"Keine Schrotschüsse"

NEUMARKT. Husten ist nicht gleich Husten - die Apotheker im Landkreis Neumarkt wollen dazu individuell beraten.

Eines der häufigsten Symptome einer Erkältung ist Husten. Aber er kann unterschiedlich ausgeprägt sein, zudem verändert er sich im Laufe einer Erkältung, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Beratungsgespräch in der Apotheke werde deshalb zuerst geklärt, um welche Art Husten es sich handelt. "Die Behandlung eines Hustens muss sich unbedingt an den individuellen Symptomen orientieren. Eine Schrotschusstherapie kann mehr schaden als nützen", sagt Apotheker Michael Popp, Sprecher der Apotheken im Landkreis Neumarkt.

Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten meist trocken und schmerzhaft. In den Atemwegen sammelt sich zäher Schleim an. Der Körper versucht durch kräftige Hustenstöße, sich von ihm zu befreien. Der Reizhusten ist vor allem abends und nachts lästig, weil er den Schlaf stört. Popp: "Hustenstiller können aber müde machen und sollten deshalb am Abend etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Alkohol verstärkt ihre dämpfende Wirkung." Pflanzliche Antitussiva können auch tagsüber eingenommen werden. Verwendet werden unter anderem Extrakte aus Eibisch, oder Spitzwegerich.

Bei einer Erkältung bildet die Lunge nach zwei bis drei Tagen mehr Schleim, der Husten wird produktiv. Vorher fest sitzender Schleim kann abgehustet werden. In dieser Phase der Erkältung sind Schleimlöser zu empfehlen. Sie verflüssigen zähen Schleim, er kann leichter abgehustet werden. Schleimlöser sollten aber nicht zeitgleich mit Hustenstillern eingenommen werden. Der dünnflüssige Schleim könnte nicht mehr abgehustet werden und sänke in der Lunge nach unten. Dies wäre ein guter Nährboden für Bakterien.

Grundsätzlich ist es bei einer Erkältung und Husten immer wichtig, viel zu trinken. Apotheker Popp empfiehlt zwei bis drei Liter täglich, am besten heißen Tee.

Kinder sind häufiger erkältet als Erwachsene, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Besonders in der kalten Jahreszeit haben die auslösenden Viren leichtes Spiel, weil die Schleimhäute trockener sind. Hat das Husten gerade erst angefangen, helfen Brustwickel und Einreibungen.

Einreibungen mit Erkältungssalben helfen, zähes Sekret abzuhusten. "Aber nicht jeder Erkältungsbalsam ist für Kinder geeignet, mit Menthol zum Beispiel sollten Eltern vorsichtig sein", warnt Apotheker Popp. Hustensäfte stillen je nach Zusammensetzung trockenen Reizhusten oder lösen den Schleim und fördern das Abhusten.

Husten bei Kindern unter einem Jahr sollte übrigens immer vom Arzt behandelt werden.
08.01.09
Neumarkt: "Keine Schrotschüsse"
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