlich trockene Frühjahr zurückzuführen ist. Die strengen Spätfröste haben in einigen Teilen des Landkreises jedoch zu einer recht spärlichen oder ausfallenden Obsternte geführt.
Auch in diesem Jahr stellt die geringe Haltbarkeit des Obstes, vor allem auch beim Apfel, ein Problem dar. Der Befall mit Apfelwickler (Wurm im Apfel) und meist nachfolgend die Infektion mit dem Moniliapilz lassen die Früchte schnell faulen. Durch die extremen Witterungsverhältnisse, Trockenheit im Frühjahr und verregneter Sommer, lassen auch vermehrt physiologische Störungen an den Früchten, wie zum Beispiel Glasigkeit, befürchten.
Auch dies wirkt sich negativ auf die Haltbarkeit aus und sollte bei der der Einlagerung berücksichtigt werden. Wer größere Mengen zur Verfügung hat, ist gut beraten, wenn er das Obst bald verarbeitet und nur wenig einlagert.
Die Apfelsaftherstellung bei einer der Mostereien, die häufig von einem Obst- und Gartenbauverein betrieben werden, bietet sich zunächst an. Die Mostereien im Landkreis haben wegen der früh beginnenden Ernte bereits mit der Vergabe von Mostterminen begonnen und sind schon in Produktion. Neben der Apfelsaftproduktion findet das Dörren von Obst seit einigen Jahren wieder vermehrt Anhänger.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, Obst abzugeben. Ein regionales, soziales Projekt findet in Kooperation der Christlichen Arbeiterhilfe Neumarkt (CAH), der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins in Berching, dem Landschaftspflegeverband Neumarkt und der Neumarkter Lammsbräu statt. Alle Beteiligten verzichten auf einen Gewinn und unterstützen damit die Bestrebungen des Landschaftspflegeverbandes die Streuobstwiesen im Landkreis zu erhalten und zu fördern. Schützen durch nützen, denn nur wenn ein Bedarf besteht ist der Fortbestand der Obstwiesen gesichert.
Die CAH sammelt die Äpfel. (Kontakt über die CAH Neumarkt 09181/4635–0 oder die CAH in Dietfurt 08464/602412). Die gesammelten Äpfel werden beim Mosttermin am 29. September bei der Mosterei des Obst- und Gartenbauvereins Berching gepresst. Der Rohsaft wird per Tankwagen zur Neumarkter Lammsbräu geliefert und dort zu Apfelschorle weiterverarbeitet, abgefüllt und als Juratäler Apfelschorle vertrieben.
Voraussetzung für eine Anlieferung ist, dass die Bäume nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt oder mit synthetischen Düngern gedüngt worden sind. Außerdem dürfen die Obstbäume nicht an Hauptverkehrsstraßen stehen. Das Obst muss gut ausgereift sein und darf nicht faulen. Bei Bedarkf können für die Anlieferung von der CAH 50-Kilo-Säcke bereitgestellt werden.
Der Landschaftspflegeverband Neumarkt, der die gesamte Aktion organisatorisch begleitet, erhofft sich durch die Vermarktungsmöglichkeit eine Erhöhung des Stellenwertes von Streuobstbeständen.
Weitere wichtige Aktionen zum Thema Streuobst sind der Streuobstmarkt im südlichen Landkreis und die Neumarkter Obstbörse auf dem Parkplatz des Landratsamtes. Der Streuobstmarkt findet im jährlichen Wechsel in Berching, Beilngries, Breitenbrunn oder Dietfurt statt - in diesem Jahr am 8. und 9. Oktober in Beilngries zusammen mit dem 5. Bayerischen Zwiebelmarkt.
Die Neumarkter Obstbörse ist heuer auf den 15. Oktober terminiert und beginnt um 9 Uhr vor dem Neumarkter Landratsamt. In diesem Jahr bildet die Quitte den Schwerpunkt. Dazu konnte die Quittenexpertin Monika Schirmer gewonnen werden, die eine Sortenschau zusammenstellt und einen Vortrag halten wird.
Nähere Informationen zu beiden Veranstaltungen gibt es beim Landschaftspflege-verband Neumarkt unter Telefon 09181/470–338. Er steht auch für Fragen zum Apfelsaftprojekt zur Verfügung.
05.09.11
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