Schüler bauen Haus


Einmaliges Projekt: Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse an der Volkschule Berngau bauen ein Haus.


Großbaustelle Schule: Gemeinsam sind wir stark!"
NEUMARKT. Ungewöhnliche "Bauherren" in Berngau: Die Schüler der achten Klasse bauen in Zusammenarbeit mit Maurermeisterin Claudia Schneider, Zimmerermeisterin Brigitte Lang und Hausmeister Josef Moosburger auf dem Pausenhof ein 40 Quadratmeter großes Haus.

Für das Gebäude hat die Schule schon im Vorfeld viele Verwendungsmöglichkeiten: als Schülercafe, als Natur- und Technik-Haus, als Raum der Stille und der Besinnung oder als Lesehaus – "ein Haus von Schülern für Schüler gemacht". Mitfinanziert wird das Bauvorhaben als "Maßnahme zur vertieften Berufsorientierung" von der Agentur für Arbeit, vom Schulverband sowie durch zahlreiche Geld- und Sachspenden von Unternehmen aus Berngau und der näheren Umgebung.

Gisela und Helmut Rauscher vom Förderverein "Horizont" der Schule sind ebenfalls begeistert von den Unternehmern und der Handwerkerschaft in der Region, die das Bauvorhaben stark unterstützen, weil sie auf die jungen Menschen setzen. Initiatorin und Projektleiterin für den Hausbau ist Konrektorin Regine Klein. Zusammen mit den beiden auch pädagogisch geschulten Handwerksmeisterinnen und mit Unterstützung des Hausmeisters Josef Moosburger will ihre Klasse den Hausbau "stemmen". Freilich hoffen die jungen Baumeister auch auf die Mithilfe so mancher Eltern.

Konrektorin Regine Klein: "Ich bin überzeugt, es wird eine gute Sache, auch wenn der Weg bis zum Richtfest und bis zur Fertigstellung nicht leicht sein wird." Mit dem Bauvorhaben verfolgt die Schule ein ganz wichtiges Ziel: Die Schüler sollen bei der Baumaßnahme von Beginn an dabei sein und beim Roh- und Innenausbau voll mitarbeiten – angefangen vom Lesen des Bauplans, dem Aufstellen des Schnurgerüstes und dem Aushub der Baugrube über das Betonieren der Bodenplatte und dem Errichten der Außenwände bis hin zum Fertigen des Dachstuhls und Decken des Daches.

In einer zweiten Bauphase im neuen Schuljahr heißt es dann Spengler-, Elektro-, Putz- und Fliesenarbeiten durchzuführen - selbstverständlich immer unter fachlicher und pädagogischer Anleitung. Gefragt sind dann die Schüler der beiden jetzigen siebten Klassen. Als Termin für die endgültige Fertigstellung hat man den Mai 2010 ins Auge gefasst.

"Bei diesem Projekt lernen die Kinder die Arbeitsabläufe und die Tätigkeiten der verschiedenen Bauberufe kennen, was ihnen sicherlich auch bei der anstehenden Berufswahl von Nutzen sein wird", sagte Konrektorin Regine Klein. Zudem könnten die Schüler durch die aktive Teilnahme am Hausbau ihre Neigungen und fachlichen Kompetenzen sowie ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen erweitern und vertiefen. Gefragt seien Lern- und Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Belastbarkeit, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit.

Die Schüler selbst sind mit großem Eifer und Interesse bei der Sache und langen bei den Arbeiten kräftig zu. "Das macht Spaß", erklärt Petra Pröpster und ihre Klassenkameraden stimmen ihr zu.

Für die Bauphase existiert bereits ein genauer Zeitplan. So ist zwischen Ostern und Pfingsten jeweils die Hälfte der Klasse für drei Wochen im Betriebspraktikum, während die andere Hälfte auf der Baustelle schuftet. Danach tauschen die Gruppen.


In der Zimmerei Otto Schmid fertigen die Schüler unter Anleitung von Zimmerermeister Brigitte Lang (li) und Otto Schmid (2. von li.) den Dachstuhl für das Haus.
Fotos: Schrafl
06.05.09
Neumarkt: Schüler bauen Haus
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