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"Für den grauen November"
NEUMARKT. Orgelmusik "für den grauen November" gibt es am Sonntag um 17 Uhr in der Neumarkter Christuskirche.Die Zeit zwischen Allerheiligen und dem Advent, eine Schwelle zwischen zwei Kirchenjahren, bringt verschiedene Gedanken und Stimmungen mit sich: Trauer über Vergangenes und Verlorenes, Nachdenken über das Leben, Sehnsucht nach Licht, auch Vorfreude auf die gar nicht mehr so stillen Wochen vor Weihnachten. Die Natur und der Mensch sind in einem Wandel begriffen, auf Suche nach Neuem, nach Wesentlichem, nach Trost und Freude, heißt es in der Einladung.
Das Programm mit Orgelmusik zum Thema "Vergänglichkeit und neue Wege" möchte anhand ausgewählter Stücke diese Gedanken und Gefühle mit Klängen erfüllen. "Neue Wege" werden dabei insofern auch beschritten, dass ausschließlich Musik aus dem Nachbarland Tschechien und seiner reichen Tradition erklingt.
Die passend zum Thema gewählten Orgelstücke stammen aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, von bedeutenden (Smetana, Dvorák, Eben) wie auch weniger bekannten Komponisten (etwa Brixi, Kuchar, Foerster oder Novák). Das letzte Stück des Konzertes zeigt das Thema "Vergänglichkeit und neue Wege" besonders deutlich: Es stammt aus Petr Ebens Vertonung von "Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens" des böhmischen Philosophen und Pädagogen Jan Amos Comenius.
Die Organisten des Abends sind auf jeweils eigene Weise mit der böhmisch-tschechischen Musikkultur verbunden: Terezie Kosmáková, die im Konzert auch als Rezitatorin wirkt, stammt aus Prag und lebt in Bamberg, wo sie als Organistin in Liturgie und Konzert die Musik ihres Heimatlandes besonders pflegt.
Ulrich Theißen, Slawist und Musikwissenschaftler, Professor an der Universität Salzburg, sieht es in seiner Forschungs-, Lehr- und Konzerttätigkeit als Aufgabe an, Kulturen und Menschen über Sprachen und Musik zu verbinden und für den gemeinsamen europäischen Reichtum zu sensibilisieren.
Das Konzert wird im Interesse der Verbreitung böhmischen Kulturguts vom Sudetendeutschen Musikinstitut des Bezirks Oberpfalz unterstützt.
03.11.09
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