"Bald wieder rund..."


Die Kurve zeigt wieder nach oben - wenigstens beim aktuellen Konjunkturbericht der IHK.
Grafik: IHK
NEUMARKT. Einbrüche bei der Gewerbesteuer werden vor allem die derzeit noch gut laufende Bauindustrie treffen, hieß es es am Dienstag bei der Vorstellung des aktuellen Konjunkturberichts der IHK. Insgesamt hofft man, "dass der Motor der regionalen Wirtschaft bald wieder rund läuft".

"Es gibt keinen Grund zur Euphorie, aber für berechtigte Hoffnung" sagte Dr. Jürgen Helmes zum Konjunkturbericht über die Geschäftsentwicklung der befragten Unternehmen im IHK-Bezirk Oberpfalz-Kelheim.so Helmes. Weitere Verschlechterungen halten die meisten für unwahrscheinlich, die Konsolidierungsprozesse könnten sich jedoch auf den Arbeitsmarkt auswirken.

Stabilität am Arbeitsmarkt fraglich

Mehr als 400 Unternehmen aus dem gesamten IHK-Bezirk haben sich an der aktuellen Konjunkturumfrage beteiligt. Ihre Aussagen bestätige: Die Geschäftslage habe sich ich den letzten Monaten leicht verbessert. Jedes fünfte Unternehmen berichtet von einer guten Entwicklung.

Insgesamt bleibe die Beurteilung der Geschäftslage jedoch weit hinter dem "Niveau vor der Krise" zurück. Hoffnung und Optimismus würden die Wirtschaftstreibenden der Region in die Zukunft setzen. Jedes vierte Unternehmen gehe davon aus, dass sich die Konjunktur weiter erholen werde, weil viele wesentliche Faktoren stimmten: Die Krise sei bei den Konsumenten nicht angekommen, die Preise seien stabil, ebenso die Lage am Arbeitsmarkt. Ob das allerdings so bleibt, bezweifeln die Unternehmer. Etwa ein Drittel rechnet mit Beschäftigungsabbau, wenn arbeitsmarktpolitische Möglichkeiten wie Kurzarbeit oder der Verzicht auf Zeitarbeit ausgeschöpft sind.

Industrie erholt sich nur langsam

Ganz allmählich verbessere sich die Auftragslage der Industrie, auch die Exporte zögen wieder an. Allerdings liege die Ausfuhrmenge der regionalen Industriefirmen noch knapp 30 Prozent unter Vorjahresniveau. Es bestehe Anlass für einen Funken Hoffnung, doch leiden die Industriebetriebe nach wie vor unter zu geringer Kapazitätsauslastung. Stephan Malter von der Firma Stelco aus Neumarkt: "Wir stecken nach wie vor in einem Auftrags- und Umsatztief." Allmählich steigende Exportzahlen könne der Prokurist des Herstellers elektronischer Bauteile nicht feststellen. Insgesamt würden fast die Hälfte aller befragten Unternehmen die Auftragsbestände als zu klein bezeichnen. Vor allem die Zulieferer der Autoindustrie müßten über konjunkturbedingten Stellenabbau nachdenken.

Einbruch der Gewerbesteuer trifft Bauindustrie

Das Geschäft in der Bauwirtschaft laufe gut, hier zeigten die Konjunkturprogramme des Bundes ihre belebende Wirkung, hieß es am Dienstag. Die Branche entwickele sich "gegenläufig zum allgemeinen Trend". Während die aktuelle Lage als weitgehend positiv bewertet werde, seien die Erwartungen für die nächsten Monate gedämpft.

Viele Bauunternehmer fürchten, dass in nächster Zeit keine öffentlichen Mittel mehr zur Verfügung stünden, hieß es.

Handel: Kauflust statt Krisenstimmung

Der Einzelhandel äußert sich bei der IHK-Konjunkturumfrage positiv. Das führen Beobachter auf die Stabilität am Arbeitsmarkt und die geringen Steigerungen bei den Lebenshaltungskosten zurück. Was eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vor wenigen Wochen feststellte, bestätige auch das Gros der Einzelhändler: "Das Krisengefühl nimmt ab." Experten würden das mit stabilen Preisen, einem noch relativ stabilen Arbeitsmarkt und den in der letzten Legislaturperiode gestiegenen Einkommen begründen. Allgemein beurteilt der Handel seine Lage als gut, allerdings liegen die Geschäftsergebnisse heuer deutlich unter Vorjahresniveau. Die Erwartungen der Branche seien dennoch optimistisch.

Dienstleistungen: Innovationsprozesse mitgestalten

Viele Dienstleistungsunternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftsentwicklung unzufrieden. Wegen der Abhängigkeit von Industriekunden wirken sich die Folgen des Konjunktureinbruchs mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf die Dienstleistungsbranche aus. Ist ein extern vergebenes Projekt abgeschlossen, kommen erst einmal keine Folgeaufträge. Jedes zweite Unternehmen beklagt daher Umsatzeinbrüche und ein niedriges Auftragsvolumen. Die konjunkturelle Stabilisierung in der Industrie wertet der Dienstleistungssektor als positiv.
13.10.09
Neumarkt: "Bald wieder rund..."
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