Nährboden für Borkenkäfer


Frisches Bohrmehl am Stammfuß ist ein sicheres Befallskenn-
zeichen. Der Baum wird den Befall nicht überleben. Er muss
rasch entfernt werden.


Frische Einbohrlöcher mit Bohrmehl zeigen ebenfalls den
Befall an.


Ein einzelner geworfener Baum: er muß bis Ende Mai aus dem
Wald geschafft werden.
NEUMARKT. In den warmen letzten Tagen hat der Schwärmflug des Fichtenborkenkäfers begonnen - nun suchen sich die Käfer neue Brutplätze.

Erster Neubefall ist bereits aufgetreten, erklärte Forstdirektor Michael Roßkopf am Mittwoch bei einem Pressetermin in Hausheim. Braunes Bohrmehl und Einbohrlöcher würden auf frisch befallene Bäume hinweisen.

Alle Waldbesitzer sind aufgerufen, ihre Fichtenbestände in den nächsten Wochen immer wieder zu kontrollieren, sagte Roßkopf. Nur so könne der Befall rasch erkannt und beseitigt werden.

Besonders gefährdet sind die aufgerissenen Ränder um letztjährige Befallsnester. Diese Stellen müssen bevorzugt auf neuen Stehendbefall kontrolliert werden. Roßkopf: "Bis zum Ausflug der jungen Käfer haben wir noch rund vier Wochen Zeit". Die sollte man nutzen, um die noch vom Sturm "Emma" geworfene Fichten aus dem Wald zu bringen.

Nach den Niederschlägen im März und April können nun bei günstiger Witterung auch auf schwierigen Böden die Sturmhölzer fortlaufend gerückt werden. Auch diese sind mögliche Brutstätten für den Käfer. Besonders gefährlich seien Einzelwürfe oder kleine Nester geworfener Bäume. Dort können sich die Käfer erfolgreich vermehren und befallen beim nächsten Flug im Juni die umgebenden gesunden Bäume.

Daher müssen die Sturmhölzer bis spätestens Anfang Juni aufgearbeitet und aus dem Wald geschafft werden. Andernfalls droht die Gefahr, dass sich aus wenigen verstreut über die Fläche liegenden Bäume zahlreiche neue Käfernester entwickeln.

In den frisch befallenen Bäumen legen die Käfer eine neue Brut an. Aus einem Baum können dann mehrere Tausend neue Jungkäfer schlüpfen, die zehn bis 15 neue Bäume zum Absterben bringen können.

Nun gelte es, sämtliche Käferbäume einschließlich der frisch befallenen zu fällen und die Borkenkäferbrut zu vernichten. Werden die Stämme entrindet oder rasch auf einen waldfernen Lagerplatz gebracht, können die Käfer keinen weiteren Schaden mehr anrichten.

Derzeit ist die überwiegende Menge des Sturmholzes bereits aufgearbeitet. Die Arbeiten werden in den nächsten Wochen, wenn auch die schwierigen Böden abtrocknen, rechtzeitig abgeschlossen.

Wer fachliche Beratung benbötigt, könne sie sich jederzeit an das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Forsten in Neumarkt (Telefon 09181/482-0) oder an das jeweilige Forstrevier wenden.

Waldarbeit, insbesondere mit Motorsäge und Rückeschlepper, sei gefährlich und soll nur von erfahrenen Personen ausgeführt werden, warnte Roßkopf. Können Waldbesitzer die notwendigen Arbeiten nicht selbst durchführen, so stehen die Waldbesitzervereinigungen Berching-Neumarkt (Telefon 09185/50099-20) oder Parsberg (Telefon 09182/1480) zur Seite. Die Waldbesitzervereinigungen vermitteln als Selbsthilfeorganisation Arbeitskräfte und organisieren den Verkauf des Holzes.
07.05.08
Neumarkt: Nährboden für Borkenkäfer
Telefon Redaktion


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