Landkreis hat die Wahl

NEUMARKT. Was geschieht mit der ARGE Neumarkt ? Der Landkreis könnte sich auch in Eigenregie um die betroffenen Langzeitarbeitslosen kümmern.

Der Gesetzgeber hat Klarheit geschaffen: Grundsätzlich können Langzeitarbeitslose weiterhin in gemischt verwalteten "Jobcentern" von Kommunen und Bundesagentur - die den bisherigen ARGEn entsprechen - betreut werden. Alternativ können sich die Kommunen als "Optionskommunen" auch alleine der Betroffenen annehmen.

Beim auch für den Landkreis Neumarkt zuständigen Gesamtbezirk Regensburg des Arbeitsamtes wird die bisherige Arbeit der ARGEn in den höchsten Tönen gelobt, nachdem die Stadt Regensburg und der Landkreis Kelheim ihre weitere Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur vereinbart haben.

Der Landkreis Neumarkt hat allerdings - ebenso wie der Landkreis Regensburg - noch keine Entscheidung gefällt.

Die Diskussion über "Optionskommunen" und "Jobcenter" für die Verteilung von Arbeitslosengeld II ist in vollem Gange. In Regensburg sei die Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Trägern und der Agentur "seit jeher konstruktiv und erfolgreich", erklärte dazu am Montag die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Regensburg, Gabriele Anderlik. Sie hielte es für wünschenswert diese Kooperation fort zu setzen, "denn warum sollte man dieses Erfolgsmodell jetzt beenden?"

Seit Einführung der ARGEn im Jahr 2005 konnte die Arbeitslosigkeit im Bereich von Arbeitslosengeld II (ALGII) bis 2009 um rund 28 Prozent im Agenturbezirk Regensburg verringert werden, wirbt die Arbeitsamts-Chefin. Besonders erfreulich sei die Entwicklung bei den unter 25jährigen Bürgern. Die Arbeitslosigkeit dieser jungen Menschen sei um 67 Prozent reduziert worden.

Positiv sei auch der Trend bei den Menschen ab 55 Jahren. Hier habe die Arbeitslosigkeit im Jahr 2009 "drei Prozent weniger" als 2005 betragen. Gleichzeitig hätten die ARGEn die Zahl der Langzeitarbeitslosen insgesamt um gut 35 Prozent gesenkt, meint man in Regensburg zu wissen. Diese "bemerkenswerte Leistung" bedeute unter anderem, dass in dieser Zeit 20.500 Menschen in Erwerbstätigkeit, Ausbildung oder Selbstständigkeit gebracht wurden.

"Für die Bezirke Regensburg Stadt und Landkreis sowie Neumarkt und Kehlheim erwarten wir bis Ende des Jahres die niedrigsten Werte für Langzeitarbeitslose seit Einführung des Sozialgesetzbuches II", erklärte Anderlik.

Im Juli 2010 wurden 4921 Menschen im Agenturbezirk Regensburg als Langzeitarbeitslose geführt. Das entspräche einer Arbeitslosenquote von 1,7 Prozent und stelle einen "Best- beziehungsweise Minimalwert seit Einführung" im Jahr 2005 dar. Im Bayerndurchschnitt lag die Arbeitslosenquote für Empfänger von ALGII bei 5,5 Prozent.
16.08.10
Neumarkt: Landkreis hat die Wahl
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