Niedrige Impfrate

NEUMARKT. Das Neumarkter Gesundheitsamt rät zur Impfung gegen Zeckenbisse - die Impfräte beträgt im Landkreis nur "erschreckende" 26 Prozent.

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft "Impfen", der auch das Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit sowie der Ärzteverband "Öffentlicher Gesundheitsdienst Bayern" angehören, führt in der Zeit vom 20. bis 25.April eine "Bayerische Impfwoche" durch. In diesem Zusammenhang wies das Neumarkter Gesundheitsamt Neumarkt auf die "Notwendigkeit" einer Impfung gegen die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hin. Bei dem Erreger handelt es sich um ein Virus, das durch einen Zeckenbiss auf den Menschen übertragen werden kann.

Der kalte Winter konnte den Zecken nichts anhaben und in diesem Frühjahr ist wieder mit einer steigenden Aktivität der Zecken und damit auch der Verbreitung der FSME zu rechnen, hieß es vom Neumarkter Gesundheitsamt. Mit 128 Fällen im Jahr 2008 ist die FSME-Erkrankung in Bayern absolut gesehen eine nicht seltene, schwere Virusinfektion. Sie kommt deutlich häufiger vor als zum Beispiel Tetanus, Diphtherie, Polio - alles Erkrankungen, "gegen die eine Impfung außer Frage steht".

Auch der Landkreis Neumarkt sei mittlerweile längst ein Risikogebiet für die FSME-Erkrankung. Gerade deswegen sei die vom Gesundheitsamt im Rahmen der Einschulungsuntersuchung festgestellte Impfrate mit 26 Prozent "erschreckend niedrig", hieß es.

Nicht jeder Zeckenbiß führt jedoch gleich zu einer Erkrankung. Man schätzt, dass lediglich jeder 500. Biß in einem Risikogebiet eine Erkrankung an FSME bedeutet - dann kann es aber zu bleibenden Schäden in Form von Lähmungen und Gleichgewichtsstörungen kommen. Etwa ein bis zwei Prozent der Erkrankten sterben an den Folgen der Infektion.

Üblicherweise halten sich Zecken im hohen Gras, im Unterholz und in Büschen bis anderthalb Meter Höhe auf. Die Zecken werden meist im Vorbeigehen abgestreift, sie krabbeln aber auch aktiv auf den Menschen.

Grundsätzlich empfiehlt das Neumarkter Gesundheitsamt die Impfung für jedenim Landkreis Neumarkt, der sich in der freien Natur aufhält. Je älter der Patient ist, umso schwerer ist übrigens der Krankheitsverlauf.

Es stehen "sehr gut verträgliche und wirksame" Impfstoffe für Kinder und Erwachsene zur Verfügung. Die Impfkosten werden in Bayern von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Nach einer Grundimmunisierung muss eine erste Auffrischung nach drei Jahren durchgeführt werden, die folgenden Auffrisch-impfungen alle fünf Jahre.

Im Rahmen der Bayerischen Impfwoche will das Gesundheitsamt eine kostenlose Impfberatung anbieten.
24.03.09
Neumarkt: Niedrige Impfrate
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