40 Ärzte zu Gast

NEUMARKT. Das Klinikum Neumarkt veranstaltete zum zweiten Mal eine Fachtagung zu aktuellen Entwicklungen in der Gastroenterologie - also der Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Über 40 Ärzte aus der Region nutzten die Veranstaltung, um sich über die rasanten Fortschritte in der Diagnostik und Behandlung zu informieren.

Bei der diesjährigen Tagung standen in zwei Themenblöcken zu aktuellen Fragen der Gastroenterologie und Gastrointestinalen Onkologie (Bösartige Erkrankungen des Verdauungstraktes) relevante Themen für die tägliche klinische, aber auch insbesondere ambulante Praxis im Mittelpunkt.

Landrat Albert Löhner betonte bei der Begrüßung, wie wichtig die Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhaus ist. Gerade die gute Kooperation hier in Neumarkt komme dabei den Patienten zu Gute. Durch die "Kompetenz vor Ort" entfällt so für viele Patienten eine Weiterbehandlung zum Beispiel in Regensburg oder Erlangen, hieß es.

Auch Dr. Jürgen Gruber, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands in Neumarkt, zeigte sich sehr erfreut über die fachlich hochwertige Fortbildung und bestätigte ebenfalls die "vorbildliche Zusammenarbeit" im ambulanten und stationären Sektor.

In zwei Themenblöcken wurden aktuelle Fragen der Gastroenterologie und Gastrointestinalen Onkologie für die tägliche stationäre und ambulante Praxis erörtert.

Prof. Dr. Claus Schäfer, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Neumarkt, referierte über neue Therapiemöglichkeiten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Daunter sind Krankheitsbilder wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zusammengefasst. Schätzungsweise leiden alleine in Deutschland etwa 300.000 Patienten an diesen Erkrankungen, die häufig mit Bauchschmerzen und Durchfällen einhergehen. Trotz moderner Untersuchungsverfahren dauert die Diagnosestellung teilweise immer noch bis zu zwölf Monate nach Beginn der ersten Beschwerden.

Dr. Manfred Kästel, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, berichtete im Anschluss über chirurgische Therapieverfahren und wann diese angewendet werden sollten. Lebererkrankungen auf Grund einer Virusinfektion sowie die Fettleber mit akuter Entzündung in Folge von Überernährung, Alkoholmissbrauch oder Diabetes nehmen auch in Deutschland rasant zu und stellen eine zunehmende Herausforderung für die Diagnostik und Therapie dar. Spätfolge dieser Erkrankungen ist die Leberzirrhose und nicht selten eine bösartige Entartung, der Leberzellkrebs.

Prof. Dr. Frank Kolligs, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II des Klinikums Großhadern, berichtete über die neuesten Therapieverfahren, mit denen eine deutliche Lebensverlängerung und teilweise auch Heilung erreicht werden kann.

Schließlich referierte Priv. Doz. Dr. Christoph Auernhammer, ebenfalls Oberarzt der Medizinischen Klinik II des Klinikums Großhadern, über Therapiemöglichkeiten neuroendokriner Tumore. Diese stellen zwar in der Gesamtschau aller bösartigen Tumore eine geringere Zahl dar, haben jedoch ebenfalls in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch hier hat sich bei der Diagnostik und Therapie in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung mit modernen Therapieansätzen entwickelt.

Organisiert wurde das Gastro-Forum von Prof. Dr. Claus Schäfer, der sich über den Zuspruch sehr erfreut zeigte und diese Veranstaltung als festen Bestandteil des jährlichen Fortbildungskalenders der Neumarkter Ärzteschaft etablieren möchte.
01.06.11
Neumarkt: 40 Ärzte zu Gast
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