Prominente Besucher


Percy Schmeiser wurde bei einem seiner früheren Besuche in Neumarkt im Rathaus empfangen und durfte sich ins Goldene Buch eintragen.
Foto:Archiv/Zwick

NEUMARKT. Beim Verein Zivilcourage in Neumarkt bereitet man sich auf den Besuch von zwei alternativen Nobelpreisträgern vor.

Mit Percy Schmeiser steht seit 2008 ein alternativer Nobelpreisträger im Goldenen Buch der Stadt Neumarkt. Am 19. Juni wird sich mit Vandana Shiva eine Frau eintragen, die nicht nur dieselbe bedeutende Auszeichnung erhalten hat, sondern obendrein aus demselben Grund: Auch die Inderin kämpft gegen Agrogentechnik und für soziale Gerechtigkeit. Shiva kommt zusammen mit Schmeiser in die Große Jurahalle – auf Einladung des Vereins Zivilcourage, der am Donnerstagabend seine Jahresversammlung abhielt.

"Es ist etwas Besonderes, dass Vandana Shiva und Percy Schmeiser gleichzeitig da sein werden", sagte Vorsitzender Thomas Weiß bei der Versammlung im Bürgerhaus. Die Veranstaltung in der Großen Jurahalle werde für die Bevölkerung in ganz Nordbayern ausgerichtet. Oberbürgermeister Thomas Thumann habe die Schirmherrschaft übernommen, die Stadt unterstütze den Verein bei der Organisation tatkräftig. Weitere wichtige Unterstützer sind der Eine-Welt-Laden Neumarkt und Sponsoren.

Vandana Shiva und der Kanadier Percy Schmeiser werden in Neumarkt über die sozialen Auswirkungen der Agrogentechnik in ihren Ländern sprechen. Sie wollen deutlich machen, dass diese Technologie – entgegen alle Behauptungen der dahinter stehenden Konzerne – das weltweite Hungerproblem nicht lösen kann. "Letztendlich geht es um Weltgerechtigkeit", erklärt Thomas Weiß. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

In Deutschland schienen die Gefahren, die durch die Agrogentechnik drohen (wie der Verlust der Artenvielfalt und die wachsende Abhängigkeit der Landwirte von Chemie-Konzernen) vorübergehend gebannt: Mitte April verkündete Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner das Anbauverbot für den Genmais MON 810 mit der Begründung, es gebe berechtigte Gründe zu der Annahme, dieser Mais gefährde die Umwelt. Ende April genehmigte Aigner jedoch ein Kartoffel-Testfeld für BASF in Mecklenburg-Vorpommern.

Zivilcourage besteht in Neumarkt seit 2006 und ist laut seinem stellvertretenden Vorsitzenden Sebastian Altenthann seit einem Jahr eingetragener Verein. Hinter der Organisation stehen mehr als 50 Unterstützer – Einzelpersonen ebenso wie kirchliche Institutionen und Unternehmen. Vereinsziel ist es, über die Auswirkungen der Gentechnik zu informieren. Diese seien immer noch zu wenig bekannt, erklärte Altenthann. Aus diesem Grund plane Zivilcourage im Wahljahr 2009 weitere Aktionen.
08.05.09
Neumarkt: Prominente Besucher
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